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29.10.99 --
Thomas Luening
Re: Augsburger Modell
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Sorry Helmut,
aber Deine Sichtweise basiert imho auf unzureichende
Differenzierung.
Helmut Steinberger wrote:
Das ist doch wohl etwas ganz anderes. Hierbei geht es konkret
um Vormachtstellung, Aufrechterhaltung eines Status und nicht
zuletzt um Requisiten (Beute). Das hat absolut nichts mit dem Befolgen
einer (aus Hundesicht unsinnigen) Anweisung im Sport zu tun.
Wenn Dich Dein Hund zu Hause bei Deiner Heimkehr mit gesenktem
Kopf, niedriger (aber wild-wedelnder) Rute begrüßt, dann ist das
ok und hat nix mit Angst des Hundes zu tun. Geht ihr dann zusammen
raus sollte sich der Hund wieder vollkommen normal, aufrecht und
selbstbewußt verhalten.
Übertragen kann man das wölfische Verhalten am ehesten auf das
Zusammenleben im Haus mit dem menschlichen Rudel. Das von Dir
oben beschriebenen Weg-Knurren kannst Du häufig bei uns sehen,
z.B. wenn mein Essen auf dem Tisch steht, Shari vor dem Tisch und ich
nochmal eben aufstehen muß, um mir nen Bierchen zu holen. Dann tue ich
genau das gleiche; mit tiefster Stimme 'untersteh dich....' und das Thema
erledigt.
Das gleiche, wenn es um unseren Maximilian geht: er kommt, sie
brummt, dann knallt's, dabei 'NEIN', - ist heute auch erledigt. Noch'n
Beispiel: Max futtert nen Butterkeks, Shari kommt, nimmt ihm den aus
der Hand, ißt ihn auf, Kind schreit. Ein hartes Kissen über 2-3 Meter
im Moment des Diebstahls auf Sharis Fott gefeuert, 'NEIN', Thema
ebenfalls dauerhaft erledigt.
Die ganzen verbalen oder auch (z.T.) physischen Einwirkungen beschränken
sich ausschließlich auf den Rahmen sozialer Interaktion, eben das
Zusammenleben. Das hat alles NIX mit Ausbildung auf dem Platz zu
tun. Dafür gibt es keine bzw. kaum/wenig wöflischen Vorbilder, aber
stattdessen genügend andere, z.Bsp. aus der Lernbiolgoie.
(BTW: Das 'Nein' allein reicht heute zu 100% aus.)
Wie ich schon oben zu erklären versucht habe, ist das imho ein
allgemeiner Irrtum. Leider ein Irrtum, der sich eben hartnäckig hält.
Das wird doch aller Wahrscheinlichkeit aufgrund Deiner
vermutlich sehr guten Haltungsbedingungen und dem guten
Rundumwissen nie passieren.
Dann erklär mir mal, warum der Hund im Sport wirklich
mit Meideverhalten reagieren muß. Das verstehe ich nicht.
Mir leuchtet noch nicht mal ein, daß er Meideverhalten im täglichen
Zusammenleben zeigen muß. Der Hund muß Regeln kennen sowie auf
Signale reagieren, die ihn zum Abbruch eines Verhaltens bewegen, .....
aber Meideverhalten.....(?)....versteh ich echt nicht.......
Ranganzeigendes Verhalten « » Rangrespekt erkennen lassen, usw.
Genau das beschreibt doch der Begriff 'Dominanz', nämlich eine
Übergeordnet-Sein- bzw. Untergeordnet-Sein-Beziehung
An welcher Stelle brauche ich das im Sport?
Vielleicht kann man den Sport viel besser mit der gemeinsamen
Jagd des Rudels vergleichen. Wo ist denn bei der Jagd die
Unterwürfigkeit der Individuuen erkennbar? Im Gegenteil, das
Team funktioniert perfekt aufeinander über Blickkontakt abgestimmt,
Ist vielleicht ein gewagter Vergleich, aber imho viel weniger gewagt
als die Ausbildung auf dem Platz über erfundene parallelen im
Zusammenleben wildlebender Wölfe zu begründen
vg
Thomas
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