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11.10.01 -- Juliane H.

RE: Ab wann .../An Claudia














Morgen Claudia,

zuerst einmal möchte ich Dir sagen, dass ich Dein Eintreten für die alten Leute und ihre Hunde sehr gut finde. Da Du Deine Einstellung so geradlinig auf den Punkt bringst, zeigt mir, dass Du Dich schon länger mit der Thematik befasst hast.

Der Hund, also der domestizierte Wolf, wurde wie jedes Haustier durch die Haustierwerdung physisch, also auch gehirnmässig verändert. Man hat durch Untersuchungen herausgefunden, dass das Kleinhirn beim HH nur noch einen Bruchteil vom dem des Wolfes ausmacht. Diese Schaltzentrale ist aber gerade die, die beim Wolf die Mechanismen ausmachen, die ihn vom HH grundlegend unterscheiden, Funktionen die sein Überleben in der Freiheit sichern und ohne die er auch nicht überlebensfähig wäre.

So gesehen steht der HH dem Wolf nach wie vor in nichts nach, man könnte sagen der HH ist eine Unterart des Wolfes als Stammvater geblieben und hat sich durch die Domestikation dahingehend angepasst, dass er zum Zusammenleben mit dem Mensch fähig wird. Der Wolf selber ist ja auch ein Überlebenskünstler, der nur durch Anpassung überlebte und immer noch alle Gegenden der Welt besiedelt.

Solange der Mensch nicht durch Modeerscheinungen, sondern nach Nutzen/Zweck in die Struktur des Hundes eingegriffen hat, kann man denke ich sagen, wäre alles ok für den Hund gelaufen. Denn solange wurden gesunde und angepasste Hunde gezüchtet oder vermehrt.

Seit dem letzten Jahrhundert nun wurde der Hund als Modeerscheinung endeckt, ich glaube so kann man dazu schon sagen, und damit seine Existenz schwer gefährdet. Sein Dasein im Bereich des Menschen hat keinen Sinn mehr, ausser als schöne Dekoration oder überzogenes Liebesobjekt zu dienen. Die wenigsten Hunde haben noch ihren "Zweck" und damit eine Aufgabe die sie erfüllen können und die ihr Leben erfüllt.

Ich werde es tunlichst unterlassen, irgend einer Oma zu erzählen, wie schlecht sie ihren Fifi behandelt, denn sich an den Schächstem Glied auszulassen, zeigt nicht gerade eine Charakterstärke.
Zu finden sind solche Leute, die trotz besseren Wissens, und das so bin ich überzeugt lässt sich bei jedem aneignen, ihre Hunde nicht argerecht behandeln und damit bewusst dem Tier schaden. Ich meine damit all jene die lieber an Fütterung denken als daran mit ihrem Hund was zu unternehmen, die ihren Hund geistig und körperlich verwahrlosen lassen, die, nur weil sie einen Hund schön finden sich diesen kaufen um in bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit abzuschieben, die Liste könnte sich hier unaufhörlich fortsetzen lassen......

Denn der größte Feind des Hundes ist und bleibt der Mensch mit seiner sich selbst emporschraubeneden Eigenliebe, die ihm über alles geht.

Ich möchte hier nur dafür plädieren, dass sich jeder, auch ich selbst immer wieder darüber Gedanken machen, was der Hund eigentlich im Grunde ist und was ihn ausmacht, dass wäre schon reichlich für den Anfang.

Juli

Thema: Ab wann wird der Hund zu sehr "vermenschlicht"


 
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