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Hallo, Thomas,
Thomas Luening wrote in «3768A209.2C61D414@t-online.de»:
Man kann, muss aber nicht alles erzwingen wollen, auch ohne Blick fuer
Partner Hund... :-(
Spass macht es, wenn Hundi Spass am Arbeiten hat und sich dies auch
anmerken laesst.
Das Folgen...ja.
Sicher?
BTW: Wir haben die Leinenfuehrigkeit/Freifolge zuerst mit Futter,
spaeter ueber Spiel beigebracht. Erst bei ziemlich guter, freudiger
Arbeit kam dann die klitzekleine Komponente 'Gehorsam' ins Spiel:
Mit einem Stachelhalsband, das eigentlich fuer Kleinhunde gedacht war
(mit entsprechend mehr Gliedern jedoch). An dem wird Hundi nun aber
nicht ueber den Platz gerissen, sondern ausschliesslich, wenn Hundi in
der Motivation abbaut --» in der Weltgeschichte rumguckt, dann gibts
'nen ganz kurzen Ruckser (KEIN RUCK, WIE MAN IHN MANCHMAL SEHEN MUSS,
MIT BEIDEN HAENDEN UND VOLLE PULLE!), um a la Telefon zu sagen 'He, hier
spielt die Musik!'
Hat sich als extrem positiv gemacht, der Hund ist sofort wieder hellwach
und aufmerksam.
Hovawartbesitzer werden nachvollziehen koennen, was ich meine, die Hovis
sind wirklich manchmal soooowas von leckmichamArsch, andererseits ist
mit Gewalt beim Hovi absolut nix zu wollen. Kann man echt vergessen.
Unsere Ausbilderin hatt z.B. selbst frueher schlechte Ausbilder, sie
sagt auch, es war ein einziger andauernder Kampf mit dem Hund...heute
(seit langem bildet sie ihren Hund nach genau denselben Grundspielregeln
aus, wie sie mit uns arbeitet) laeuft sie auf der
Bundesleistungssiegerpruefung, lediglich dass ihr Aik bei der Steh-
Uebung es lustiger fand, nach 2 Sekunden Verweilzeit hinter ihr
herzusausen, das hat ihr den Sieg vermasselt.
(War uebrigens ein sehenswerter Schutzdienst mit von ALLEN neidlos
anerkannten 100 Punkten, die einzigen vollen 100, die an dem Tag
vergeben wurden!).
Absolut richtig!
Auja. Ich koennte lange Geschichten erzaehlen...
Aber wir sind da mit der Entscheidung fuer den Hovi auch diesbezueglich
in angenehme Gesellschaft geraten.
a) Eventuell, b) noe. Jedenfalls nicht koerperlich. Ausser er wird
frech. :-) Dann gibts schonmal einen Knuff, allerdings reagiert Cairon
auch auf ein kurzes, grollendes Knurren schon durch submissive Gesten
(Blick, Kopfhaltung).
Genau das versuchen wir. Wie gesagt, mit Gewalt geht da garnix. Dann
hast du einen Hund, der 2 Schritte hinter dir hertrottet...
Genau sowas ist bei Hovileuten verpoent...
Wir arbeiten mit Cairon z.B. beim Apportieren uebers Spiel:
Ganz knapp umrissen:
Erste Phase: Hundefuehrer macht sich mit dem Beissholz wichtig, waehrend
ein Helfer d. Hund festhaelt. Dann laesst dieser den Hund los und der
Hund saust zum HF und rangelt mit ihm um das Holz. Dabei kommt das
Hoerzeichen 'Brings!'. Raufen macht Spass. Prima.
Phase 2: HF haelt's Holz z.B. knapp ueber dem Boden, 'Brings!', Hund
kommt, fasst zu, darf rangeln.
Phase 3: Holz liegt beim HF am Boden, 'Brings!', Hund kommt, greift nach
dem Holz, bietet HF das Holz zum Rangeln an.
Phase 4: Holz 'entfernt' sich allmaehlich immer weiter v. HF, irgendwann
laeuft Hund also vom HF zum Holz und kommt mit diesem wieder.
Dauert 'ne Weile, ist anfaenglich sehr sensibel fuer gemachte Fehler des
HF, macht aber Spass und ist auch spaeter besser anzuschauen als ein mit
Zwang gearbeiteter Hund. Wenn ich da an die Gewaltorgien des
'Zwangsapportierens' denke... :-((((
cu, Ralf
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