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07.03.00 --
Christina Würmlin
Re: Teletak, was soll das sein?
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Hallo zusammen,
ich verfolge die Diskussion jetzt schon eine Weile.
Julia, ich bin keine Jägerin und finde Deine Argumentation trotzdem ganz
schön heftig.
Ralph und Micheal, ist es denn nötig, gleich mit Gesetzestexten aufzufahren?
Ich finde, dass Hundehalter und Jäger versuchen müssen auf einer
vernünftigen Basis auszukommen. Dazu ist sicherlich Einsicht von beiden
Seiten nötig.
Erst einmal ein paar Tatsachen über unsere 4-beinigen Freunde: Hunde sind
Hetztiere. Aufgrund der Beschaffenheit ihres Gebisses und ihrer genetischen
Veranlagung sind sie nicht in der Lage ein Reh mit einem einzigen, gezielten
Biss zu töten. Sie werden ihrer Veranlagung entsprechend entweder das Wild
'nur' stellen oder aber das Wild durch Bisse in den Bauch oder in die Läufe
(meist Hinterläufe) bewegungsunfähig machen. Was dann folgt ist ein
hässliches Schauspiel: der Hund folgt natürlich seinem Instikt und reisst
seiner Beute bei lebendigem Leib die Bauchhöhle auf.
Weitere Tatsachen: es gibt leider viele Strassen und Zäune in unserer
'Kulurlandschaft'. Ein gehetztes Reh wird in seiner Panik in jeden Zaun
rennen und sich verletzen. Auch ein Hund der 'nur Nachrennen spielt', wie
ich das schon gehört habe, kann also für Wild zur tödlichen Gefahr werden.
Julia, woher kannst Du mit Sicherheit sagen, dass durch Deinen Hund noch
kein Wild zu Schaden gekommen ist? Ein Reh in Panik flüchtet noch zwei drei
Kilometer weiter, wenn der Hund schon lange aufgehört hat zu hetzen.
Du sagst, dass Du auf keinen Fall Deinen Hund mit Druck von der Jagerei
abbringen willst. Du gehst also das sehenden Auges das Risiko ein, dass
wegen Dir / Deinem Hund ein Reh so in Panik gerät, dass es letzten Endes
deswegen Qualvoll verenden muss. Dass viel mehr Wild durch Beschuss und
Autoverkehr umkommt, kann ja wohl kein Argumten dafür sein, dass Dein Hund
das dann auch darf...
Wir leben hier mitten auf dem Land, umgeben von Wald. Zum Glück haben wir
hier fast nur vernünftige Jäger, die nicht schiesswütig sind. Die meisten
Jäger kennen wir recht gut und sind (als wir noch neu hier waren) mit ein
paar von ihnen im Wald spazieren gegangen, damit sie sehen, wie unsere Hunde
auf Wild reagieren, bzw. ob wir sie im Griff haben. Seit über acht Jahren
habe ich noch kein böses Wort von einem Jäger zu hören bekommen.
Ich bin deswegen eher auf der Seite der Jäger, weil ich hier schon mehr als
einmal gerissenes Wild gesehen habe. Dabei auch eine trächtige Ricke. Der
Anblick hat mich für immer davon geheilt, einen Hund nicht absolut
konsequent von der Jagd abzuhalten.
Viele Grüsse,
Christina
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