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07.09.99 --
Andrea Martin
Re: Ihre Meinung bitte !!
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Im Artikel «1dxr97d.1y18fjj1s19i2mN@[195.154.25.227]»,
volker.greulich@libertysurf.fr (Volker Greulich) schreibt:
Hallo Volker
Genau die und alle anderen die wo ihre Hunde Katzen Kaninchen Fische
leichtfertig abschieben. ich hab bei der Tierhaltung noch die altmodische
Einstellung bis das der Tod uns scheide. So halte ich das auch mit meinem Hund
und meinen Katzen. Entweder ihr Tod oder meiner. Und dann hab ich dafür Sorge
getragen, daß meine Tiere versorgt sind und zwar nicht im Tierheim. Ist gar
nicht so schwer.
Wobei ich zugeben muß, am allermeisten stossen mir die Menschen auf wo ihre
längjährigen Weggefährten abschieben. Leute die ihre Hunde nach 3 Monaten oder
nach nem Jahr abschieben sind einfach ärgerlich, aber Personen die wo ihren
Hund nach 10 gemeinsamen Jahren einfach abschieben und einen ungewissen
Schicksal überlassen, von denen wird mir echt schlecht. Ich hab ein paar Jahre
gebraucht mir meine Wut nicht mehr anmerken zu lassen.
Aber nein. ich möchte nur mal das Bild geraderücken, daß in manchen Köpfen
spukt. Es ist nicht so das jeden Tag hundert entäuschte Leute abziehen, die
keinen Hund von uns bekommen haben.
Für mich sind Tierheimkunden aber Menschen die aus irgendeinem Grunde das
Tierheim besuchen und etwas wollen. Nicht nur die wo einen Hund haben wollen.
Da kommen Leute die wollen Spenden, da kommen Leute die wollen helfen, mit
richtiger Arbeit. Menschen die Tiere möchten, andere die sie bringen. Welche
die eine Beratung brauchen. Gemeindemitarbeiter mit Fundhunden. Da kommen Leute
nur zum Gaffen, welche um die Hunde auszuführen, welche um schlechte
Tierhaltung zu melden, andere nur um ihrem Nachbarn einen reinzuwürgen, andere
weil sie einsam sind und Ansprache suchen und und und. In meinen Augen alles
Tierheimkunden um deren Bedürfnisse man sich zu kümmern hat. Und ich habe gar
keinen Kamm der so groß ist sie alle drüber zu scheren.
Alles nur verzweifelte Versuche begreiflich zu machen wie vielfältig das
Publikum ist.
Ich halte nicht die Leute für verantwortlich die sich Hunde aus dem Tierheim
mit nach Hause nehmen. Obwohl man da auch viele hat wo einem den Hund nach 3
Tagen wieder bringen. Weil er nicht genauso funktioniert wie sie sich das
vorstellen. Also ich würde mal grob schätzen 30 % aller Tierheimhunde kommen im
Laufe ihres Lebens wieder ins Tierheim zurück.
Die Erfahrung lehrt aber das was wir uns wünschen nicht immer in Erfüllung
geht. Leider.....
Wenn wir Hunde rausgeben an ernsthafte Interessenten glauben wir ja von denen,
daß sie über Verantwortungsbewußtsein verfügen. Sonst würden wir unsere Tiere
ja nicht an sie abgeben. Das wir uns da schon öfter geirrt haben, versteht sich
von selbst. Ich hab mal nachgerechnet. In den 5 Jahren wo ich hier bin, kamen
von unseren vermittelten unkastrierten Hündinnen ca 40 Welpen ins Tierheim.
Meistens dann mit Mutter.
Da braucht man sich auch nix vorzumachen. Für eine Spende kriegt man bei uns
nur eine Spendenquittung. Schutzgebühr heisst es deswegen weil wir denken was
nix kostet ist vielen Leuten nix wert und außerdem sind wir auf diese Einnahmen
angewiesen. Ein Tierheim zu betreiben ist sehr teuer. Die Einnahmen aus den
Vermittlungen decken nur einen kleinen Teil der Kosten ab. Wir nehmen pro Hund
200 Dm, egal ob seit Jahren im Tierheim oder erst seit einem Tag. An den
ersteren machen wir Verluste an letzteren verdienen wir was. An von uns
kastrierten Hunden machen wir immer Verluste weil die Kastrationskosten die
Schutzgebühr übersteigt.
Im großen und ganzen werden Schutzverträge relativ ähnlich sein. Neue
Organisationen werden sich an den erfahrenen Vereinen orientieren. Manche haben
Klauseln in den Verträgen die ich nicht nachvollziehen kann. Wie die erwähnte
mit dem Trockenfutter.
Da brauchst Du Dich glaube ich nicht zu sorgen
Ja das würde ich auch begrüssen.
Das meinte ich jetzt ganz ernst. Natürlich kann man sich bei tumöros entarteten
Organen nicht streiten diese zu entfernen. Auch nicht bei
Gebärmuttervereiterung oder Prostatabeschwerden. Aber streiten könnte man sich
darüber ob gedeckte Hündinnen einer Totaloperation unterzogen werden 'dürften'
oder ob man sie austragen lässt. Ob man Verhaltensprobleme wirklich mit
Kastration therapieren darf, mit unsicherem Erfolg. Für alles gibts Pro und
Kontraargumente. Und ob wir Recht haben oder nicht sagt uns nur das Licht.
Ich wüßte das Geld anders einzusetzen. Mehr Komfort für die Tiere die jetzt im
Tierheim leben. Eine Art Gnadenhof für die Grauschnautzen, wo sie es richtig
gemütlich haben. Optimale Welpengehege, mehr Freilauf und Freigehege für die
Unvermittelbaren. Aber was unser Verein täte mit mehr Geld, daß kann ich nicht
beurteilen. Zumindestens mich nicht unbedingt nach meinem Willen fragen
Stimmt schon, aber in Tierheimen ist es extremer. Das liegt in der Natur der
Sache. Jeder denkt seine Vorstellungen wären für die Tiere das allerbeste und
wir wollen ja nur das Allerbeste für unsere Tiere. Ich denke zum Beispiel ein
Hund der einen Job hat ist ein glücklicher Hund. Deswegen würde ich lieber mehr
Hunde an Hundesportler oder ähnliches vermitteln. Natürlich nicht gerade die
vom alten Schlag wo man noch von früher kennt..... Außerdem halte ich die
Größe der Wohnung so wie das Vorhandensein eines Gartens für eher unrelevant.
(Ausnahmehunde zugelassen). Für andere Tierschützer die ich schon erlebt hab
war es am wichtigsten das der Hund im Bett schläft.
Versuchs mal beim deutschen Tierschutzbund. Die dürften über Statisken
verfügen.
Viele Grüße
Andrea
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