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25.08.99 -- Gudrun_Beck

RE: Angst vor dem Ballon














Hallo Alexandra und Ralf, Euer Hund entdeckt gerade erst seine Umwelt. Er hätte einen schwerwiegenden Instinktausfall, wenn nicht auch Angst bei ihm ausgelöst werden könnte. Um seine (gefährliche) Panik-Reaktion zu unterbinden, kommt zunächst nur Anleinen infrage. Nur da, wo ihn entweder eine hohe Umzäunung wie auf dem Hundeplatz vor Unfall schützt oder wo Ihr wirklich sehr weit weg von Straßen seit, solltet Ihr ihn frei lassen. Zusätzlich wäre es gut, wenn er bspw. Euer Auto als "sichere Höhle" kennt und Ihr die Tür des Wagens auflaßt, wenn Ihr an Feldwegen frei mit dem Hund spielt. Passiert dann plötzlich etwas Angst einflößendes, kann der Hund sich "in Sicherheit" bringen. Meinen Hunden (3 Collies) hat in dieser Phase meine Nähe genügt. Sie flüchteten zu mir, um sich von mir beschützen zu lassen, wenn sie Angst bekamen. Vielleicht könnt Ihr Eure Beziehung zum Hund noch weiter verstärken, so daß zumindest das Weglaufen bei Angst unterbleibt? Wie V. Greulich bin ich der Meinung, daß gezieltes, wiederholtes Konfrontieren mit der angsteinflößenden Situation den Hund langfristig "immun" gegen Ballons, Tiefflieger, raschelnde oder knackende Äste usw. machen wird. Wichtig dabei ist, daß Ihr den Hund dabei "normal" behandelt. Streichelt man einen Hund, der Angst zeigt, bestätigt und verstärkt man damit seine Angst. Man sollte höchstens beruhigend zureden, am besten die Angst voll ignorieren! Dafür muß der Hund natürlich angeleint bleiben. Ich denke, es ist wahrscheinlich von Vorteil, nicht gleich bis zum Startplatz der Ballons zu fahren, sondern die ersten Starts aus der Entfernung miterleben zu lassen. Ihr könnt ihn ruhig das erste Mal in "sicherer Entfernung" aussteigen lassen. Spiel er frei und fröhlich, ohne Angst zu zeigen, kann man den Abstand verringern. So vermeidet Ihr, daß der Hund den Schock seines Lebens bekommt und danach erst recht schwer an die Auslöser seiner Angst zu gewöhnen ist. Das Spiel kann helfen, die negative Erwartung des Hundes, also seine Angst, durch etwas positiveres zu überdecken. Ältere Dobis sind oft triebstarke Beißwurstbeißer, die die Welt um sich vergessen, wenn sie richtig "im Trieb" sind! Hunde lernen unterschiedlich schnell und assoziieren unterschiedlich genau. So ist es gut möglich, daß er bald Gasballons ignoriert und unter "feuerspeienden" Heißluftballons oder plötzlich vorbeisausenden Düsenfliegern trotzdem in Panik gerät. Man sollte ihn dann weiter gezielt mit diesen Situationen konfrontieren. Das hört sich nach viel Arbeit an, aber vergeßt nicht, daß das, was Ihr beim Welpen und Junghund versäumt, sich sein Leben lang rächen wird!

Alles Gute!

Gudrun Beck
Thema: Angst vor dem Ballon


 
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