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Im Park begegneten uns ganz unterschiedliche Hunde. Solche, mit denen meine hätten spielen können, waren leider nicht dabei.
Ein 9-jähriger, gutmütiger Collierüde ignorierte meine Hunde, da Gladess nicht dabei war, seit vielen Jahren seine große Liebe. Meine Hunde ignorierten ihn ebenfalls und sein Frauchen gleich mit, mit dem ich mich eine Weile unterhielt. Ob es mit ihm Probleme gäb, wollte ich wissen. Nein, eigentlich nicht, nur seine Zähne seien ja so schlecht. Voller Karies...aber ohne seinen Duplo-Riegel geht er abends nicht in sein Körbchen. Na ja, wenn das so ist - mit einem allabendlichen Schokoriegel ohne anschließendem Zähneputzen hätte wohl jeder Hund (und ich auch) ein Kariesproblem.
Eine frei laufende Berner Sennenhündin und ihr Frauchen begleiteten Aron, die Kleinen und ich eine Parkrunde weit. Obwohl die Hündin lieb war, musste ich irgendwann eingreifen und Anjins Gekläff um sie herum abstellen. Offenbar wollte Anjin nicht einsehen, dass sich diese Hündin nicht durch ihr Stellen und Verbellen in die Flucht treiben ließ. Ihr Eifer spornte zwischendurch sogar Arabelle an, mitzukläffen. Dabei hatte ich sie gerade noch mit meinem Zerrspielzeug beschäftigt. Nachdem ich wiederholt drohend und "Nein!" kommandierend auf Anjin zugelaufen bin, verpasste ich ihr einen kleinen Schubser mit der Hand. Jetzt endlich war Ruhe. Sie versuchte es einen Moment später nochmal, erreichte aber die gleiche Reaktion meinerseits und gab dann auf. So konnten wir unseren Weg ohne Gekläff fortsetzen.
Ein Stück weiter trafen wir einen Schäferhundrüden, der sich nicht mit anderen Rüden versteht und auch mit Aron schon Raufereien hatte. Zur Sicherheit legte ich meine 3 mit "Platz" kurz hin und leinte sie für die die nächsten 100 m an. Das Spektakel bei der Begegnung war zwar groß, aber ohne böse Folgen, da alle angeleint waren.
Wieder ein Stück weiter kam ein frei laufender schwarzer Schäfer-Mix böse knurrend auf uns zugesaust. Auch diesmal waren meine Hunde angeleint und begannen ein Riesenspektakel, allerdings wirklich nicht ohne Grund. Um einen Beitrag zur Deeskalation zu leisten, setzte ich bei meinen Dreien "Platz!" durch. "Platz und Ruh!" hatte ich ausprobiert, "Ruh!" war aber im Moment zuviel verlangt. Trotzdem schien die Aggression des Schäfer-Mix jetzt durch die scheinbare Verkleinerung meines Rudels deutlich gebremst. Er beschränkte sich auf Stellen und Verbellen, das allerdings noch sehr aggressiv wirkte. Inzwischen kam jemand schimpfend und auf den Hund einschreiend angerannt. Der Schwarze wurde von seinem Frauchen ein paar Runden um uns herumgejagt und schließlich am Kragen gepackt und beiseite gezerrt, ausgeschimpft und angeleint.
Meine 3 hatten sich gerade erst beruhigt, als wir einen sehr braven, fast apathisch wirkenden Shar-Pei trafen. Sein Gesicht war so zu mit Falten, dass er kaum aus seinen Augen schauen konnte. Nachdem meine Hunde erst neugierig auf ihn zugelaufen waren ("was ist denn das?"), musste ich Aron zurückziehen, weil er angegriffen hätte. Der Besitzer sagte mir, das passiere ihm laufend, obwohl er doch so lieb sei. In der letzten Woche sei er von 3 verschiedenen Hunden gebissen worden. Der arme Kerl ist gerade 7 Monate alt und musste schon des Öfteren Bisswunden genäht bekommen. Dass er dabei noch nicht selbst aggressiv geworden ist, spricht sehr für das Wesen dieses Hundes. Aber was hat man ihm mit diesen dicken Falten angetan? Zusätzlich zu den oft beschriebenen Risiken, in den Falten Exzeme zu bekommen und möglicherweise früh zu erblinden, sehe ich das Kommunikationsproblem mit anderen Hunden. Wenn ein Collie sein Gesicht in Falten zieht, ist das ein Moment, in dem er SEHR böse ist. Genau so scheint Aron sein Gesicht zu interpretieren - und nicht nur er, wie der Besitzer erzählte...
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