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10.03.04 -- Jana Beer

Mein "American Indian Dog"

Was ist Cayuga?

 

Husky-Mischling oder Wolfshybrid?

Anfang 2003 kaufte ich für 1.100,- EUR einen Welpen bei Wendy S. in Nijmegen, der ein aus den USA importierter American Indian Dog sein sollte. Ich fand heraus, dass mein Hund als solcher aber leider nicht registriert ist. Bis heute weiß ich nicht, ob Cayuga ein Mischling aus Nordischen Hunden oder gar ein Wolfshybrid ist. Sollte letzteres der Fall sein, muss ich um meine Kinder Angst haben! Ihr Wesen passt jedenfalls nicht zu der Beschreibung des American Indian Dog.

Ich wandte mich damals mit folgendem Brief - hier die noch nicht ins Englische übersetzte Fassung - an den Vorsitzenden des entsprechenden Clubs in Amerika. Er enthält meine Odyssee auf der Suche nach Cayugas Herkunft:

Ein Traum wurde zum Alptraum

Alles fing 1993 an. Ich las einen kleinen Zeitungsartikel in einen Tiermagazin über Dich und Deine Hunde. Da ich ein großer Indianer- und Hundefan bin, hab ich den Artikel gut bewahrt. Es war mein größter Traum, einen solchen Hund zu besitzen, aber er war zu dieser Zeit unerreichbar. 2001 hat sich aber sehr viel verändert wir hatten ein Haus mit großem Garten und endlich auch Internet. Ich war froh auf deiner Homepage zu erfahren, dass es die American Indian Dog auch schon in Europa gibt. Mein Mann hatte zu dieser Zeit ein wichtiges Agilitytunier in der Nähe von Wendy gehabt. So besuchte er Wendy und Els in Oktober 2001 in Nijmegen. Bei diesem Besuch machte er für mich viele Bilder von Wendys Hunden da ich leider nicht mitkommen konnte, da mein Kind erkrankt war. Wendy sagte, dass es eine Warteliste gibt für Welpen und das Fire Flint und Mohawk Welpen bekommen sollten. Wendy versprach meinen Mann, dass wir die Dritten auf der Warteliste für die Welpen wären.

Im Frühjahr 2002 wollte Fire Flint sich aber nicht decken lassen. Aber dann endlich im Herbst 2002 hat es geklappt und Fire Flint war tragend. Wendy teilte uns mit, dass der Tierarzt gesagt hat, dass sie viele Welpen bekommen würde. Wir freuten uns riesig, aber hörten nichts mehr von Wendy. Irgendwann hielt ich es nicht mehr aus und schrieb eine Email, ob die Welpen denn jetzt schon da wären. Nach langem Warten kam eine für mich niederschmetternde Antwort. Yvon schrieb, dass die Welpen am 19. September geboren wurden. Es waren vier Jungen und zwei Mädchen und sie hätten aber alle schon einen neuen Besitzer. Ich war wie vor dem Kopf geschlagen. Dann schrieb ich einen Brief nach Italien, ich wollte von Wendy wissen warum dies so passiert ist und wir trotz dritter auf der Warteliste keinen Welpen bekamen. (Nachträgl. Anm. der Redaktion: Wendy verbrachte längere Zeit in Italien, um mit Pferden zu arbeiten.) Sie entschuldigte sich und sagte, sie würde versuchen für mich einen Welpen aus Amerika zu bekommen. In dieser Zeit rief meine Freundin sie auch persönlich in Italien an.

Silvester 2002 kam ein Telefonanruf und Emails von Wendy, dass ich mich doch schnell (noch an diesem Tag) entscheiden sollte, ob ich ein Rüde oder Hündin will. Es wurden mir zwei Rüden von Dir (von Sky und Tonga) und zwei Hündinnen von Arizona angeboten. Sie schickte mir ein Foto von den zwei Hündinnen. Da wir schon einen großen Rüden haben, wollte ich unbedingt eine Hündin. So sagte ich Wendy, dass ich eine von den zwei Hündinnen haben wollte. Ich ging dann am 02.01.2003 zur Bank und überwies die 1100 Euro nach Italien auf das Konto, das mir Wendy angab. Wendy teilte mir dann mit, dass das Geld angekommen ist und ich den Welpen bei ihr in Nijmegen abholen könne.

Am 20.01.2003 kam der Anruf von Wendy (ich sprach mit ihr persönlich), dass wir den Welpen abholen könnten. Mittwoch den 22.01.2003 ging es dann los, wir fuhren nach Holland zum Haus von Wendy und holten Cayuga voller Freude ab. Es war Wendys Haus, weil mein Mann ja schon mal dort war, und ich sah jetzt auch die Hunde von Wendy live. Wendy war persönlich nicht da, aber ihre Mutter Els. Sie war sehr freundlich. Als wir nach Cayugas Papieren fragten, wurde gesagt, sie werden von Wendy nachgeschickt.

Nach langem Warten ohne Erhalt der Papiere informierte ich mich auch bei dir. Du hast damals zurück gemailt, dass du denkst, Cayuga sieht aus wie ein Samojede. Traurig über deine Email, schrieb ich Wendy. Sie schrieb mir zurück, ich solle nicht traurig sein, und dass sie von dir keine Hunde mehr haben wolle, weil deine neuen Hunde seien alle zu klein, sie hätten nicht genug Fell und auch kein American Indian Dog Aussehen mehr. Sie schrieb auch, sie sehe die Zukunft für die American Indian Dogs in Holland, in Cayuga und Cayugas Schwester.

Im Sommer 2003 kamen dann endlich die Papiere von Cayuga. Ich sah aber gleich, dass da etwas nicht stimmen konnte, da die Registriernummer das Geburtsdatum war. Es war auch keine Adresse von dem Züchter darauf nur der Name "Jim Hisav". Dies war dann der Grund, dass wir Jennifer R. beauftragten, die Adresse von Jim Hisav herauszufinden. Eigentlich wollte ich ja nur Jim Hisav mitteilen, dass es "seinem" Hund gut geht und ein paar Bilder senden.

Jennifer R. tat alles Mögliche, aber sie fand keinen Jim Hisav. Deshalb nahm sie mit dir Kontakt auf. Ich glaube, sie hat dir auch den Kaufvertrag und die Papiere von Cayuga gesendet? Da Wendy nicht auf meine Fragen reagierte - ich fragte oft nach der Registrierung und nach der Züchtererlaubnis - beauftragte ich Karin R. ihr zu schreiben um irgendwie so an Informationen zu kommen.

Wendy schrieb Karin, dass sie die Adresse von Jim Hisaw nicht hätte da sie ihn nie persönlich getroffen hätte, aber dass ihre Cousine auf alles aufpasst. Jetzt muss ich mich aber fragen, wohin das Geld ging? Und warum kann sie nicht ihre Cousine nach der Adresse fragen????

Wendy machte Karin R. auch den Vorschlag, dass sie ja einen Welpen von Cayugas Schwester haben könne. Aber auf meine Frage hin, ob Cayuga mal Welpen haben darf, kam sofort das Nein mit der Begründung, der Hund sei ja nicht von Dir oder von Ihr und nur sie und Sahra aus England dürften in Europa züchten. Aber warum darf Cayuga's Schwester dann Welpen haben und Cayuga nicht??

Alles in allem widerspricht sich Wendy ständig. Ja und was ist aus meinen größten Traum geworden?? Eigentlich müsste ich wütend sein, ich bin aber nur noch traurig. Ich kann nicht verstehen wie ein Mensch sich so verhalten kann und mir ohne Grund so weh tut. Ich habe Wendy nie persönlich getroffen, ihr aber trotzdem immer gern geholfen. Zum Beispiel habe ich ihr meinen Zeitungsausschnitt von 1993 geschickt und ihr bei einer Übersetzung geholfen. Jetzt tut sie so als ob alles nicht gelaufen ist????

Nun zu Cayuga. Sie ist wirklich ein ganz freundlicher Hund und kann für das ganze Geschehen ja nichts dafür. Wir hatten aber trotzdem große Pläne mit ihr.

Mein Mann ist sehr aktiv im Hundesport (Aglity). Er ist auch Trainer. Deshalb schien uns der American Indian Dog als Arbeitstier sehr geeignet zu sein. Cayuga ist leider kein Arbeitstier. Sie hat einen ziemlich nordischen Charakter (wie Husky). Wir lieben sie trotzdem über alles und behalten sie. Nun sagst Du, sie wäre ein Wolfsmischling dies macht mich sehr nachdenklich. Ich würde mir nie so einen gefährlichen Hund ins Haus holen (ich habe ja auch Kinder).

Jetzt beschäftigen mich eigentlich nur zwei Dinge:

  1. Was ist Cayuga und woher kommt sie??? Ich hoffe so sehr, dass sie kein Wolfsmischling ist. Ich glaube, von Wendy werde ich die Wahrheit wohl nie erfahren, obwohl sie für mich so wichtig wäre.
  2. Ich möchte Wendy nicht ruinieren, aber sie soll wissen dass sie mir meinen Traum kaputt gemacht hat. Und was ist mit der ohnehin schon seltenen Rasse?? Warum will sie die Rasse mit anderen Hunden mischen?

Viele Leute die meine Geschichte kennen, sagen ich solle den Hund zurückgeben und das Geld wiederverlangen. Dies bringe ich aber nicht über's Herz. Ich liebe sie wie meine anderen zwei Hunde auch und gebe keinen mehr her. Es tut aber trotzdem sehr weh, zu wissen, dass ich nach so langer Zeit des Wartens und enttäuscht seins jetzt doch keinen Hund dieser Rasse habe die Du als mystisch bezeichnest.

Zum Schluss will ich Dir noch sagen, dass ich zu jedem Wort stehe, dass ich hier geschrieben habe. Wenn Du willst, kannst Du den Brief veröffentlichen oder gern weiterzusenden.

Da ich Englisch nicht so gut kann, habe ich viele Freundinnen mit einbezogen (eine telefonierte auch mit Wendy). Sie stellt sich gern als Zeugin für diesen Vorgang zu Verfügung. Ebenso Karin R. und einige andere die mir bei den Schriftverkehr geholfen haben.

Es kommt nun auf Wendy an, ob ich weitere (auch gerichtliche) Schritte einleiten werde oder nicht. Auf meinen Vorschlag, uns mal zu treffen und über alles zu reden, reagierte sie leider bis heute noch nicht.

So, dies war meine Geschichte ich hoffe Dir geht es trotzdem gut und Dein Herz sagt Dir den nächsten Schritt.

Jana Beer

 

 

Legende oder Lüge?

Der American Indian Dog soll die Hunderasse sein, die die Nordamerikanischen Indianer traditionell hielten und züchteten. In den USA existiert ein Verein, der sich um den Erhalt dieser angeblich alten Hunderasse bemüht. Mit diesen Hunden sollen Ausbildungen wie Flyball und Obidience oder Schafehüten möglich sein sowie der Einsatz als Rettungshund oder Schlittenhund.

Kritiker hingegen behaupten, der wahre "Indian Dog" sei längst ausgestorben. Stattdessen müsse der Welpenkäufer damit rechnen, einen Mix aus Wolf und Nordischen Hunden zu erhalten.

Das Brisante an Wolfshybriden ist, dass sie im Alter von etwa 3 Jahren unberechenbar werden und mit Hilfe ihrer Zähne die Rangordnung im eigenen Rudel umzustürzen versuchen. Außerdem ist ihre Sturheit, aber auch ihre Ängstlichkeit und die Aggressionsbereitschaft oft schwer beherrschbar.

Seit einigen Jahren gibt es auch in Europa Hunde-Züchter, die behaupten, American Indian Dogs zu züchten. Sollten Sie selbst mit dem Gedanken spielen, sich einen American Indian Dog anzuschaffen, prüfen Sie vorher genau, mit wem Sie es beim Welpenkauf zu tun haben. Einen vom FCI anerkannten Verein gibt es für diese "Hunderasse" nicht.

Anm. der Redaktion

 
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