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01.11.99 --
Ralf K. Buschner
Re: Qaulzuchten war:Haare in den Ohren
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Jutta Wiegmann wrote in «7venna$p7n$1@news03.btx.dtag.de»:
So gesehen ist ein Tierheimhund z.B. die allerschlechteste Alternative.
In der Tat fehlt dem Hovi dieser 'Will to please' eines Retrievers fast
vollstaendig. Hovis sind Wachhunde, sie sind relativ selbstaendig.
In der Tat sollte man sich - bevor man einen Hund anschafft -
informieren, was man sich da ins Haus tut, und damit meine ich nicht die
Laenge des Fells oder dessen Farbe. Wenn das jedoch der Hauptgrund fuer
die Anschaffung einer bestimmten Rasse ist, dann taugt der ganze
Hundehalter nix...
Andererseits: Ein Newcomer, der den Hund nicht einfach anschafft und
dann alles auf sich beruhen laesst, sondern der sich aktiv in diese
Beziehung einbringt, und das umfasst auch Lernen, der sollte keine
gravierenden Schwierigkeiten haben.
Wie in diesem Thread schon sinngemaess zum Ausdruck kam: Ein Hund nur so
nebenher ist der Hovi mit Sicherheit nicht. Aber wer bereit ist, ein
wenig mehr zu tun als nur das Futter hinzustellen und den Hund zu
streicheln, wenn ihm danach ist, der wird mit dem Hovi unvergesslichen
Zeiten entgegensehen.
Selbstverstaendlich! Was ich dagegen fuer krankhaft halte ist eine nicht
ausgepraegte Beisshemmung in dieser Situation! Wenn also Siegerhund
Verliererhund weiterhin aggressiv beisst...aber Knurren? Alles im
gruenen Bereich. Wie anderweitig schon gesagt: Ich gewinne, ich
bestimme, wann du aufstehst. Und wenn du dir die Frechheit nimmst, schon
vorher aufspringen zu wollen, dann zeigt mir das, dass du dich nicht
wirklich unterworfen hast und dann brauchts halt noch bisschen mehr
Knurren und Imponieren...
So einfach ist das bei Hunden, Jutta...
Glaub mir, dein Hund sieht das anders.
Jutta, es ist wirklich sehr schwer zu erkennen, welche Signale Hunde
ihrem Gegenueber aussenden. Was wir als Menschen da sehen und erkennen
bzw. deuten koennen, ist letztlich nur die 'Grobform', die feineren
Zeichen bleiben uns (oder besser den meisten von uns) verborgen.
Schon ein Blick kann da entscheidend sein, ob's freundlich abgeht oder
im naechsten Moment gnadenlos kracht.
Noch viel weniger kann ich _von_hier_aus_ beurteilen, was in diesem
Falle zu der geschilderten Situation gefuehrt hat.
Jutta, alles was unblutig abgeht ist normal.
Das lasse ich mal als klassisches Beispiel fuer eine vereinfacht
menschliche Sicht der Dinge so stehen.
Nur soviel: Wenn sich die Rangordnung durch andere (dir verborgene)
Rituale abklaeren laesst, tun die Zamperl das natuerlich. Auf einmal
gibts da also einen Chef und einen, der immer erst fragen muss.
Und du hast keine blasse Ahnung, wie die Jungs dazu kommen.
Genuegt das nicht, oder meinen beide, dass ihnen eine wichtigere Rolle
zukommt, schepperts halt. Fast nie kommt dabei jemand zu Schaden, vor
allem dann nicht, wenn die Beitzer (wenn auch mit mulmigem Gefuehl)
aneinander vorbei einfach weitergehen.
Kriegsgrund Nr.1: beide Besitzer bleiben stehen und gucken was ihr Hund
macht.
Verletzungsgrund Nr.1: Besitzer versuchen die (lautstark
kommunizierenden) Hunde voneinander zu trennen.
Hmmm...muesste ich sehen, um dazu was sagen zu koennen. Zumindest kann
ich das nicht so pauschal bestaetigen.
Ein Leistungsrichter hatte neulich mal die Hovis eine sehr naturnahe
Rasse genannt, und da gehoere die Angst auch mit dazu.
Ich als Taucher kann da auch was dazu sagen: Die Taucher, die Angst
haben und sich das auch eingestehen, werden am aeltesten. Nur 'Helden'
sterben frueh.
Mag sein, dass das 'ne Rolle spielt.
Wie gesagt, auf unserem Platz arbeiten _nur_ Hovis, und mir ist das
bisher nicht aufgefallen. Ich koennte mir hoechstens denken, dass
vielleicht bei Hunden mit einem ausgepraegten Beduerfnis nach klarer
Rangordnung auch die Bereitschaft groesser sein koennte, ein
Unterlegensein ebenfalls deutlicher zu zeigen. Aber das ist - wie gesagt
- reine Spekulation.
Und was sagen deine Hunde dazu?
Vergiss nie: Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler.
cu, Ralf
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