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02.12.99 --
Helmut Steinberger
Re: Kastration??? NEIN
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'Am Wed, 1 Dec 1999 23:30:15 +0100, schrieb 'Otto Schramek'
«lupus@wtal.de»
Also ich wage mal zu behaupten, daß 99% der Hunde aus reiner
Bequemlichkeit kastriert werden. Wenn ich in meinem privaten Umfeld
nachfrage, warum eine Hündin kastriert wurde oder wird, dann bekomme
ich zu 99% Antworten wie: 'Wegen der Läufigkeit, da blutet sie sonst
den Teppich voll' oder 'Damit ich nicht aufpassen muß wenn sie läufig
ist' oder ähnliches. Bei den Rüden geht es in fast allen Fällen um das
leichtere Handling. 'Ein kastrierter Rüde ist einfacher im Umgang'
hört man da meistens.
Ich würde euch empfehlen mal privat die Umfrage zu machen, ohne dem
Befragten zu sugerieren, daß ihr eine Ausrede wie 'Damit sie keinen
Gebärmutterkrebs kriegt' oder 'Damit die Tierheime nicht überfüllt
werden' erwartet.
Meine Meinung dazu ist, daß das jeder so handhaben soll wie er glaubt,
aber sich nicht in Ausreden flüchten soll. Ich persönlich würde keine
Hunde kastrieren lassen. Die Nachteile überwiegen bei weitem. Meine
Schwester hatte eine ChowChow Hündin. Die wurde mit 2,5 Jahren
kastriert. Mit 8 Jahren wurde sie inkontinent. Sie wurde 14 Jahre alt.
Wenn ich jetzt nachrechne, dann kommt dabei raus: 6 Jahre á 365 Tage
Inkontinenz. Das ist doch erheblich mehr Unannämlichkeit als 11,5
Jahre á 30 Tage Läufigkeit. So sieht man doch, daß das mit der
Bequemlichkeit ein kurzfristiger Effekt ist und ein Schuß, der nach
hinten losgeht.
Die ganz bequemen richten sich aber auch das. Zuerst wird die Hündin
kastriert, weil es bequemer ist ohne Läufigkeit und wenn sie dann
inkontinent wird, wird sie ins Tierheim gesteckt oder eingeschläfert.
Zu dem Thema Halten mehrerer Hunde auch unterschiedlichen Geschlechts.
Hier wäre es hilfreich vorher das Gehirn einzuschalten bevor man sich
dazu entschließt auf Teufel komm raus Hunde anzuschaffen, mit denen
man dann nicht zurecht kommt, oder halt nur durch chirurgische
Eingriffe.
Wenn ich nicht in der Lage bin mit so vielen Hunden klar zu kommen,
dann darf ich eben nicht so viele Hunde halten. Wenn ich nicht in der
Lage bin einen temperamentvollen Hund zu erziehen, dann darf ich mir
halt keinen solchen zulegen. Ist schon eine merkwürdige Praxis einen
Hund kastrieren zu lassen um ihn dann ruhiger zu haben.
Das ist überhaupt interessant. Die einen Kastrationsbefürworter
behaupten, der Hund hätte sich dadurch überhaupt nicht verändert. Die
anderen sagen, sie hätten den Hund kastrieren lassen und seither läuft
er nicht mehr auf die andere Straßenseite. Na was denn nun.
Nocheinmal, wer meint, er braucht das, soll seinen Hund ruhig
kastrieren lassen, aber dann soll er so ehrlich sein zuzugeben, daß er
es aus reiner Bequemlichkeit macht und nicht zum Wohl des Hundes.
Servus Helmut
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