|
Hallo, es schrieb Ralf Stix :
Macht keine Mühe, Ralf! Lieber drei mal mehr gefragt, als 10 mal was falsch
gemacht, was man nie wieder gut machen kann.
Nun, Dein Dobi ist gerade mal 8 Wochen, d.h ihr habt ihn erst seit ein paar
Tage. Frauchen ist nun Mutterersatz, da darf man als Hundekind schon mal so
ein wenig seine Freude auslassen :-) Und wer ist Dein Freund? Für Dobi nur
ein Fremder, der sich da breit macht. Also jemand, der in einem höchstens
die Neugier weckt :-)
So, wäre jetzt die Mutter noch bei Dobi, würde sie ihn bis zu einer gewissen
Grenze beissen, knappern lassen. Sie weis was er braucht, um sich zu
entwickeln. Sie würde ihm aber auch schon die Meinung 'sagen', wenn es
zuviel wird.
Nun müßt ihr also die Elternrolle übernehmen; auf der einen Seite den
natürlichen Spieltrieb mit ihm ausleben, auf der anderen Seite sagen 'Junge,
bis hierher und nicht weiter!'
Seine natürliche Mutter würde ihn schon mal selbst mit den eigenen Zähnen
knuffen, sich zurück ziehen (ihn ignorieren), oder sogar mal 'schütteln'.
Das hängt davon ab, wie wiederum die Mutter eingestellt ist.
Was hilft Dir das alles!?? Nun, wenn der Dobi spielen will mit seinen
Knuffereien kann mann das erst mal mit den Händen unterstützen. Tut ein
wenig weh (meine Frau hat dann immer einen Arb.-Handschuh angezogen). Aber
das Tier braucht das! Deine Hand muß nun quasi den 'Kampfgefährten'
ersetzen. Deine Hand sollt3e nun mit dem Hund balgen, und dabei die Schnauze
des anderen Hundes nachbilden. Hier ist IMO der beste Weg, Dobi auch
beizubringen, daß er mal der Verlierer ist, indem Du ihn als 'Gegner' mal am
Hals spielerisch zu Boden drückst.
Das Spiel ist die eine Sache. Das braucht ein Welpe. Wenn er sich in die
Familie integrieren soll, ist es wichtig, wie weit er gehen darf. Hier mußt
Du/ihr lenken.
Wird die Sache zu toll, knufft er an Stellen, wo er nicht zubeissen soll,
dann mußt Du 'zurück schlagen'.
Hier darf es schon mal die Hand sein, die ihm ins Knick greift, und ihn
jetzt mal zwickt oder ein wenig 'schüttelt. Auch mal ein Schubser ist
angebracht. Dabei kann man dann die Worte 'aus' und 'nein' benutzen.
Es sollten immer Worte sein, die eine gewisse Verschärfung im Tonfall
ermöglichen. Beim 'aus' kann man tief das 's' ziehen, was schon leicht
einem warnenden knurren gleich kommt. Beim 'nein', das kurz und bestimmt
ausgesprochen, wird es zu dem 'wuff' und 'wu_uff', daß dem anderen
mitteilt, 'also Bursche, bis hierher, weiter setzt es was'.
Du mußt also in Deinem Handeln und Deiner Sprache den Ausdruck des
Muttertieres, bzw. des vermeintlichen Gegners hinein inplementieren.
Vergesse nie; Der Welpe kennt kein deutsch, schon garnicht die menschliche
Sprache :-) Dein Dobi hat in den paar Tagen sicher die Mimik seiner
Hundeumgebung verstehen gelernt. Jetzt muß er umschulen, und die Mimik der
Menschen kennen lernen.
Hilf ihm und Dir dabei, indem Du so ähnlich wie möglich Dein
Gesichtsausdruck einem Hund nachbildest. Deine Augen, Dein Mundwinkel, Deine
Falten im Gesicht :-) Alles wird nun für den jungen Hund die
'Komunikationszentrale'. Hier wird er versuchen, in Deinem Gesicht, das zu
erlesen, zu erahnen und erforschen, was Du von ihm willst.
Hälst Du Dir das immer vor den Augen, wird die Erziehung fast zu einem
'Kinderspiel' :-)
Ich wünsche Dir, der Familie und Deinem Hund Glück und Erfolg,
und ein langes Leben :-)
Gruß
K-L.-Rolf C. |