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28.10.99 -- Thomas Luening

Re: Augsburger Modell














» Grundsätzlich immer erst mal den Hund locken bzw. ablenken, bevor an der Leine Also genau dann, wenn er sich zu mir wendet! Damit ihm also genau dieses zu-mir-wenden als 'unangnehm' vermittelt wird: 'Ich ruf Dich, drehste dich zu mir, gibt es einen Leinenruck'
Nach gleichem Lern-Prinzip arbeitet beispielsweise ein Elektro- Viehzaun beim Vermeidungslernen. Genau! Auf die Dosierung kommt es an; die Dosis ist enorm wichtig! :-( Was ist/bedeutet/bewirkt Schmerz in der Ausbildung? Ganz einfach: Die Dosis an Weh-Tun, die mich veranlassen würde, trotz
meiner Flug- und Höhenangst am Fallschirm aus dem
Flieger zu springen.
Die Dosis 'notwendiger Schmerz' ist individuell abhängig von der entgegengesetzen Motiviation, von der Fähigkeit Schmerz zu ertragen bzw. wie weit bisher gelernt wurde, Schmerz zu ertragen (Desensibilisierung). Insofern ist die 'Dosis' vollkommen irrelvant. Letztendlich führt jedoch die Dosis dazu, entweder ein Verhalten zu erzwingen oder einen Verhaltensabbruch zu erzwingen. Allein deshalb entspricht es der klassischen Foltermethode mit dem über Daumenschrauben erzwungenen Geständnis. Die Dosis an Schmerz ist deshalb vollkommen irrelvant. Relevant ist ausschließlich der Effekt, bzw. die Auswirkung auf das Individuum. Ob einer bei 5 Volt schreit, und der andere erst bei 120 V ist scheissegal. Die Auswirkung (beide schreien) ist dieselbe. Also...... ....nicht die Maßzahl der Schmerzintensität ist maßgeblich, sondern
das subjektive Empfinden. In der Auswirkung des subketiven Empfindens ist es demnach *immer* identisch. Konsequenterweise muß man nun feststellen daß die Leinenrucker-Ausbilder die Stümper in der Hundeausbildung sind. Das beweist wieder nur die Anpassungsfähigkeit, die Intelligenz, die Lernfähigkeit des Hundes: 'Der klügere gibt halt nach.' (scnr) BTW: Stachelhalsband auf der einen Seite, Ball und Leckerchen auf der anderen.... das ist doch nix anderes als Zuckerbrot und Peitsche; imho also das hinterletzte.......... Laß doch mal eins von beiden konsequent über Monate weg. Dann kannst Du die Lerntiefe Deines Hundes bei allen Übungen sehen. Verzichtest Du auf Leckerchen und arbeitest nur mit Leinenruck, wird der Hund starkes Meideverhalten zum Platz entwickeln und überhaupt nicht mehr arbeiten wollen. Verzichtest Du ganz auf die Stachelruckerei, wird der Hund möglicherweise kaum noch die Übungen zufriedenstellend absolvieren. Im Gegenteil, ist er abgeleint, tut er wahrscheinlich nur die Dinge, die ihm mehr Spass machen. Nicht sofort, aber nach einigen Wochen, wenn er gelernt hat, daß bei Befehlsverweigerung keine Strafe (am Stachel) erfolgt. In beiden Fällen kündigt der Hund die Bereitschaft zur Zusammenarbeit. Mich wundert immer wieder aufs neue, daß diese Zusammenhänge immer noch komplett ignoriert werden Thomas
Thema: Augsburger Modell


 
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