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Nach unserer morgendlichen Fahrtour sah ich, warum Gladess in den letzten Tagen trotz sinkender Temperaturen immer langsamer wurde: Ihre Ballen und Krallen sind stellenweise durchgelatscht. Sie wird zumindest ein paar Tage nicht mit auf Tour gehen können. Wahrscheinlich waren ihre Pfotenunterseiten in den letzten Tagen schon sehr dünn und schmerzempfindlich. Auch wenn ihre Pfoten wieder heile sind, werde ich sie nicht mehr täglich mit auf Tour nehmen können. Die Regenerationsfähigkeit von Haut und Krallen ist bei alten Hunden schlechter als bei jungen und wird für Gladess jetzt zum limitierenden Faktor.
In der Mittagszeit gegen 14:30 Uhr erwischte ich meine Hunde dabei, daß sie sich am Zaun zum Nachbargrundstück füttern ließen. Nebenan war die Mutter unserer Vermieterin zu Besuch, der ich schon mehrfach gesagt hatte, daß meine Hunde aus ihrem Futternapf fressen sollen und nicht am Zaun aus fremden Händen oder vom Rasen. Daß sie Essensreste gerne auf meiner Fußmatte deponieren dürfe, damit ich sie in den Napf lege. Um ein hingeworfenes Leckerli gerieten Aron und Belana zudem lautstark in Streit. Das hätte wirklich nicht sein müssen! Mein Mann und sicher auch andere Leute im Block, die Mittagschlaf halten wollten, fuhren erschreckt hoch. Mir blieb keine andere Wahl, als mit der Reitgerte der Colliefütterungsidylle ein jähes Ende zu bereiten. Entsetzt entschuldigte sich die Frau hinter dem Zaun. Ich erklärte ihr zum so und sovielten Male, daß es vorkommen kann, daß die Hunde nachts zu zweit ein Bröckchen finden und es dann genauso laut zum Streit kommt. Daß ich auch deshalb nicht will, daß Futter auf unseren Rasen geworfen wird.
Andere Leute stellen Schilder auf wie "Warnung vor dem Hunde", bei uns müßte am Garten stehen: "Füttern verboten!". Aber da solche Schilder natürlich genauso wenig nutzen wie persönliche Gespräche, sind die Pferdeweiden in unserer Nachbarschaft alle doppelt eingezäunt. Eine Menschen- und Pferde-freie Zone von 2 m Breite trennt dann die lieben Tierchen von ihren Verehrern. Da ich keine Lust habe, den Bewegungsraum der Hunde derart einzuschränken und weil das Hinüberwerfen von Leckerlis dann natürlich immer noch möglich ist, verbiete ich meinen Hunden mit der Reitgerte das Annehmen von Futter und das daraus resultierende Betteln am Zaun.
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