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Hallo,
als wir heute nachmittag in der warmen Stube gemütlich mit unseren Dackeln auf dem Sofa bei Tee und Weihnachtsplätzchen saßen (die redlich geteilt wurden !)und eine Benefiz-Sendung anschauten, kam mir der Gedanke, warum wird so etwas nicht auch einmal für arme Tiere veranstaltet ? Für all die, die nie die Liebe und Geborgenheit bei den Menschen erleben dürfen so wie meine beiden ?
In einer Fernsehzeitung fand ich eine rührende Geschichte über ein ein kleines Pony, das trotz schlechtester Behandlung noch so viel zu geben vermochte und wieder einmal zeigt, das die scheinbar wertlosen Tiere gerade die sind, die wir am meisten brauchen ... und das nicht nur zur Weihnachtszeit !
"FLIEGEN OHNE FLÜGEL
Ein Pony erfüllt Mary den Traum Lebens
Vermutlich gab es eine Zeit, in der Magnificent seinem Namen alle Ehre machte, doch die ist lange vorbei und es erinnert sich auch keiner mehr daran. Die Fotos, die das kleine Pony zeigen, wie es auf vielen Turnieren grandios zum Sieg springt, liegen vergilbt und vergessen in den Schubladen der Kinder, die es einst geritten sind.
Nun steht es da, in der hintersten Box des alten Stalls, und es gibt niemanden, der sich noch die Mühe macht, ihm über die Nüstern zu streicheln. Sein Namensschild ist längst entfernt worden und auf der Holztür steht jetzt, lieblos hingekritzelt, das Wort "Nichtsnutz", doch natürlich weiß Magnificent nicht, was es bedeutet.
So kommt es, dass der kleine Wallach ein trauriges Dasein führt - doch er ist nicht der einzige in diesem Stall: Eines Abends schleicht auch ein Mädchen die Treppe hinab. Ihr Name ist Mary - sie ist die jüngste Tochter des Hofbesitzers, ein Wesen mit engelsgleichen Zügen, die sie doch niemals selbst betrachten wird.
Denn Mary ist blind - und so blind wie ihre Augen, ist auch das Herz ihres Vaters: "Deine Schwestern reiten wie der Teufel", sagt er oft zu ihr. "Aber du - du wirst nie auf einem Pferd sitzen." Er seufzt und dann versucht Mary zu lächeln - doch hier, in der Stille des Stalls, rinnen die Tränen über ihre Wangen und sie träumt von einem Leben, in dem auch sie reiten kann.
Langsam tastet sie sich von Box zu Box. Keines der Tiere beachtet sie, nur im letzten Stall spürt das Mädchen einen zaghaften Stupser. Es ist ein Pony, unglücklich und einsam - Mary stellt sich zu ihm, dicht an seinen warmen Hals geschmiegt, und so kommt sie fortan jede Nacht, um Magnificent Gesellschaft zu leisten. Es ist eine wundersame Freundschaft, die die beiden bald verbindet und als Mary das Pony eines Abends auf die Stallgasse führt und sich vorsichtig auf seinen Rücken zieht, lässt Magificent es geschehen.
Er sieht, was sie nicht sehen kann, und so marschiert er sicheren Schrittes den Gang entlang, Nacht für Nacht, Woche für Woche. Behutsam lehrt er Mary, ihm furchtlos zu vertrauen und das Mädchen weiß: Es wird der Tag kommen, an dem sich alle Träume erfüllen. Der Tag, an dem sie auf Magnificent aus diesem Stall reitet, vor den ungläubigen Blicken ihres Vaters und ihrer Schwestern.
Vielleicht werden sie lachen über das kleine Pony mit seinem entsetzlich struppigen Fell. Doch egal, was sie auch sehen, für Mary wird Magnificent das schönste Pferd der Welt sein. Auf seinem Rücken kann sie fliegen und in ihren Augen ist er jung und kräftig und voller Anmut. In ihren Augen, denn sie sieht mit dem Herzen - und das Herz sieht alles.
Charlotte Christine Czamy"
Nachdenkliche Adventsgrüße
Cessi
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