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29.02.00 --
Ellen Ziemer-Sonnenberg
Re: Frage zur Zwingerhaltung
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On Tue, 29 Feb 2000 10:45:45 +0100, Michael Meier
«michael-m@t-online.de» wrote:
Da frag ich mich folgendes:
- Welche (negativen) Erfahrungen haben sie denn mit früheren Hunden im
Haus gemacht?
- Oder haben sich jetzt Wertigkeiten (Hund contra Einrichtung)
verschoben?
- Oder fehlt etwa die Lust/Zeit den neuen Hund 'hausgerecht' zu
erziehen?
- Welche Vorteile rechnen sie sich durch eine Zwingerhaltung aus?
Das ist schön. Reduziert aber den Hund auf einen
'Spaziergangs-Begleiter'. Dies wird ihm mit Sicherheit nicht gerecht.
Was ist, wenn Hund aufgrund mangelnder Beziehung zum Menschen kein
bequemer Begleiter ist? Muß er dann doch im Zwinger bleiben?
Oder andersrum, wie gedenken Deine Bekannten diese nötige Beziehung
aufzubauen? Auf den Spaziergängen? In meinen Augen unmöglich.
Na prima ausgedacht. Was ist, wenn die Mieter wegziehen? Dann trennt
man schwuppdiwupp die Hunde? (Sagt niemals, nie) Zwangsläufig würden
sich doch die Hunde eng zusammenschließen und dennoch nicht zu einem
Rudel gehören. Vermieter läuft morgens zwischen 8 und 9 Uhr mit dem
Hund - Mieter aber erst von 9 - 10 Uhr. Und das sollen die Hunde dann
begreifen?
Hm, ich nehme ein kleines Hundewuftel von seiner Familie weg und
sperre es mit seinem ebenso unsicheren Geschwisterkind einfach weg.
Wie sollen diese Hunde jemals Vertrauen und Sicherheit gewinnen?
Ich versteh's einfach nicht. Ich kann nicht nachvollziehen, weshalb
man einen Hund haben möchte, der draußen im Zwinger sitzt.
Dem anderen Posting entnehme ich Herkunft und Rasse. Meine beiden
Hunde sind Collie-Mixe. Zumindest Max schreibe ich auch
Collie-Eigenschaften zu. Max ist immer bemüht, daß er sein Rudel
beisammen hat. Er findet es furchtbar, wenn wir zusammen losgehen und
unterwegs irgendein Rudelmitglied zurückbleibt. Sicher folgt er dann,
weil er eben gehorsam ist - aber sein Anliegen wäre, das verlorene
Schaf einzusammeln. Tagsüber ist Max gern draußen im Garten, mit
Sicherheit kein Rockzipfel-Hund - aber er kommt regelmäßig
nachschauen, ob noch alle Menschen da sind. Diese Eigenschaften würde
ich ihm nehmen, wenn ich ihn in den Zwinger stecke.
Meine Güte, was bleibt von einem solchen Hund noch über?
Reduziert auf Laufen, Fressen, Schlafen ?
Gar nicht - bitte.
Noch eine Anmerkung, daraus resultierend, daß einer meiner Hunde eben
auch sehr krank ist. Was ist, wenn Hund Krankheiten mitbringt? Bei der
Herkunft der Hunde, würde ich das mal nicht für völlig unmöglich
halten. Dann wäre Hund womöglich nicht mehr bequem im Zwinger zu
halten, darf Hund dann umziehen in einen anderen Zwinger im TH?
Für mich schaut diese geplante Zwingerhaltung so aus, als wollen
Menschen für sie positive Eigenschaften vom Hund nutzen (ich meine
wirklich _nutzen_), ohne auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen.
Es soll lediglich für den Menschen Vorteile geben, der Hund ist nur
Mittel zum Zweck.
Traurig, wirklich traurig.
Ellen
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