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08.07.99 -- WiegandCJ

Wildkinderstube im Juli (long)














Sorry: urlaubsbedingt erscheint diese Fortsetzung etwas spät.

Eine ganze Reihe von Vogelarten brütet mehrfach im Jahr, z. B. Tauben, deren Gelege immer aus zwei rein weißen, langelliptischen Eiern besteht. Die Eier werden von beiden Geschlechtern 15 bis 17 Tage bebrütet (vom Tauber etwa von 10 bis 16 Uhr). Es erfolgen in der Zeit von April bis August zwei bis drei Bruten. Die Bruten sind oft ineinander geschachtelt, d.h., während die Taube das nächste Gelege bebrütet, betreut der Tauber noch die Jungen der vorhergehenden Brut.

Andere Vogelarten, z. B. Fasan und Rebhuhn, machen nur dann ein Nachgelege, wenn das erste aus irgendwelchen Gründen verunglückt. Junge aus solchen Nachgelegen schlüpfen beim Fasan etwa Ende Juli, beim (stark in seinem Bestand gefährdeten) Rebhuhn erst im August.

Die Jungenten werden im Juli nach und nach flügge. Dafür verlieren allerdings die Altenten jetzt ihre Flugfähigkeit, weil sie in der Mauser sind, die bis bis Anfang August andauert. Falls sich übrigens jemand fragt, wo die bunten Erpel geblieben sind: schon ab Ende Mai vertauscht der Erpel sein sog. Prachtkleid gegen das Schlichtkleid, im Juni/Juli wechselt er alle Schwungfedern gleichzeitig und ist daher drei bis vier Wochen lang flugunfähig. Danach legt er in der Herbstmauser wieder das Prachtkleid an. Mausernde Erpel nennt man 'Rauherpel'.

Die Kitze beim Rehwild sowie die Kälber bei Rot- und Damwild stehen jetzt bereits gut auf eigenen Läufen und sind auch bereits fluchtfähig. Dennoch sind besonders die Kitze des Rehwildes nach wie vor -oder besser erneut- durch Hunde gefährdet. Zwischen Mitte Juli und Mitte August findet nämlich die Brunft des Rehwildes, die sog. Blattzeit statt. Blattzeit, weil in dieser Zeit die sog. Blattjagd durchgeführt werden kann. Diese Bezeichnung kommt daher, weil die Jäger mit einem Buchenblatt sehr gut die fiependen Locklaute der Ricken nachahmen können. Während die Ricke ihrem Liebesleben nachgeht, legt sie ihre Kitze im hohen Gras ab und läßt sie dort allein. Bei Gefahr bleiben die Kitze dort, wie schon in ihren ersten Lebenstagen, fest liegen (sie drücken sich) und sind in dieser Zeit deshalb ebenfalls durch Hunde gefährdet. Gleiches gilt mittelbar auch für die erwachsenen Rehe. Durch den Brunftbetrieb sind sie relativ unvorsichtig und erkennen Gefahren daher erst sehr spät, egal, ob es sich um Menschen, Hunde oder Autos handelt. Entsprechend panisch und kopflos fällt dann die Flucht aus, und so ist es nicht verwunderlich, daß während der Blattzeit die meisten Rehe überfahren werden.

Beim Hasen sollte man daran denken, daß ab Februar/März bis in den September etwa alle zwei Monate Junghasen gesetzt werden, also eigentlich den ganzen Sommer über mit zunächst fluchtunfähigen Junghasen gerechnet werden muß.

Carl
Thema: Hundegeschichten


 
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