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09.10.99 --
Volker Wollny
Re: Golden Retriever vom VDH-Züchter- mußdas sein ?
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Hallo Anja!
Anja Wolf schrieb:
Da muß ich Dir sicherlich recht geben...
Das tun aber womöglich viele, die Hunde des Geldes wegen züchten. Und
wenn dann noch Zeitmangel dazukommt und sich niemand richtig mit den
Welpen befasst, haben die Besitzer, die nachher den Hund der Papiere
wegen gekauft haben, halt das Problem.
ich weiß halt ein, zugegeben krasses, Beispiel wo Leute einen Westy
von einem Schausteller auf dem Rummel praktisch im Vorbeigehen gekauft
haben ['West Highland Terrier - wie aus der Cesar-Werbung' :-(] ohne
daß der 'Züchter' den Leuten erklärt hat, was und wie ein (auch noch
so kleiner) Terrier ist. Und dieser Wuftel hat auch eine Ahnentafel -
logisch, denn der Zuchtwart hat ja nicht die Bedingungen der Haltung
und die Verkaufsmethoden zu pßrüfen, sondern lediglich, ob der Hund
dem Standard entspricht.
Und warum hat homo 'sapiens' in diese Richtung selektiert? Doch wohl
damit der Wurf mehr Kohle bringt - oder?
Diese Gefahr besteht aber bei Leuten, die Hunde des geldes wegen
produzieren...
Muß ich Dir durchaus beipflichten...
Wenn die Ahnentafel auch garantieren würde, daß der Hund aus einem
Zwinger wie dem Deinen kommt, würde ich sie unbedingt empfehlen. Aber
ich denke mal, daß sich die entscheidenden Dinge garnicht überprüfen
und in Anforderungen fassen lassen: Richtiges Spielen mit den Welpen,
Umgang mit großen + kleinen Menschen, Tieren etc....
Das Problem sehe ich halt auch in der Zucht auf körperliche Merkmale:
Bei Goldies wird beispielsweise derzeit verlangt, daß sie möglichst
hell sein sollen. Da wird doch jetzt sicherlich vermehrt mit den
Vererbern dieser Farbe gezüchtet: Eine weiter geschmälerte Zuchtbasis
- sie war wohl eh´ schon schmal für die große Nachfrage der letzten
Jahre - und die Vernachlässigung anderer - IMHO wichtigerer -
Rassemerkmale sind die unausbleibliche Folge.
Aus dem Hundeverein kenne ich Leute, die sind 100e von Kilometern
gefahren um einen (hellen) Goldy mit Ahnentafel zu ergattern - da
bleibt doch bereits der regelmäßige Besuch des Gefährten in spe vor
dem Abholen auf der Strecke. Irgendwie sahen diese Welpen auch
garnicht soooo toll aus, wobei ich mich jedoch irren kann. Eigentlich
sollte ein verantwortlicher Züchter seine Vierläufer schon mal nicht
an Leute verkaufen, die den Hund nicht zwischen der 4ten Woche und der
Abholung regelmäßig besuchen kommen - wer schon dazu keine Zeit +
Liebe hat, der braucht auch keinen Hund.
Meine Ausführungen sollten auch nicht so verstanden werden, daß ich
gegen Hunde mit Ahnentafel wäre - das wird klar, wenn man sie im
Zusammenhang mit der ursprünglichen Frage von Stefan sieht: Er fragte
ja, ob es denn unbedingt einj VDH-Züchter sein müsse. Ich wollte
rüberbringen, daß m.E. das Umfeld, aus dem der Hund kommt wichtiger
ist als die Ahnentafel - was ja nicht bedeutet, daß dieses bei
VDH-Züchtern nicht stimmen würde. Auch bei Mischlingen gibt es ja
einen guten Grund dafür, daß das Umfeld schlecht sein kann: bei Welpen
aus einem 'Betriebsunfall' besteht sicher die Gefahr, daß sich niemand
so recht kümmert und die Viecherln nru am Leben gelassen werden, weil
man sich schämt, sie abzumurksen.
Liebe Grüße
Volker
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