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30.12.99 --
WiegandCJ
Re: Hessen: Koalition drückt neues Jagdgesetz durch
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Im Artikel «83sphf$533$1@nnrp1.deja.com», nilslessle@my-deja.com schreibt:
Da wird ja wieder mal mit geballtem Sachverstand geworfen. Ist schon mal
jemandem aufgefallen, daß Muschi vor und nach der Jagd mit Whiskas gepäppelt
wird und Waldi mit Chappi?
Auch wenn das viele heute nicht mehr so sehen: Jäger sehen Wildpret als selten
hochwertige Nahrungsressource an. Wild wird eindeutig artgerecht gehalten,
nicht medikamentiert (Ausnahme aus *menschlichen* Gründen der Fuchs), und im
Vergleich zum Schlachthof werden sie verhältnismäßig schonend getötet.
Wer gegen _jeden_ Fleischverzehr ist, für den sind das zugegebenermaßen keine
Argumente. Aber wer den Sylvesterbraten schon im Supermarkt aus der
Tiefkühltruhe geholt hat, der müßte mir eigentlich schon mal erklären, warum
Katze oder Hund nur so zum völlig überflüssigen Spaß wertvolle Lebensmittel
sollen verderben dürfen.
Ich kenne viele weitere Argumente gegen und für freilaufende Hunde und Katzen
aus den zahlreichen Threads hier, aber das Argument, Hunde und Katzen würden
nur Bär und Luchs und ersetzen und damit *natürliche Auswahl* übernehmen, zeugt
nun wirklich nicht von längeren Überlegungsbemühungen.
Das solltest Du jetzt aber langsam genauer wissen, Nils. Das ist so nur dann
richtig, wenn es sich bei dem Jagdrevier um ein nicht verpachtetes
Eigenjagdrevier ohne Feld- und Weideflächen handelt. In allen anderen Fällen
ist es falsch.
Wie despektierlich! Ich habe letzten Mittwoch gegen bare Münze ein Hotelzimmer
gemietet! Man, schäme ich mich jetzt! Und was soll man erst über den Wirt
denken?
Siehe oben. Und BTW: Du hast Dein Lieblingstheme hier ausgeblendet. Wollen doch
Förster und einige Naturschützer (-» Waldsiegel des NABU) aus wirtschaftlichem
Erwerbsneid die Vertilger des Waldes sogerne bekämpfen (Rotwild, Rehwild,
Damwild, z. T. auch Gams und Muffel). und wollen diese Commerzmaßnahme auch
noch als Naturschutz tarnen.
Da gibt es prima praktische Beispiele für. Ich darf in meinem ca. 500 ha-Revier
im _Jahr_ laut behördlichem Abschußplan 15 Rehe schießen. Der mir benachbarte
Staatsforst hat am Montag auf seinen ca. 100 ha, also etwa ein Fünftel von uns,
an einem halben Tag 6 (_sechs_) Rehe geschossen. Dazu kommt dann noch, was die
im Lauf des Jahres so geschossen haben, und die sechs waren denen jetzt
zuwenig, so daß man Anfang des Jahres nochmal jagen will.
Viel Spaß beim weiteren Studium von Bode/Emmert, Nils. Kauf Dir doch mal ein
Buch von Hespeler. Der ist Berufsjäger (was hier ja viele für eine besondere
Qualifikation halten) und lange nicht mit allem einverstanden, was die
DJV-Jäger so denken und machen. Nur: was der schreibt, das stimmt halt fast
immer.
Carl
P.S. Natürliche Auslese besorgen bei wild lebenden Prädatoren im Originalfall
die Beutetiere. Sind nur wenige da, kommt der Hungertod.
Wer besorgt eigentlich bei ferilaufenden Hunden und Katzen die natürliche
Auslese? Der Straßenverkehr? Der Tierarzt? Die Fa. Effem?
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