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Hi,
ich kann dich sehr gut verstehen. Und habe mir bestimmt auch ein Jahr lang - oder sogar noch länger diese Gedanken gemacht und unseren Hund beobachtet. Es war immer ein auf und ab. Und schon vor 1 Jahr hatten wir gedacht, daß es nun soweit ist, aber sie hat sich doch mal wieder erholt.
Wir mußten im Mai unsere Golden-Retriever-Hündin einschläfern lassen. Sie war ca. 14 Jahre alt (das genaue Alter haben wir nie erfahren, aber als wir sie im Tierheim geholt haben, wurde sie so auf ca. 6-7 Jahre geschätzt und kam aus einer extrem schlechten Haltung).
Sie war da schon nicht mehr sonderlich fit, aber wir haben sie ganz gut hochgepäppelt. Als wir sie 4 Jahre hatten, sind wir im Tierheim über unseren Dalmatiner gestolpert und das war wie ein "Jungbrunnen" für Jenny. Er hat sie aber nie überfordert, sondern sie waren ganz einfach superlieb zueinander.
Tja und dann sind die Beschwerden mit den Gelenken immer schlimmer geworden, die Herz- und Kreislaufstörungen haben zugenommen. Immer ganz langsam und schleichend. Mit Medikamenten konnte sie gut leben. Das Fell wurde viel heller, und im Gesicht wurde sie ganz ganz weiß. Der Unterschied zu Fotos zu früher war wirklich extrem.
Spazierengehen mit ihr war nur noch ca. 10. Min möglich, aber das hat sie dann immer noch genossen.
Dann merkten wir langsam, daß sie nicht mehr gut hört. Sie reagierte nicht mehr auf's Klingeln an der Haustüre, sie reagierte nicht mehr darauf, wenn ich etwas aus meiner Schleckschublade holte. (Früher schoß sie da wie ein Pfeil auf mich zu und hypnotisierte mich, bis ich fertig war :-) Und da war es uns dann richtig bewußt, dann es immer mehr bergab geht. Denn irgendwas zum Fressen ist ihr NIE sonst nie durch die Lappen gegangen.
Und tja, schwer zu erklären, man merkt es einfach, daß der Hund abbaut und das ist sehr sehr schwer. Das Wochenende, an dem wir noch beim Tierarzt waren und mit ihm ausgemacht haben, daß er am Montag zum Einschläfern kommt, war eines der schrecklichsten. Auch wenn man weiß, daß ein Hund nun mal nur eine relativ kurze Lebensdauer hat.
Auf jeden Fall wünsche ich dir noch viele schöne Jahre mit deinem Hund und genieße sie. (Auch wir haben Jenny viel mehr erlaubt und extrem verwöhnt, da wir ja wußten, daß unsere Zeit kurz ist.)
Und vergessen wirst du deinen Hund sowieso nicht. Erst letzte Nacht habe ich wieder von ihr geträumt. Obwohl mit unserem Dalmatiner und unserem kleinen Ben, den wir erst seit 5 Wochen haben, genügend Leben im Haus ist.
Viele Grüße
Yvi
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