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23.09.99 --
Ralf K. Buschner
Re: Tierschutzheim
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Heino te Laak wrote in «7sbg9m$hc1$3@news06.btx.dtag.de»:
Wird gemacht. Ausserdem wird er ja eh zusammengebunden, sonst ist
hinterher wieder alles im Regal umgeschmissen.
Langsam...es ging um den Eigentuemerwechsel. Der ja bei euch nicht
vollzogen wird, wegen evtl. Weiterverkaufs an Labore. Und es ging darum,
dass man dies ueber eine entspr. Schutzgebuehr auch verhindern koenne.
Was spricht denn noch gegen den Eigentuemerwechsel?
Ich will dir was erzaehlen, Heino, auch wenns etwas offtopic wird.
Ich habe hier in Muenchen etwas Einblick in die Auslaenderarbeit
verschiedener Organisationen (Nein, nicht die von Herrn Beckstein.)
Dort sind auch fast durchweg ehrenamtliche Mitarbeiter taetig, anders
ginge das auch garnicht. Nun gibt es unter diesen 'ne Menge Realisten,
und es gibt die klassischen Gutmenschen, die ihrerseits irgendwelche
versteckten Probleme haben, dies kann aber mit selbigen unmoeglich
diskutiert werden. Das wuerden sie strikt und rundheraus von sich
weisen. Ich vermute mal, aehnliche Leute sind auch in
Tierschutzorganisationen kraeftig vertreten.
Mir kam da also ein Fall zu Ohren, in dem ein junger Mann - Afrikaner,
tut zwar nix zur Sache, traegt aber zum Gesamtbild bei - sich
unversehens in der Situation sah, von einer Mitarbeiterin als - ich sag
mal vorsichtig - Adoptivkind erkoren worden zu sein. Alles schoen und
gut, nur hatte der Mann eigentlich diese Art von zudringlicher Hilfe
eigentlich gar nicht noetig, mit 32 Jahren war er fuer sein Alter recht
selbstaendig. ;-)
Aber diese Frau hoerte einfach nicht auf, sich um ihn zu 'kuemmern',
sich in sein Leben einzumischen, ihm eine Freundin ausreden zu wollen,
die dieser mittlerweile gefunden hatte ('Die ist doch nix fuer dich, die
macht dir frueher oder spaeter nix als Aerger!') und dergleichen mehr.
Irgendwann hat er - genervt und gereizt bis zum geht nicht mehr - dieser
ach so wohlmeinenden Mittfuenfzigerin eine gelangt, dass die Wand
wackelte, wohlgemerkt nach etlichen harten Diskussionen und
Streitereien, die sie aber ignorierte.
Heino, an solchen Leuten, die eigentlich selbst irgendwelche Hilfe
brauchen, kranken viele Hilfsorganisationen. Diese Frau definierte sich
voll und ganz ueber ihr Helfertum, und dann sowas... du verstehst?
Dann ist dieser Verkauf nicht rechtswirksam. Ich kann den HUnd nicht
ohne Zustimmung des Zuechters verkaufen, wenn ich ihn verkaufen will,
hat der Zuechter ein Vorkaufsrecht.
Aber genau das ist kontraproduktiv. Es geht nicht um Profit, aber auch
eine Hilfsorganisation muss zielfuehrend und zweckmaessig arbeiten.
'Kommen sie moren zw. 9 und 12, da ist jemand da, mit dem sie reden
koennen!'
Sag das bloss nicht. Wenn ich dir erzaehle, was ich in der DDR an harten
Knochenjobs gemacht habe, da schnallst du ab. Stueckgutumschlag am
Gueterbahnhof, mit der Sackkarre...oder Bierkisten stapeln in der
Brauerei...3500 Kisten pro Schicht, wir waren zwei Mann...
Arbeitsmethoden wie im Mittelalter...
Ich will damit sagen, dass nicht alles eitel Sonnenschein ist, nur weil
daran ein Jurist mitgearbeitet hat.
Ob das bei Nicht-Anwaelten auch so funktioniert?
Es geht darum, dass fuer die Hundefabriken ausschliesslich die Kohle und
das schnelle Geschaeft zaehlen. Und das ist bei euch eben nicht so.
Wieso zaeumst du das Pferd immer von hinten auf?
Nein, aber eine Bahnhofsmission kann auch nicht den Leuten anbieten, auf
dem nackten Betonboden zu schlafen und sie dann womoeglich noch
anschnauzen. Nur weil sie Non-Profit arbeiten. Soweit ok?
Darum geht es mir doch garnicht. Aber auch Sozialarbeit erfordert
Einhaltung bestimmter Regeln, kann sich nicht davon freimachen, nur weil
sie auf ehrenamtlicher Basis zum Wohle der Gesellschaft erfolgt. Sonst
waers wohl auch kein Wohl. ;-)
Tja...und wenn ich Pech gehabt haette, waere ich an einen Mitarbeiter
geraten, der einen Hovi nicht durch einen Hundesportler verheizen lassen
will....und das, wo doch der Hovawart ein Arbeitshund reinsten Wassers
ist.
cu, Ralf
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