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04.12.99 --
Andreas Forker
Re: Vorsicht! Länger als geplant.
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Hallo Joachim!
J.G. schrieb: ...
"Die kastrierten Hunde, die ich treffe
machen auf mich auch einen guten Eindruck, so daß ich überhaupt nicht
sehen kann, was gegen eine Kastration spricht. Ich glaube, daß die
Lebensqualität meines Hundes steigen könnte durch eine Kastration, weil
danach Kontakte zu anderen Hunden wieder problemloser werden."
Meinst Du nicht, Du würdest einen komplexen Sachverhalt viel zu
stark vereinfacht betrachten? Kastration und die Welt ist in Ordnung?
Ganz sicher ist die Wesensveränderung eines Hundes durch diesen
Eingriff NICHT vorhersehbar. Im Laufe der Jahre habe ich eine ganze
Reihe von Kastraten kennengelernt. Es waren "Softies" darunter
ebenso wie "Rowdies". Ich habe Kastraten erlebt die nach dem
Eingriff ständig Prügel von Hündinnen bekamen, und die waren ganz
bestimmt nicht von schlechten Eltern. Bei einem Tier ging es so weit
daß der HF bei Spaziergängen Hündinnen auswich!!
Nun zu meiner "Methode" die Kontakte zu anderen Rüden problemloser
werden zu lassen. Eins vorweg - es kostet Zeit, es kostet Mühe, man
wird naß, man friert, man schwitzt, man muß sich viel bewegen, und,
ganz wichtig, man muß das Tier lieben. Es ist deutlich anstrengender
als einem Vet einige "Hunnis" auf den Tisch zu legen und zu meinen
das würde genügen.
Ich mache mir Gedanken um die Tiere, ich erziehe sie, ich sorge
dafür daß Begegnungen mit Hunden eine Selbstverständlichkeit
sind. Kurz zu meiner Ausgangsposition: zu meinem Haushalt
gehören 2 dreijährige Neufundländerrüden mit jeweils 80 kg
Kampfgewicht. Meinst Du ich könnte mir 160 kg geballte Wut
leisten? Könnte es mir leisten daß die Beiden auf jeden Rüden
losgehen??
Zum Einen gehe ich 2 x wöchentlich in die Hundeschule. Die
Beiden haben zwar ihre BH, aber es macht Spaß und man
pflegt soziale Kontakte. (sowohl Hunde als auch Mensch)
15, ja 20 Hunde gleichzeitig auf dem Platz-kein Problem. Klar,
manchmal geraten sich zwei Rüden in die Wolle. Aber das wird
"sozial" geregelt und gutis. Bahnt sich eine dauerhafte Fehde
an werden gemeinsame Spaziergänge gemacht, ständig
konfrontiert und entsprechend eingewirkt. Und wenn es sein
muß geht es über Monate, aber der Mensch setzt sich durch.
Zusätzlich schließe ich mich einmal wöchentlich der Rabauken-
gruppe an. d.h. Hunde die sich nur mühsam in den einem
ständigen Wechsel unterlegenen Rudelverband einfügen
können. Ständige Konfrontation, ständiges Einwirken, eine
Engelsgeduld, dann klappt"s. Aber wie schon gesagt, es kostet
Mühe und Zeit. Auch Zeit die man eigentlich gar nicht hat.
Abschließend kann ich Dir Eines versichern: es lohnt sich!!
Vor einigen Wochen wurde im Bad Wildunger Maritim-Hotel
eine Rehaklinik eröffnet. Wegen des interessanten Rahmen-
programms bin ich dort erschienen, natürlich mit Hunden. Ich
hatte die Beiden angeleint, klar, aber nur um die Umwelt zu
beruhigen. Nötig war es keinesfalls. Einige Male wurden wir
mal angeraunzt (von Hunden), hatten uns aber vorher geeinigt
solche Dinge zu ignorieren, kein Problem. Die einzige brenzlige
Situation ergab sich als wir (zu dem Zeitpunkt ohne Leine) das
Foyer betraten. Dort war ein "Stückchen Wald" dekoriert worden,
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