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28.07.99 -- Thomas Luening

Re: Hundeschule














Hallo Ursula

Ursula Seipel wrote:

Uuups.....gestehst Du Deinem Hund das gleiche Recht zu? Also, wenn Du an der Leine ruckst, darf er Dich dann z.B. beißen?

Warum verlangst Du für Dich eine andere Methode des Lernens als Du Deinem Hund gewährst? Oder habe ich Dich falsch verstanden?

Ich habe Dich so verstanden, daß Du an der Leine einen Ruck gibst und dabei 'Fuß' sagst. Das auch ganz zu Beginn der Übung, also an einem Punkt, wo der Hund weder 'Fuß' kennt, noch ihm dieses Dein Verlangen einsichtig ist.

Nein! Er unterscheidet nur in Deinem tonfall, wie ernst Du dieses Kommando meinst.

Die Tonlage ist vollkommen irrelvant. Üblicherweise soll sie nur mit heller und freundlicher Stimme den vorher mit Leinenruck niedergemachten Hund wieder aufbauen und neu motivieren freiweillig an der Fuß-Position zu bleiben - dabei würde er sich doch so gerne weit entfernen, vom Ort (linkes Knie) dieser unagenehmen Erfahrung.... :-(((

Ist ein Verhalten vollkommen zwangfrei, also ohne negative Bestärkung unter Signalkontrolle gebracht worden, spielt die Tonlage weitestgehend keine Rolle mehr.

Na fein.... ....und wie bringst Du dem Hund die Fußposition
ohne 'Fuß' ('Tango') zu sagen und ohne Leinenruck (Tritt vors Schienenbein) bei?

Wir machen das mit abgeleinten Hunden, vollkommen ohne jegliche Einwirkung. Auch bei Hunden, die noch gar nix können und keine Befehle kennen.

Siehe Frage einen Absatz höher!

Das war ein rein rhetorisches Beispiel, allerdings mit realem Hintergrund - hat aber nix mit Dir zu tun.

Das ist das, was Du meinst. Es hat aber nix mit der Realität zu tun. Du beabsichtigst vielleicht zu Loben oder zu Bestrafen. Das hat aber nix damit zu tun, ob der Hund dabei tatsächlich Lob oder Strafe empfindet empfindet.

Beispiel: Hund knabbert die teure Leder-Couch an. Du kommst rein und siehst ihn dabei. Du willst hingehen und ihn *dafür* heftig bestrafen. Das ist Deine Intention, also tust Du es auch.

Was empfindet Hund? Er knabbert also gerade. Die Tür geht auf. Er schaut hin, sieht Dich und freut sich über Dein kommen. Innerlich wendet er sich Dir ganz zu. Was passiert? Du kommst angebraust, meckerst und schimpfst, knallst ihm vielleicht sogar eine. Das knabbern war zuu diesem Zeitpunkt *lange* vergessen, er hat jetzt ordentlich Mecker bekommen, weil er sich über Dein kommen gefreut hat, und sich Dir zugewendet hat.

Es ist uninteressant, was der Lobende oder Strafende beabsichtig. Lob und Strafe MUSS vom Empfänger emfpunden werden. Der empindet es für das, was er *jetzt* tut, oder für das, was er vorhat nun zu tun. Nur und ausschließlich der Mensch kann für vergangenes bestraft werden, da man es ihm sagen kann.

Nein, Nein. Das habe ich nicht geschrieben und auch nicht gemeint. Ich sprache von den hundeeigenen MotivationEN. Das meint das, warum er von sich aus etwas tut. Ich meinte nicht, wie ich ihn zu etwas motivieren kann, mit Spiel oder Lob; das ist zwar schön, aber fürs Lernen mehr als zweifelhaft.

Ich habe das Gefühl, daß Du meine Erkärungen zum Lernen noch nicht richtig verstanden hast. Es ist aber nicht nur meine Meinung, das ist lernbiologisch bewiesen.

mfg Thomas
Thema: Hundeschule


 
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