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03.12.99 --
Maico Schulz
Re: Kastration??? NEIN
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Im Artikel «1n9c4so8jda4a95q8v89qn9h4m8m4tci8t@4ax.com», Helmut Steinberger
«h.steinberger@aon.at» schreibt:
Hallo Helmut,
(Unter Berücksichtung, das ich ja neuerdings als Fundamentalist gelte ;-))
Es mag neben der Bequemlichkeit auch der Glaube oder die Annahme sein, das man
- zudem von Veterinären 'eingeredeten' - im Grunde dem Hund nichts gravierendes
antut.
Das mit dem Krebs ist so eine Sache für sich - das mag bei Hunden nicht so
häufig sein, ok. Und überfüllte Tierheime haben wir doch schon so. Mit dem
traurigen Trend, das auch vermehrt Rassehunde auftauchen. (Dabei ist mir
wirklich schnurzpiepsegal, ob Mischling oder reinrassig, jeder Hund ist
gleichwertig - auch wenn mir das nicht geglaubt werden sollte)
Ich finde nur den Aspekt des Eindämmens interessant. Ob nun Sterilisation oder
Kastration, ich empfinde da kein schlechtes Gewissen, meinem Tier 'irgendwas
ach so entsetzliches' anzutun. Da gibts für mich in vielen anderen Dingen mehr
zu tun.
Die 'Nothilfe für Polarhunde e.V.', in der ich auch tätig bin, die auch Hunde
kastriert, verbraucht viel mehr Zeit damit, über diese Hunde aufzuklären und -
soweit möglich - die neuen Lebensräume der zu vermittelnden Hunde auf
Brauchbarkeit zu überprüfen. Finde auch ich wichtiger...
Meine Hündin tröpfelt ab und an auch. Und unser damaliger Collie war nicht
kastriert, wir hatten sie 16 Jahre und hatten niemals ein Problem mit dem Blut.
Weil auch hier andere Dinge wichtiger waren.
Solche Leute stecken den Hund schon ins Tierheim, weil es nach wenigen Wochen
langweilig geworden ist, mit dem Hund Gassi zu gehen, mit ihm zu spielen, ihn
zu erziehen. Vielleicht ist die Inkontinenz noch das i-tüpfelchen, aber i.d.R.
gibt zuvor schon einige Faktoren, die den Hund den Weg ins Tierheim weisen.
Einschläfern? Wegen Inkontinenz?
Trotz kastrierter Hunde: Ich komme mit ihnen zurecht. (siehe Collie - oder
unsere unkastrierte Foxterrierdame, die dank eines chronischen Magenleidens oft
kotzte - auch nichts für Bequeme)
Ob die Kastration nun wirklich ein Anzeichen für eine 'Überforderung' der
Halter ist, nun ja. Da sehe ich aber noch andere Dinge, eben mangelnde
Beschäftigung usw.
Freude... Meine Huskies ziehen noch immer mit dem gleichen Enthusiasmus wie
immer.
Ist schon eine merkwürdige Praxis einen
Wie sich der Hund verändert, hängt vielleicht zum einen mit dem Alter zusammen,
zum anderen spielt (meiner Meinung nach) maßgeblich die Erziehung eine Rolle.
Wenn man spät kastrieren läßt (aus welchen Gründen auch immer), verändert sich
das Verhalten wahrscheinlich weniger, als wenn man früh kastrieren läßt.
Und Bequemlichkeit spielt doch generell eine große Rolle bei der Haltung. Nicht
nur bei Kastration! Warum sprießen Hundeschulen wie Pilze aus dem Boden? Warum
gibt es haufenweise Bücher, die allesamt mit wenigen Zeilen *die* richtige
Erziehung propagieren und suggerieren, man brauche nichts weiter zu tun? Wozu
sonst dienen (sorry, so sehe ich es) TT Geräte oder Stachelhalsbänder - wenn
nicht einer schnellen, bequemen Erziehung? Wozu dienen Zwinger und Verschläge?
Für mich gibt es einfach wichtigeres, gravierenderes als einen scholastischen
Streit ums Kastrieren.
so sich aufs mushing konzentrierend
Maico
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