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Heute morgen erwischte ich Aron und Belana am Zaun, hinter dem es offenbar noch lecker nach herumliegenden Essensresten duftete. Aron stand am Zaun, aber Belana war schon halb drunter durch! Ich schnappte mir die Gerte und rannte auf Strümpfen über den gefrorenen Rasen zu ihr hin. Ich konnte sie noch an der Rute erwischen und zurückziehen. Ich versetzte ihr wortlos ein paar leichte Hiebe mit der Gerte und ließ sie dann in die Wohnung flüchten. Ein Zaun, über den man springen und unter dem man durchkrabbeln kann, ist nicht zwangsläufig eine Reviergrenze, nur weil wir Menschen ihn nicht über- oder unterqueren. Auch Aron und Gladess mußte ich vor einiger Zeit mit der Reitgerte erklären, daß sie nicht auf die andere Seite gehören. Unsere Nachbarn, die selbst weder uns noch große Hunde mögen, stellen im Sommer ihren Grill oft wenige Meter vom Zaun auf. Der Duft von Fleisch und Würstchen hätte Aron und Gladess längst zum Stehlen gehen überredet. Ein Hund, der das Stehlen bei solcher Versuchung nicht ausprobieren würde, muß entweder überfüttert oder dumm sein. Auf den Streit mit unseren Nachbarn, der sich dann anschließen würde, kann ich jedoch gut verzichten. Also erziehe ich meine Hunde sehr streng dazu, den Zaun als Grenze zu verstehen.
Ich fuhr am späten Vormittag mit Aron und Belana unsere Runde. Wir waren sehr schnell, da es frostig war und wir auf niemanden warten mußten. Belana ging fast die ganze Zeit Galopp. Zwischendurch hielt sie kurz an und schaute sich um, ob Gladess nicht doch noch kommen würde. Ich vermißte sie auch. Ist schon ein trauriges Gefühl nach sovielen Jahren gemeinsamer Touren einen alten Hund erstmals zu Hause lassen zu müssen. Auf mein "Hier!", das ich während Belanas Freilauf-Phasen manchmal brauchte, um sie nah genug bei mir und weit genug entfernt von Spaziergängern zu halten, erfolgte die Reaktion heute viel spontaner als sonst. Der Einsatz der Gerte hat ihren Respekt mir gegenüber vergrößert. Belana kam auf dem Rückweg nicht dazu, Aron beim Ziehen zu helfen, da er sie weiter im Galopp hielt. Gladess wurde am frühen Nachmittag von meiner Mutter zu einem 1-stündigen Forstspaziergang abgeholt, über den sie sich mächtig freute. Meine Mutter hat einen sehr flotten Wanderschritt drauf, so daß Gladess neben ihr ruhig traben kann - ihre Lieblingsgeschwindigkeit. Später am Nachmittag spielte ich mit meinen Hunden Tauziehen und Apportieren.
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