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13.12.99 --
Maico Schulz
Re: Zoophile oder Sadisten?!!
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Im Artikel «DQVUOI+K9G0HzGdhju0DAeZx+RcD@4ax.com», Ardenner «Ardenner@ginko.de»
schreibt:
Am Anfang amüsiert, mische ich doch nun auch mal mit...
Verzeihung, ich sollte schreiben: hetze ich doch auch mal mit!
Also, lieber Ardenner,
Mich dünkt, manche Stute hat nicht fest genug getreten ;-)
Dein 'Anbaggern' finde ich einen Ausdruck, der mich fast unter den Tisch haut.
Man stelle sich vor, das der Mensch krampfhaft seine Urbanisierung betreibt,
aus dem simplen 'Ich klau mir eine Jungfrau' Verhalten eine wunderschöne Kunst
des Flirtens entwickelte - all die Gedichte, all die Liebeslieder sind ja nur
ein blasser Ausdruck dessen, was menschlicher Geist schaffen kann, wenn er
verliebt ist und sich in dieses magische Spielchen einläßt.
Aber natürlich muß man dieses Spiel nun wieder auf Feld und Wiese, Stall und
heimische Tierkuschelnische transformieren.
Wie sieht denn nun der Flirt mit dem Tier aus? So ein kleines Gläschen Rotwein,
Kerzenlicht, gediegene Musik, angeregte Unterhaltung? Gemeinsam über die
moralinsauren Heteros und Homos außerhalb lästern, bzw. wiehern, maunzen,
wuffen, mähen, gackern? Sich dann zu Moody Blues in Satin wälzen?
Tut mir leid, mir (als altes Landei) fällt da nur das Klischeebild des geistig
verarmten Knechtes mit dem Buckel ein, der halt im Stall...
Den Wahnsinnigen zeichnet aus, das er sich normal sieht und die Umwelt als
verrückt definiert.
Natürlich muß der Zoo das Tier als Lebewesen betrachten, ist es tot, hält es ja
nicht mehr lange ;-)
Du glaubt aber nicht, was man btw auch in tote Sachen an Leben hinein
interpretieren kann. Nimm mal Edelsteine und deren Anhänger...
[...]
Niedere Beweggründe? Du hast recht mit dem Status der Minderheit, bei dem Wort
harmlos habe ich da schon erhebliche Bedenken. Aber Hetze? Kritik ist doch ein
eher adäquates Wort, mein Lieber. Nicht alles was der Mensch tun kann, sollte
er tun. Zoophilie - auch in der von dir zarten Version propagierten Art - ist
ein Relikt aus Zeiten, wo wir noch nichts von dem Wert anderer Lebensformen
hielten und es damit im Grunde verachteten. Wie auch manches Nutztier. Leider
gebe ich dir Recht, das unsre Nutztierhaltung kein Musterbeispiel für
Wertschätzung ist. Das rechtfertigt aber nicht Zoophilie, sondern sollte einen
eher aufrütteln...
Sind alle Menschen, die dir ihre Meinung sagen, Moralapostel, die in ihrem
Weltbild einfach kein Verständnis für dich haben?
Aber, aber... Da gibt es feine Therapeuten, die sich damit auskennen, die auch
wirklich Verständnis für dich haben, keine Moralpredikten halten und dir
dennoch helfen.
Und diese Therapeuten sind nicht mal militant. Oder nachtragend. Da kann man
mit erhobenem Kopf hingehen.
Deine FAQ ist ja schön und betont sachlich gehalten. Hat etwas den Charme eines
Biologiebuches mit Akzent auf Sexualität und einem Readers Digest. Von der
Seele und der Empfindung des Tieres lese ich aber verhältnismäßig wenig.
Könntest du in Zukunft deinen Trieb in brauchbare Energie umlenken und einfach
nur versuchen, Gutes zu tun? Tiere in Ruhe lassen - ich glaube dir nicht, das
du Tiere liebst - und vielleicht auch mal versuchen, die sogenannte falsche
Wirklichkeit zu verstehen?
Du tätest dir und allen anderen einen großen Gefallen..
so liebenswürdig
Maico Schulz
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