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16.01.00 --
Volker Wollny
Re: Statistik: Haustierabschüsse(Re: Jäger= Rentner?)
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Hallo, vereehrter Tierfreund!
Gary Mertens schrieb:
Natürlich. Ganz selbstverständlich. Das mußte doch endlich mal einer
sagen! Ich habe schon so lange drauf gewartet, daß das endlich einem
auffällt!
Richtig: Und die Schweine, von denen das stammt, hatten ja auch eine
ganz andere Lebensqualität als die armen, armen Wildschweinderln im
Wald und auf der Heide. Die brauchten sich nicht artgerecht und auf
natürliche Weise selbst durchzuschlagen! Nein, man hat sie in einem
netten, gemütlich-engen, wohltemperierten Schweinekoben regelmäßig
gefüttert, ärztlich versorgt und mit Medikamenten versehen - selbst
das Herumlaufen im Freien blieb ihnen erspart, welches man bis vor
wenigen Jahrzehnten noch vielen Schweinen zugemutet hat! Wie schlecht
ist dagegen eine Wildsau dran! Sie muß bei jedem Wetter im Wald
vorsichhingrunzen, gucken wo sie bleibt und hat noch einen Haufen
Arbeit mit dem Aussuchen des Geschlechtspartners, dem Deckakt und der
Aufzucht der Jungen. Kein lieber Landmann kommt da, her besamt sie
künstlich und zieht ihr die Frischlinge auf!
Und auch auf den Tod kann sich die arme Wildsau nicht seelisch
vorbereiten: ahnungslos wird sie von des bösen, bösen Jagers arger
Kugel aus dem Leben gerissen. Wenn das Verbrechergesicht auch noch gut
schießen kann, hört sie es noch nicht einmal mehr knallen.... Da ist
das Hausschwein doch wirklich besser dran: Es beginnt zu ahnen, worum
es geht, wenn auf den Viehtransporter die ersten Kollegen an Streß
krepieren, spätestens am Tor der Schlachthalle weiß es, welch
Stündlein ihm nun geschlagen hat. Und wenn es Glück hat und der
Kopfschlächter mit seinem Messer nicht richtig gestochen hat, wacht es
eventuell beim Brühen im kochenden Wasser eventuell noch mal kurz auf
und bekommt eine individuelle Sonderbehandlung mit dem Metzgersbeil
oder darf sogar noch ein wenig zappeln und zucken - wohl nur für
Sekunden, aber vielelicht sind das die längsten und intensivsten
Sekunden sin seinem kurzen Leben... Ha! Und Adrenalin ist da erst drin
in diesem Fleisch, da kommt kein Wildschwein mit!
Aber selbstverständlich doch! Wenn wir des nachts am Maisfeld nur
recht fleißig mit den Kameraverschlüssen klicken, verjagen wir damit
bestimmt das ganze Getier, welches sonst den Vegetariern das Gemüse
wegmümmelt... Die Bezahlen dann auch dem Forts- und Bauersmann gerne
den übrigen Wildschaden.
Nein, nein - bestimmt nicht, mein Freund! Schon vor des grimmen
Keilers mächtigen Gewehren haben diese Burschen gar argen Respekt,
obwohl selbige keineswegs schießen sondern allerhöchstens mal ein
wohlgenährtes Jägerbäuchlein aufschlitzen!
Aber dann dürfen aufrechte Bambi-Fans wie deren einer Du mir zu sein
scheinen willst, auch nicht nach dem großen grünen Mann mit dem gar
langen Schieß-Gewehr plärren, wenn mal wieder Nachbars Dackel zu
entspringen vermochte und das Gerücht geht, ein großer, böser Wolf
treibe im finstern Wald sein arges Wesen. Und auch den Wald sollten
wir dann schön umzäunen, daß keiner mehr reingeht und dort das
Großraubwild beunruhigt! Holfällen ist natürlich auch zu unterlassem,
wir importieren unser Holz einfach!
Hier bringst Du mir gar rätselhafte, neue Kunde: In Friedenszeiten?
Nimmt denn des Weidmannes Geschlechtsgerät an Läng´und Umfang zu
sobald der liebe Friede nicht mehr grünt und arger Krieg mit Waffen
rasselt?
Wenn man´s so recht bedankt: Vielleicht wär für solche Gelegenheit ein
artig Pistölchen doch nicht ganz so ungeschickt? Auch wenn die Freunde
im Club der Bambi-Freunde ob des verlängerten Gliedes ein wenig die
weisen Häupter schütteln mögen?
Liebe Grüße
Volker
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