|
15.09.99 --
Claudia
Re: Augenkrankheit ??
|
|
|
Ekkehard Ebert «eebert@dialup.nacamar.de» schrieb in im Newsbeitrag:
37DEC9F4.AC489F41@dialup.nacamar.de...
Guten Morgen Ekkehard,
direkt weiterhelfen bei Augenkrankheiten beim Hund kann ich Dir nicht. Mit
einem Entropium habe ich auch keine Erfahrung, aber a) mit der Art der
Medikation und mit verstopften Tränenkanälen. Diese Erfahrungen beziehen
sich zwar auf meine Kinder, aber das Grundprinzip und die Art des 'Defektes'
ist wohl das gleiche.
In beiden Fällen ist das Auge gereizt. Über das E. hat sich Walter ja
bereits ausführlich geäußert.
Der Tränenkanal verläuft zwischen Nasenraum und dem Auge. Das Auge wird mit
Tränenflüssigkeit ständig geschmiert und vorallem was noch wichtiger ist, es
wird gesäubert. Diese Flüssigkeit wird mit dem Klimpern des Augenliedes
ordentlich auf dem Auge verteilt und ähnlich wie das Blatt eines
Scheibenwischers säubert dann das Lid das Auge. Hierbei werden Staub und
sonstige Verunreinigungen und vorallem eben auch Bakterien und Vieren
entfernt.Das 'Schmutzwasser' wird dann abgeführt. Ist der Tränenkanal nun
verstopft, so kann dieses System nicht richtig funktionieren. Der Kasus
Knaxus, sprich die Bakterien und Vieren können sich richtig schön tummeln
und fühlen sich in diesem feucht-warem Klima sauwohl. Das führt dann zu
einer Entzündung, die sich in der Regel durch Eiterabsonderung deutlich
zeigt. Dafür ist dann das Penicillin. Dieses soll die Erreger abtöten und in
schach halten. Wird das Medikament abgesetzt, so kommt es fast umgehend zu
neuer Eiterbildung. Es ist also ein Pingpong-Effekt, der in dem Fall solange
anhält, bis die Ursache beseitigt ist. Die Dauermedikation mit Augensalbe
oder -tropfen ist mir vorsicht zu genießen, sie kann, nicht muß die
Fähigkeit zur Tränenbildung nachhaltig und dauerhaft stören.
Der Tränenkanal kann entweder vollkommen zu sein, oder aber nur eingeengt,
der Effekt ist aber häufig der selbe. Bei Menschenkinder ist dieser Kanal
bis nach der Geburt geschlossen. Er öffnet sich erst einige Tage (weiß nicht
mehr genau wieviele) später, deshalb kann ein Säugling auch weinen ohne daß
man eine Träne sieht. Bei manchen Kindern wird der Vorgang aber nicht in
Gang gesetzt oder er geht nur teilweise auf oder er ist so eng angelegt, daß
die kleinste Anschwellung der Schleimhäute (also auch ein beginnender
Minischnupfen) ausreicht um die Pforten zu schließen.
Die Lösung des Problems ist eigentlich relativ einfach, erfordert aber eine
ruhige Hand und Erfahrung wäre da auch nicht fehl am Platze.
Der oder die Kanal/Kanäle werden geöffnet, indem der Arzt eine Nadel durch
den Tränenkanal hindurch einführt und diesen auf die Art durchsticht oder
aber weitet. Es hat allerdings nicht jedesmal auf Anhieb Erfolg. Es kann
durchaus vorkommen, daß sich der Engpaß erneut verklebt und die Prozedur muß
wiederholt werden. Menschenkinder (zumindestens meine) werden dabei nicht
unter Narkose gesetzt, beim Hund gehe ich aber davon aus, daß er sich dieses
ohne eine gehörige Dosis KO-Tropfen oder LMAA-Pillen nicht gefallen lassen
wird. Diese Art des Eingriffs geht, vorausgesetzt der Arzt hat die bereits
erwähnte ruhige Hand vollkommen unblutig ab.
Aber zur Uni mit dem Hund zu fahren halte ich für eine gute Idee. Hier
kannst Du aller Wahrscheinlichkeit nach davon ausgehen, daß sie eine
gesicherte Diagnose stellen werden und auch die nötige Übung für eine
eventuelle OP haben.
Gute Besserung, viel Glück und Grüße
Claudia
|
|
|
|