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30.08.99 -- Anja Wolf

Re: Hunderivaltiät














In article «37c98845.3093087@news.btx.dtag.de», ThomasLuening@t- online.de says... Hi, Thomas . Mir scheint ein Hund von acht Jahren noch nicht so tattrig - mein Collie ist jetzt auch acht, und weit davon entfernt, ein Tattergreis zu sein. Setter werden alt - und sind meist recht lange fit - das habe ich in meine Überlegungen einbezogen. Für mich hörte sich das nicht nach Hochklettern eines jungen Rudelmitgliedes an, was da geschildert wurde. Und - ein Schäferhundmix ( kommt auf das Individuum und die Mischung an) - ist _meist_ mit einem Jahr noch ein rechter Kindskopf. Kommt darauf an, von welcher Konstellation man ausgeht. Ich bin auch nicht und keinesfalls dafür, den Althund auf Biegen und Brechen zu unterstützen. Bei uns hat der Kuvasz den Collie schon mit sieben/acht Monaten unter sich gehabt, trotz eines Altersunterschiedes von sechs Jahren. Die action ging aber immer von Dzig aus, der nach oben wollte. Kommt, wie gesagt, sehr auf den Hund an. Tessa hat noch im zehnten Jahr Hunde dominiert, die ihr klar körperlich überlegen waren. Erst jetzt, wo das elfte Lebensjahr überschritten ist, backt sie kleinere Brötchen. Ein Hund, der im Kopf stark und eine dominante Persönlichkeit ist, wird noch lange nicht mit acht Jahren das Handtuch werfen, nur weil da ein jugendlicher Heisssporn dahergehopst kommt. Realität. Ich hab' jetzt seit über zehn Jahren ein Dreierrudel, in wechselnder Konstellation. Manche Junghunde wollen gar nicht nach oben, und das ist auch gut so, nicht jeder Hund eignet sich zur Rudelführung. Tessa ging herbe in die Knie (körperlich und geistig) als meine alte Kuvaszhündin starb. Sie hätte gegen diese NIE aufgemuckt, selbst dann nicht, als die Alte wirklich tattrig war, und ihr nichts mehr körperlich entgegenzusetzen hatte. Als sie dann - notgedrungen- spät die Rudelführung übernahm, ist sie da hineingewachsen, aber danach gefragt hat sie nicht. Und nicht drum gebeten. Trotzdem hat sie diese Aufgabe gut ausgefüllt. Eigentlich müsste ich ihr nun- anstelle der beiden Kerle eine Junghündin zur Seite stellen, der sie vermitteln kann, was sie weiss. Machmal vollzieht sich die Ablösung in der Hierarchie nämlich ganz unblutig, geht von der Mtter auf die Tochter über, ganz still und leise. Und ich denke, dass muss bei Rüden nicht anders sein, eigene Erfahrungen habe ich dazu allerdings nicht. Wie bereits gesagt, nach Lesen der Situation hatte ich NICHT den Eindruck, der Althund wäre schon soweit, den Löffel abzugeben. Naja, so richtig allein tun sie's ja selten. Sind meine allein, gibt's eigentlich kaum je Streit, warum auch ? Die Resourcen, um die gefochten sind, stelle ich ja bereit - Futter und Zuwendung. Ich natze Lobo heute noch an, wenn er einen Überflieger hat, und vor Dzigs Napf rummeckert. Andererseits bekommt Dzig was verdeckelt, wenn er Lobo zum Prügelknaben hernimmt, weil ihm was nicht passt. Drüberstehen ist ja ok. - aber wenn schon, dann bitte mit Stil - und ohne cholerisch zu werden. Und je nach Hund muss man solche Sozialkletterer unterstützen oder auch schonmal bremsen, weil nicht jeder Hund, der einen andern dominiert, ist damit gleich Alpha und Rudelführung. Dazu gehört für mich viel mehr.
Thema: Hunderivaltiät


 
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