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Diesen Morgen fuhren wir wieder mit dem Hundewagen unsere Trainingsstrecke. Ich hätte Belana das erste Stück angeleint führen sollen, dann wäre es nicht zu folgender gefährlicher Situation gekommen: Gleich in der ersten Kurve, noch unmittelbar an unserem Garten, begegneten wir einer Frau mit einem Westi und einem Bullterrier. Beide sind ganz unausstehliche Ewig-Angeleinte. Sie provozierten meinen Aron so, daß ich Mühe hatte, Aron auf der Fahrradspur zu halten. Belana lief vorsichtshalber zum Gartentor zurück und wollte nach Hause. Das Tor war jedoch zu. Also saß sie davor. Nun bog diese Frau mit ihren beiden Mistviechern gerade in unseren Gartenweg ein. Belana wich zurück. Ich wendete den Wagen, bog auch wieder auf den Gartenweg ein und rief Belana. Die Frau hätte mit ihren Hunden nur 1 m in einen der Hauseingangswege auszuweichen brauchen, um Belana zu mir durchzulassen. Daß Belana Angst hatte, war wirklich nicht zu übersehen. Doch diese Frau schob mit ihren Angeleinten offenbar absichtlich Belana Schritt für Schritt vor sich her - bis in den Straßenverkehrsbereich. Belana ergriff nun endgültig die Flucht. Sie flüchtete sich in unseren Hauseingang, der im Souterrain und gottlob auf unserer Straßenseite liegt. Sonst hätte ich Belana hier auch nicht von der Leine gelassen. Als klar war, daß die sich robotterhaft stur weiterbewegende Frau mit ihren Viechern von ihr entfernte, kam Belana sofort zu mir gerannt und wir begannen unsere Tour. Dieser Frau wäre es egal gewesen, wenn Belana unter ein Auto gerannt wäre. Vielleicht hätte sie es sogar amüsant gefunden. Dabei habe ich mir doch wirklich große Mühe gegeben, sie mit ihren Hunden unversehrt an meinem Aron vorbeizulassen! Ich hasse solche Leute! Das nächste Mal versperre ich ihr den Weg. Ich brauche das Sacco Dog Cart mit Aron nur mit gezogener Handbremse im Gartenweg stehen zu lassen. Da kommt sie nicht vorbei, ohne ihre Hunde an Aron abzugeben. In der Zeit werde ich Belana anleinen....
Unterwegs spielte ein Entlbucher Sennenhund mit ihr etwas unvorsichtig, so daß sie sich quietschend zu mir flüchtete. Da dieser Hund nicht zu Arons Feinden zählt und wir von denen keine weiteren trafen, verlief die Tour an sich wenig anstrengend, flott und angenehm.
Nachmittags forderte mich Belana bei Gartenarbeiten durch Bringen von Spielsachen immer wieder zu Apportierspielchen auf, die ich dann auch jedesmal für ein paar Minuten mitmachte. Sie gibt die Gegenstände jetzt fast immer in meine Hand aus. Nur wenn sie stark abgelenkt wird, fällt nochmal etwas auf den Boden. Tauziehen, "Sitz! und pack!" waren auch wieder dran. Außerdem balancierte sie mit Hilfestellung auf ihrem schmalen Brett von der Schubkarre bis auf das Dach des alten Gartenhauses hinauf. Da wurde sie natürlich genauso gelobt und mit ihrem Lieblingsfutter belohnt, wie Aron, wenn er die Leiter hinauf auf das Dach steigt. Hinunter gab sie nach wenigen Schritten auf und stieg um auf meinen Arm. Ich lobte sie trotzdem. Dann ließ ich die Hunde "durch die Röhre!" krabbeln. Mit Röhre ist der hohle Baumstamm gemeint, der in unserem Garten liegt. Einmal drängelte sich Aron vor. Sie bekam einen regelrechten Wutanfall, fauchte und biß in das Fell auf seinem Rücken. Doch er streifte sie ab - er füllt die Röhre ganz gut aus. Sie war dann eben nach ihm dran.
In der Abenddämmerung, kurz vor totaler Dunkelheit gab es was zu melden. Da ich gerade draußen war, konnte ich Belana die Schnauze zuhalten und "Ruh!" üben lassen. Aron rannte dagegen aufgeregt durch den Garten, als hätte eine Invasion von Katzen unseren Garten überfallen. Die Luft war erfüllt von unheimlichem Stimmengewirr, Rufen und Schreien, die tatsächlich aus allen Richtungen zu kommen schienen: Eine schöne Formation von über 100 Wildgänsen überflog uns in geringer Höhe! Für mich ein faszinierender Anblick, für meine Collies ein Grund zur Aufregung. Alles Neue macht Belana z. Z. noch Angst.
Aron brachte mir abends völlig selbständig den Futternapf, der leer auf der Wiese lag. Anbei die Bitte, hinein zu dürfen. Naja, wer kann dazu schon nein sagen...
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