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20.11.01 --
Claudia Schneider
RE: SORRY!!! DSH nicht alle, aber viele sind ziemlich giftig und unfreundlich
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Hallo Moni,
keine Sorge, bei so viel Demut gibt's keine Haue :-)))
Habe schon verstanden, um was es dir geht und muss dir zustimmen und ich spreche aus Erfahrung. Mein erste DSH-Hündind war solch eine Giftnudel und hat so gut wie keinen anderen Hund akzeptiert, außer ihr eigenes Rudel. Ihr Territorialverhaltenn war sehr ausgeprägt, allerdings habe ich den Hund erst in einem Alter von über einem Jahr bekommen. Zur Zeit sind wir mit drei Spitzohren unterwegs und da hast du viel Platz, aus den schon von dir genannten Gründen. Was jedoch keinesfalls bedeutet, dass jeder DSH von Natur ist giftig ist.
Wir kommen gerade aus dem Urlaub (Dänemark), wo es anders war. Dort gab es keinerlei Probleme dieser Art. Allerdings haben mir manche Situationen auch nicht so ganz behagt. Es ist uns zweimal passiert, dass wir die Hunde alle angeleint hatten, und plötzlich frei laufende Hunde hinter uns her kamen und die Besitzer keine Veranlassung sahen, ihre Hunde zurückzurufen. Ein bisschen viel Gottvertrauen finde ich.
Die drei verhalten sich angeleint im Rudel dann meistens so, das alle mitstänkern, wenn einer anfängt. Sie sind zwar unter Kontrolle zu bringen oder ignorieren das ganze auch kollektiv, nur, wenn die vermeintlichen "Angreifer" nicht den Rückzug antreten, wird es ungemütlich, was jedoch kein rassetypisches Verhalten ist. Wehrt sich dann ein Schäferhund gegen z. B. einen kleinen Terrier mit einem Schnappdich, ist die Folge natürlich heftiger.
Ansonsten hatten wir "rassetechnisch" keine negativen Erlebnisse.
Zu meinem Rüden muss ich sagen, dass er bis zu einem Alter von ca. 1 1/2 überhaupt keine Probleme mit Artgenossen hatte, im Gegenteil, er war schon zu vertrauensvoll und ist unvoreigenommen auf andere Hunde zugegangen. Das brachte hm drei Beissattacken ein, ohne größere Verletzungen, die er auch wieder wegsteckte. Beim vierten "Zusammenknall", weil ich nicht aufgepaßt habe, muss man dazu sagen, wurde er von
einem Geschlechts- und Artgenosssen, also DSH, richtig "zerlegt", das ganze ohne Vorwarnung, es ging gleich aufs Ganze. Der andere Rüde hatte sich dann in seinem Fang verbissen und ich mußte die beiden mit Hilfe von zwei Freunden trennen. Seit dem ist die Hemmschwelle gegenüber Rüden wesentlich niedriger, sprich, wenn der andere aufmupfen will, fackelt er nicht lange. Mit Hündinnen gibt es überhaupt keine Probleme und er stürzt sich auch nicht auf jeden Geschlechtsgenossen. Kastrierte Rüden ignoriert er und wir können auch noch mit anderen gemeinsam spazieren gehen. Also, wenn er in Ruhe gelassen wird, bleibt er auch neutral. Wir haben auch jede Menge "kurzbeinige" Freunde.
Vielleicht hängt es auch damit zusammen, dass ein DSH schon aufgrund seines Erscheinungsbildes, sprich Größe, eine entsprechende Wirkung hat. Mir selber fällt das gar nicht mehr so auf, aber wenn wir gemeinsam unterwegs sind, macht dieser Hund an meiner Seite wohl doch einen gewissen Eindruck (67 cm, 38 kg). Das heißt aber nicht, dass alle vor uns weglaufen, im Gegenteil, wir hatten auch schon viele nette Begegnungen. Naja und das Bild vom Deutschen Schäferhund in der Öffentlichkeit trägt auch seinen Teil dazu bei. Entweder hast du einen "süssen Kommissar Rex" an der Leine oder die reissende Bestie. Weiterhin ist die Rasse ja nun zahlenmäßig auch stark vertreten, woraus sich eine entsprechende Auffälligkeit bzw. Aufmerksamkeit automatisch ergibt.
Natürlich muss man auch die Haltung vieler Schäferhunde leider kritisch betrachten. Die wenigsten sind einfach nur Familienhunde. Jetzt bitte nicht gleich hysterisch werden, hier soll sich niemand angesprochen fühlen. Aber man muss mal ganz klar sagen, dass hier viel Missbrauch getrieben wird, in der Zucht und im Sport. Da geht es nur noch um die Ware Hund. Wer hat da schon Interesse an einer guten Sozialisierung. Da geht es um gute Schaubewertungen, hohe Prüfungen etc. halt um's gute Geschäft (jetzt bitte keine Proteste von allen Sportlern und Schauleuten) Und auch bei Otto-Normalverbraucher wird da wohl einiges in puncto Erziehung vernachlässigt. Auch ein "Rex"kommt eben nicht fix und fertig auf die Welt.Da wird häufig mal einfach so ein Hund angeschaft, wie zig anderen auch, und dann ist man schnell überfordert mit dieser Rasse. Oder ein Großteil verbringt sein Dasein auf dem Hof, im Garten oder Zwinger, sprich ausschließlich dort. Soll jetzt keine Kritik bezüglich dieser Haltungsarten sein, bitte nicht falsch verstehen.
Ich hoffe jetzt auch, hier keinem auf die Füße getreten zu sein. Eigentlich sind mein Hund und ich ein typtisches Beispiel für Vorurteile gegenüber dem Schäferhund. Wir treiben selbstverständlich Schutzhundesport,im Garten steht ein Zwinger, er hat schon einen Artgenossen gebissen.......
aber er ist ein Pfundskerl, ich kann alles mit ihm machen, er ist mein bester Kumpel und einer Menschenseele würde er nie etwas tun, so lange Frauchen nicht in Gefahr ist (denke ich jedenfalls).
Nun ist das Posting doch recht lange ausgefallen, sorry. Hoffentlich ist alles richtig rüber gekommen, was ich sagen wollte.
Liebe Grüsse
Claudia
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