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21.09.99 --
Ralf K. Buschner
Re: Tierheimkunden
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Hallo Heino,
Moment, hier machst du es dir zu einfach. Die Frage ist, was sind sie im
Verhaeltnis zum Tierheim, und das Wort Tierhalter beschreibt das wohl
kaum.
Wenn schmidt sich bei mir eine Funkanlage kauft, dann ist er vor dem
Kauf ein potentieller Kunde, nach dem Kauf _ist_ er ein Kunde.
'Funker' ist er zwar auch, das hat aber nun wiederum nix mit mir zu tun.
Und ergo laesst man weiter frustrierte Mitarbeiter mit fragwuerdiger
Kompetenz auf Leute los, deren Absicht es ist, ein wenig Not zu
lindern...
Warum nicht einen Kaufvertrag, in dem auf die Einhaltung der
Tierschutzbestimmungen abgestellt wuird und der ein Vorkaufsrecht
beinhaltet?
:-) Das kommt drauf an. Nur der Lieber zum Tier ist es zu verdanken,
dass sich TH-Kunden auf solcherlei Zumutungen einlassen. Waere die ganze
Tierhalterei nicht mit soviel Emotionen verbunden, wuerden sie sich
wahrscheinlich an den Kopf greifen und wieder verschwinden. Das heisst,
sie _ertragen_ diese Frechheiten den Tieren zuliebe. Jeder
Einzelhaendler wuerde aufgrund solcher AGBs abgemahnt werden!
Mal ganz ehrlich: Wenn ein Einzelhaendler solcherlei Bestimmungen in
seinen AGB haette, und ein Kunde wuerde bei diesem kaufen, dann muesste
man letzteren wahrscheinlich auch als Trottel bezeichnen duerfen.
Es sei denn, der Einzelhaendler haette ein Monopol, dann bliebe dem
armen Kunden leider keine andere Moeglichkeit.
Haben Tierheime ein Monopol?
Ach nein...da gibts ja auch Hundefabriken...und die haben mit Sicherheit
keine ueberzogenen Vertragsforderungen...und die scheinen nicht schlecht
zu leben.
Kann es sein, dass dieser Zusammenhang eine Rolle spielt?
Auweia. Auweia! Das heisst in etwa soviel wie 'Ich habe leider weder
Zeit noch Geld, mich fuer die Interessen und Wuensche meiner Kunden zu
interessieren!'
Da bin ich mir aber ganz sicher, dass er das hat. Im Gegenteil halte ich
es eher fuer moeglich, dass macher TH-Mitarbeiter den Sinn eines TH zur
Gaenze erfasst hat.
Ohje. Heino, ich stamme aus der Ex-DDR, und ich kann dir versichern,
dass die Leute mehr taten als nur ihren Job. Fuer eine solche Sichtweise
(alles Job) bist du seinerzeit ziemlich boese angegangen worden. Wir
hatten das grosse 'Glueck', dass aufgrund der gesamten Erziehung etc.
die Leute in aller Regel das, was sie taten mit Ueberzeugung taten, so
gut es ihnen moeglich war. Und ueber aller Forderung nach Kompetenz und
Koennen stand die Forderung nach einem sogenannten 'festen
Klasenstandpunkt'. Das hiess konkret, dass man mangelnde Kompetenz
durchaus durch entsprechend loyale Gesinnung wettmachen konnte.
Und viele uebertrafen ihre Lehrmeister, was das angeht...
Und ich wuerde diesen Menschen heute genauso mit Vorbehalten
gegenueberstehen wie damals. Ich habe genuegend Erfahrung mit solchen
Leuten. Beispiel gefaellig: Mein damaliger Zugfuehrer bei der Armee war
ein rechter Leuteschinder mit jeder Menge Komplexen. Endlich hatten wir
es hinter uns. Als zur Zeit der Grenzoeffnung Massen in den Westen
fuhren, fuhr auch ein Freund von mir zum Einkaufen nach Hof. Er traute
seinen Augen nicht, als an der Grenze Oberleutn. XXX stand und die
Ausweise kontrollierte. Und was tat dieser? Waehrend hunderte und
tausende unbehelligt durchfahren durften, hiess es in diesem Falle 'Herr
YYY, fahren sie bitte rechts ran und raeumen sie das Fahrzeug aus!'
Und das nicht bei der Wiedereinreise in die broeckelnde DDR, sondern bei
der Ausreise....
Kommentar eruebrigt sich, oder?
Aber das ist ein anderes Thema und hier etwas offtoppich....
Bei diesen steht nicht der Handel, sondern der Profit im Vordergrund.
cu, Ralf
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