Hallo Gudrun,
das Kompliment gebe ich gerne zurück. Du hast stark dazu beigetragen, daß meine Meinung bezüglich Züchtern des VDH und außerhalb des VDH wesentlich differenzierter ist als früher.
Du hast recht, daß nicht jeder geldgierig oder unseriös ist, aber die schwarzen Schafe müßen herausgepickt werden.
Die Überproduktion an Deutschen Schäferhunden und auch Malinois (sind wohl bei den Hundesportlern sehr in Mode) verursachen eigentlich nicht die Züchter, sondern die Käufer. Genauso wie es Peter vorher erwähnt hat. Die Hunde sind für gewisse Leute kein Partner und Freund mehr, sondern ein Sportgerät wie es ein Speer oder ein Diskus ist. Zudem noch ein leicht zu ersetzendes. Tut es der eine Hund nicht, hole ich mir eben den nächsten.
Es grenzt an Perversion für einen Hund 500.000,00 DM oder mehr zu bezahlen, aber irgendein Idiot findet sich doch sicher, der dazu bereit ist. Und dieser 500.000,00 DM Hund deckt und deckt und deckt. Am Ende laufen dann so viele Kinder, Enkel, Urenkel etc. von ihm herum, daß es gar keine andere Blutlinie mehr gibt als seine. Was, wie Du richtig sagst, genetische Schwächen nach sich zieht. Man hat vielleicht einen schönen Hund, was aber ist mit dem Charakter? Um das noch einmal klarzustellen. Das bezieht sich nicht nur auf Schäferhunde, sondern auf viele Rassen.
Natürlich sollte man den unkontrollierten Mischlingszuchten Einhalt gebieten. Ich finde es entsetzlich und dumm wenn Leute geziehlt Mischlinge vermehren. Da kaum einer die gesamten Ahnen der Hunde kennt ist die Gefahr körperliche und geistige Krüppel zu züchten zu groß. Mischlinge kosten wenig Geld und deshalb ist die Hemmschwelle sie in das Tierheim zu stecken oder sie anderweitig zu entsorgen noch geringer.
Der Einwand bezüglich der Eingrenzung der gezüchteten Welpen pro Hund gefällt mir. Wieso beschränkt man nicht die Anzahl der Würfe einer Hündin? Drei Würfe pro Hündin können doch reichen. Die Anzahl der Deckakte pro Rüde könnet von über vierzig pro Jahr auf sagen wir mal 10 begrenzt werden. Dann besteht zumindest die Möglichkeit, daß andere Deckrüden, die wahrscheinlich ein viel besseres Potential haben auch mal zum Zuge kommen. Wahrscheinlich ist dieser Wunsch aber in näherer Zukunft nicht zu realisieren. Leider.
Trotzdem, wie Peter schon sagte, hat der Käufer mindestens genauso viel Verantwortung wie der Züchter, bzw. der Vermehrer. Die Nachfrage bestimmt das Angebot. Wenn die Käufer genauer hinschauen, dann picken sie durchaus leicht die faulen Eier heraus, die dann ihre Welpen nicht mehr verkaufen können und ihren "Betrieb" einstellen können. Massenzüchter, bzw. Massenhändler wie bei
Rassehunde.de
haben dann keine Grundlage mehr. Natürlich ist das was solche Züchter tun nicht ungesetzlich, denn sie sind (wie immer wieder betont wird) vom Gesetzgeber autorisiert. Mag alles sein, aber was ist mit der Moral. Tierzucht hat immer etwas mit Moral zu tun. Die bleibt bei solchen Leuten meistens außen vor. Hier noch ein Tip. Schaut mal bei
http://www.dalmatiner-in-not.de
rein.
Viele Grüße
Heidi
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