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09.12.99 --
Graziella
Ohren-OP (Anfrage von Jutta)
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Hallo Jutta!
Gestern habe ich unsere TA mal gefragt, in welchen Faellen und wie
entzuendete Ohren ueberhaupt operiert werden.
Als Indikation nannte sie chronische Ohrenentzuendungen, die keine
parasitaeren oder allergischen Ursachen haben. Man wuerde inbesondere
-und als letztes Mittel- bei verrukoeser Otitis (tumoraehnliche Gra-
nulationen + enorme Dickenzunahme der Falten in der Ohrmuschel und
im Gehoergang) und bei ulzeroeser Otitis (Geschwuerbildung im Ohr mit
blutig-eitrigem Sekret) auf eine OP zurueckgreifen.
Zugeschwollener Gehoergang, starker Juck- und Schuettelreiz, Schmerz-
haftigkeit, allgemeine Entzuendung, erhoehter Druck im Gehoergang ,
dadurch Gewebsneubildung und erschwerte Sekretentfernung charakterisieren
das Krankheitsbild [die Restinfos habe ich uebrigens aus dem Freudiger,
Klinik der Hundekrankheiten zusammengetragen].
OP: Zuerst wird mit einem Schnitt der aeussere Gehoergang geoeffnet;
die Ohrmuschel wird gespreizt; im Wundwinkel werden auf beiden Seiten
Knorpeldreiecke (bzw. keil- oder parabelfoermige Stuecke) entfernt;
die Wundraender koennen noch nachgeschnitten werden; die Innenauskleidung
wird mit der aeusseren Haut vernaeht.
Nach der Oeffnung des Gehoergangs laesst der Innendruck nach, so dass es
zu keiner weiteren Entzuendung oder Gewebsneubildung fuehrt. Ausserdem
kann das Sekret wieder besser abfliessen.
BTW: die postoperative Behandlung ist sehr wichtig, weil man verhindern
muss, dass die Wundraender (vor allem im tiefen Wundwinkel) wieder
zusammenwachsen. Dazu muessen sie regelmaessig geaetzt werden.
So, das ist jetzt recht lang geworden, aber ich hoffe, alle Deine Fragen
sind damit beantwortet.
Gruss, Grazi
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