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03.02.00 -- Helmut Steinberger

Re: Freilauf um jeden Preis !?!














'Am Thu, 03 Feb 2000 15:07:24 +0100, schrieb Volker Wollny
«v.wollny@ibwollny.de» Ich kämpfe nie mit meinem Hund. Ich gebe die Regeln vor und lasse dem Hund keine Alternative. Er muß die Regeln befolgen. Es liegt in der Natur des Hundes, daß das für ihn die angemnehmste Situation ist. Er hat klare Richtlinien. Die meisten 'Verhaltungsstörungen' kommen daher, weil der Hundeführer den Fehler macht, mit dem Hund zu 'diskutieren'. Für den Hund ist dann die jeweilige Situation unklar, weil er ja mehrere Optionen frei hat. Er kann machen was der Hundeführer gerade sagt. Er kann auch machen, was er gerade selber möchte. Er hat aber gelernt, daß es manchmal vorkommt, daß der HF böse wird, wenn der Hund nicht das macht was der HF will. Da dies aber nicht immer der Fall ist, könnte der Hund es ja riskieren. Ein Hund, der in so einer Situation ist, ist im wahrsten Sinne des Wortes ein armer Hund. Ein Hund, der genau weiß, daß er keine ander möglichkeit hat, als das zu machen, was sein HF von ihm verlangt, hat diese Probleme nicht. Das funktioniert natürlich nur dann, wenn mein Hund auch versteht was ich von ihm erwarte. Die Wege, wie man da hin kommt, daß es der Hnd versteht sind sehr vielfältig. Dann hast Du in der Ausbildung was falsch gemacht. Das passiert Dir aber genauso mit dem Hund, der für Futter oder einen Ball alles macht. Ist Futter oder Ball weg, dann tut der Hund auf einmal nicht mehr das was man sich von ihm erwartet. Dann hast Du einen Fehler gemacht, aber deshalb noch lange nicht verloren. Wenn ich einen Hund habe, bei dem ich schon verloren habe, wenn ich mal einen Fehler in der Ausbildung mache, dann ist es besser ich laß es bleiben mit diesem Hund zu arbeiten. Natürlich soll man die Anzahl der Fehler möglichst gering halten, aber Fehler lassen sich nie vermeiden. Eine bestimmte Qualität des Hundes und des Hundeführers sind eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung. Ich kannte auch so ein Pferd. Die Besitzer und auch die meisten anderen leute, die mit dem Pferd unterwegs waren, konnten soweit gehen, wie das Pferd es wollte. Dann drehte es um und lief nach Hause bis in den Stall. Am Reitplatz mußte immer das Tor zugemacht werden, sonst lief das Pferd in den Stall zurück. Ich durfte mich auch mal an dem Pferd versuchen. Ich muß vorausschicken, daß ich ein schlechter Reiter bin. Ich habe aber die Eigenheit, mich nicht mit irgendwelchen Dingen abzufinden und mich auf irgendwelche Eigenheiten von Pferden oder Hunden auszureden. Ich habe mir also dieses Pferd geschnappt, gesattelt und mich auf den Reitplatz begeben. Ich habe ausdrücklich gebeten das Tor offen zu lassen. Nach ein paar Aufwärmrunden habe ich dann ein paar Runden im Galopp gedreht. Alles am durchhängenden Zügel und extra knapp am Ausgang vorbei. Der Bursche hat nichteinmal versucht in den Stall zu laufen. Ich wurde dann gewarnt, daß ein Mähdrescher am angrenzenden Feld immer näher kommt. Das habe ich zum Anlaß genommen genau dort hin zu reiten, wo wir dem Mähdrescher am nächsten waren. Locker sitzend am durchhängenden Zügel haben wir uns das Ungetüm aus der Nähe angesehen. Das Pferd hat nicht einmal mit der Wimper gezuckt. Das war das einzige mal, daß ich auf diesem Pferd geritten bin. Ein paar Minuten, nachdem ich abgestiegen bin, war es wieder das wilde, schwierige Pferd, daß seine Besitzer so gerne unter sich hatten. Die Erwartungshaltung spielt hier eine große Rolle. Wenn ich mir Schwierigkeiten erwarte treten sie meistens auch ein. Sich selbst erfüllende Prophezeiungen nennt man das. Was sind unlautere Mittel? Nur wenn Du es falsch machst. Ich lehre meinem Hund nicht, daß es weh tut zu jagen, oder jemanden anzuspringen. Ich lehre ihn, daß es für ihn besser ist, wenn er meine Kommandos befolgt. Eigentlich bin ich immer dabei. Das hat aber den Nachteil, daß Du dem Hund mit jedem möglichen Objekt eine Objektverknüpfung aufbauen mußt. Das kommt auf den Hund an. Du wirst es nicht glauben, aber es gibt Hunde, die lassen sich sowas nicht gefallen. Es gibt Hunde, die würden einen Fremden ziemlich übel zurichten, wenn er sie mit einem Stock oder auch mit einem Elektroschocker 'behandelt'. Da gebe ich Dir vollkommen recht. Servus Helmut
Thema: Freilauf um jeden Preis !?! - vorsicht lang


 
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