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04.03.00 --
Helmut Steinberger
Re: Was heißt züchten?
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Ich melde mich da auch wieder mal zu Wort.
Vor einiger Zeit gab es diese Diskussion mal. Ich habe damals eine
Aufstellung der Kosten gemacht, die mir bei dem Wurf, den ich letztes
Jahr hatte entstanden sind. Leider habe ich das Posting nicht mehr
gefunden.
So aus dem Gedächtnis mal ein paar Zahlen dazu:
Ausstellung der Hündin (Würde ich sonst nicht machen) :
Nenngeld öS 500,-
Fahrtkosten rechne ich nicht, weil ich ja so vielleicht auch
hingefahren wäre.
HD Röntgen hätte ich auch so gemacht, rechne ich daher nicht.
Zwingeranmeldung: öS 1200,-
2 mal Voruntersuchung der Hündin (Progesterontest, Verkeimung)
öS 1400,-
Decktaxe für den Rüden: öS 6000,-
3 mal Fahrt zum Rüden insgesamt 1500 km á öS 4,- = öS 6000,-
Ultraschall zur Überprüfung der Trächtigkeit öS 700,-
Festgestellt, daß die Hündin leer geblieben ist.
Nächste Läufigkeit:
2 mal Voruntersuchung : öS 1400,-
2 mal zum Rüden fahren 1000 km á 4,- = öS 4000,-
Ultraschall zur Feststellung der Trächtigkeit: öS 700,-
Wurfkiste, Welpenauslauf und diverse sonstige Anschaffungen :
ca. öS 6000,-
Tierarztkosten für die Wurfbetreuung (2 Impfungen, 4 mal Entwurmen,
Tätowieren, Wehenspritze, etc.) öS 10.000,-
Zusätzliches Futter für die Hündin während der Trächtigkeit und
während des Säugens und Futter für die Welpen:
ca. öS 5000,-
Leinen und Halsbänder für die Welpen öS 1000,-
Wurfabnahme durch den Verein und Ahnentafeln:
ca. öS 5.500,-
Dutzende Telefonate In und Ausland : ca. öS 1000,-
Reise nach Deutschland um einen Welpenhinzubringen: ca. 1600km á öS
4,- = öS 6400,-
3 Hündinnen sind länger bei mir geblieben. Wurden noch 2 mal geimpft +
1 mal entwurmt:
öS 2500,-
Wenn ich das alles zusammenrechne komme ich auf Ausgaben, die direkt
mit dem Wurf in Zusammenhang stehen von
öS 53.000,-
Es waren insgesamt 9 Welpen. Normalerweise habe ich öS 10.000,- pro
Welpen verlangt.
Es gab Ausnahmefälle, die wenig bis gar nichts zu bezahlen hatten.
Insgesamt habe ich ca. öS 65.000,- an Verkaufserlös bekommen.
Bleibt eine Differenz von öS 12.000,-
Diese Aufstellung habe ich wie gesagt so ungefähr aus dem Gedächtnis
gemacht. kann ein paar Schilling mehr oder weniger sein.
Nicht rechnen darf man die Zeit und die Arbeit, die man damit hat. Man
macht es ja gerne. Nicht gerechnet habe ich auch die zerbissenen
Kleidungsstücke und die Schäden an Gebäuden und sonstigen Gegenstände,
die eine wilde Horde junger Malis so anrichtet.
Ich habe auch unwahrscheinliches Glück gehabt, daß ich einen relativ
großen Wurf hatte, den ich auch gut unterbringen konnte und wo keine
besonderen Umstände wie Krankheit oder sonstiges Aufgetreten ist. Es
ist alles optimal verlaufen.
Wenn ich also so abrechne, dann bleibt ein Reingewinn von
ca. öS 12000,- übrig. Wenn ich in meinem Job Gas gebe, mache ich das
in einem Tag vor dem Computer.
Soviel zu dem Thema, warum ein Rassehund so teuer sein muß.
Noch etwas möchte ich dazu sagen. Natürlich ist es ein Hobby und ein
Hobby kann auch Geld kosten. Ich könnte also auch her gehen und die
Hunde zum halben Preis verkaufen oder verschenken (habe ich ja zum
Teil auch beinahe gemacht). Wenn ich aber jemanden, der zu mir wegen
einem Welpen kommt sage, der Hund kostet nur den halben Preis, dann
passiert es, daß der Käufer sich fragt, was da nicht in Ordnung ist.
Umgekehrt ist es so, daß ich mir überlege, ob sich der Käufer den Hund
auch im Alltag leisten kann, wenn er statt öS 10000,- nur öS 5000,-
zahlen kann.
Im Grunde genommen ist die Diskussion auch unnötig. Wenn jemanden der
Hund nicht öS 10000,- Wert ist, dann braucht er ihn ja auch nicht zu
kaufen.
Frage an Uwe und Claudia : Was wäre eurer Meinung nach ein
angemessener Preis für einen mit viel Mühe und unter hohen
finanziellen Aufwendungen aufgezogenen Hund?
Servus Helmut
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