Hunde.com Startseite
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




14.10.99 -- kdoering

VONWEGEN: Problem mit Husky














Hallo, mein Name ist ANINA Ich bin ein astreiner Siberian Husky und will mich an dieser Stelle 1. vorstellen (Tachchen auch...)
2. beschweren:
Mein Obermohr (denkt er) Klaus verfolgt schon seit einiger Zeit diese Newsgroup und hat sich gestern sehr ernsthaft mit mir unterhalten (wollen). Er hat speziell diese Diskussion von wegen 'Gehorsam ohne Leine' mit immer mehr Interesse verfolgt. Seit gestern und erst recht seit unserer Unterhaltung ist er ganz schön gefrustet und macht sich die größten Vorwürfe. Ich wurde am 11.07.96 geboren und kam am 09.09.96 mit 9 Wochen stubenrein und gut erzogen in mein neues Rudel. Ab Oktober sind wir regelmäßig jede Woche in den Hundekindergarten in unserem Hundeverein gegangen. Ich sag´s euch, da war vielleicht was los! Aber zwischendurch kam mir mein neuer Chef immer komischer, von wegen Gehorsam und so. Na ja, es hat ja schon irgendwie Spaß gemacht. Zumindest wenn ich gelobt worden bin und Leckereien bekam. Aber gedauert hat es schon, bis Klaus (so heißt mein Chef) kapiert hat, was er machen muß. So ging das alles über ein ganzes Jahr. Wir waren viel spazieren, ich habe überall Bekannte getroffen und Klaus lies ich derweil frei laufen. Wir waren glücklich und Klaus war stolz (warum auch immer?). Dann kam unser großer Tag. Auf unserer Spielwiese hatte ich schon seit längerem immer wieder einen Duft in die Nase bekommen, bei dem mir komischerweise immer das Wasser im Maul zusammenlief. Ich habe jedesmal versucht Klaus die Stelle zu zeigen, wo der Duft herkam. Zu seiner Entschuldigung muß ich sagen, daß Klaus keinen besonderen Geruchsinn hat oder vielleicht doch zu dumm ist. Jedenfalls hat er nichts kapiert. Im Gegenteil, meistens ist er gerade in die falsche Richtung gelaufen. Aber damals habe ich mir gedacht, ich sollte ihm vielleicht mal zeigen, um was es geht. Also habe ich ihm einfach den Karnickel gefangen. Aber was soll ich euch sagen...., der wußte noch nicht mal was damit anzufangen. Hat ihn liegenlassen ! Aber mir hat´s vielleicht einen Spaß gemacht. Danach habe ich immer mal wieder versucht, Klaus für diesen Spaß zu gewinnen. Aber weder Rehe, Wildschweine (!), Schafe noch Pferde scheinen ihn besonders zu begeistern. Als ich ab und zu nicht sofort was gefunden habe und deshalb etwas länger unterwegs war (er behauptet 2 - 3 Stunden) hat er sich sogar darüber aufgeregt und mir jedesmal ´ne Predigt gehalten, was alles passieren kann. Als ob ich nicht auf mich aufpassen kann. Dabei hat er bloß nicht mehr heim gefunden. Ich weiß ja, dass er es eigentlich nur gut meint. Er hat ja recht damit, dass überall diese blöden Straßen sind und dort dauernd Autos rumkurven, die kein Verständnis für einen 'Jagdtrieb' haben. Ganz abgesehen davon, welche Sach- oder Personenschäden passieren können, geht es ihm ja hauptsächlich doch um mich. Aber kann ich was dafür, dass er keine Lust zum Rennen und Jagen hat bzw. einfach zu langsam ist ? Damit ich ihn nicht jedesmal verliere, habe ich ihn deshalb seither an die Leine gewöhnt. Zuerst kam mir das ganz schön ätzend und langweilig vor, aber kurz darauf haben wir etwas Neues gefunden. Ich habe ihm nämlich beigebracht, mit dem Fahrrad neben oder hinter mir herzufahren. Und was soll ich sagen, seither macht auch das gassigehen wieder so viel Spaß wie am Anfang, als er noch mit mir mitkam. Und vor lauter Rennerei vergesse ich fast, dass es noch diesen unwiderstehlichen Duft gibt (aber eben nur fast). Nun aber wieder zum Kern des Problems bzw. zu unserer Unterhaltung von Gestern: Ich, Husky der ich bin, mit meinem ungeheuerlichen Drang zu Freiheit und Abenteuer, meiner Ursprünglichkeit, meiner Intelligenz, meiner Sanftheit und Menschenliebe werde niemals müde werden, meinem Rudel mit Spiel und Spaß das Leben zu versüßen. Ich habe keine Angst, dass ich irgendwann den Lebensmut oder meinen Optimismus verliere, solange ich nur irgendwie meinen Bewegungsdrang befriedigen kann. Und ihr wenigen Glücklichen, die einen noch verständnisvolleren und mit mehr Geduld ausgestatteten Vertreter meiner Gattung Freund nennen könnt, hört endlich auf den Anderen ein schlechtes Gewissen einzureden. Ein Husky wäre kein Husky, würde er nicht ab und zu versuchen, die Sau raus zu lassen. Ich jedenfalls, muss jetzt schauen, wie ich meinen Klaus wieder seelisch und moralisch aufmöbeln kann. Ich lasse ihn erstmal diesen Text für mich reinhacken, vielleicht hilft´s ja schon mal für´s erste. Grüße an alle Huskys im Netz (aber auch sonst alle Verwandten) ANINA und Klaus klaus.doering@bluewin.de
Thema: Hundegeschichten


 
Copyright 1996-2025 Thomas Beck