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'Am Tue, 08 Jun 1999 08:09:52 +0200, schrieb Graziella
«uzsbfc@uni-bonn.de»
Weder noch.
Wenn man dem Hund mal eins um die Backen haut, weil er nicht auslassen
will, dann tut das dem Hund bestimmt auch ein wenig weh, aber die
Schmerzen sind bestimmt nicht so schlimm, weil eine Sekunde nach der
Korrektur beißt er ja schon wieder an. Offene Wunden oder Prellungen
hat es noch nie gegeben. Sowas würde ich nie zulassen.
Es kommt halt immer darauf an, was man unter Gewalt versteht. Wenn man
darunter das Zufügen von offenen Wunden und Prellungen versteht oder
so eine Einwirkung, daß der Hund laut aufjault und sich dann im
hintersten Eck verkriecht, dann kann ich Dir versichern, daß ich noch
nie so eine Art von Gewalt angewendet habe.
Man kann aber schon einen Leinenruck und einen Schlag mit der Flachen
Hand auf den Fang als Gewalt verstehen. Dann muß ich gestehen, daß ich
diese Art von Gewalt durchaus anwende.
Im hohen Maße.
Das Kreuzband kann sich wirklich jeder reissen. Ich kenne einen Mali,
der schon Weltmeister bei den Schutzhunden war, der hat sich letztes
Jahr das Kreuzband gerissen. Das Ende seiner Karriere als Sporthund.
Selbst der extrem ruhige ChowChow meiner Schwester hat sich schon mal
das Kreuzband gerissen.
Mir geht es mehr um die üblichen Probleme dieser Rassen. Zu groß, zu
schwer, zu kurze Lebenserwartung, etc.
Es geht doch hier immer nur um eine Form von vermeintlicher
Tierquälerei. Das ist die Ausbildung von Schutzhunden mit Mitteln, die
einigen nicht gefallen. Sicher kann man nicht ein Unrecht durch ein
anderes rechtfertigen, aber ich halte nun mal die Zucht von Doggen,
Berner Sennenhunden, Bernhardinern, Englischen Bulldoggen, Möpsen,
franz. Bulldoggen, Nackthunden, SharPei, und einigen anderen Rassen,
so wie sie im Rahmen der FCI Standards betrieben wird für extreme
Tierquälerei. Diese Hunde leiden ein Leben lang an den Quälereien, die
ihnen ihre Züchter angetan haben, im Gegensatz zu den Schutzhunden,
die zugegebenermaßen während einigen Teilen ihrer Ausbildung kurze,
schmerzende Erfahrungen machen müssen.
Diese Angst habe ich eigentlich nicht. Der Malinois ist eine
Arbeitsrasse, die seit 100 Jahren nach den selben Kriterien gezüchtet
wird. Nur weil momentan einige glauben, jede Malihündin müsse Junge
haben, weil der Hund gerade in Mode ist, wird nicht die ganze Rasse
den Bach runter gehen. Es gibt schon viele Malis, die mit einem Mali,
so wie ich ihn verstehe, nichts gemein haben, außer die Farbe. Das
wird es immer geben und das wird auch nicht zu verhindern sein. Dazu
legen die Zuchtverbände bei uns zu sehr Wert auf Ausstellungen und
Formwertbeurteilungen. Für jemanden, der einen guten Mali für
Hundesport oder zum Diensthund braucht, wird es immer Züchter geben,
die solche Hunde züchten.
Ein gewisses Problem habe ich mit Züchtern, die ein oder mehrere
Hündinnen haben, die wirklich von extrem schlechter Qualität sind, und
die glauben, sie könnten durch Auswahl eines Rüden, der ein Turnier
nach dem anderen gewinnt, gute Malis züchten. Das funktioniert nämlich
nicht. Das Um und Auf ist eine gute Hündin. Wenn man die nicht hat,
soll man lieber darauf verzichten, Hunde zu züchten.
Servus Helmut |