Hi
Ursula Seipel wrote:
So eng natürlich nicht. Es soll nur einfach nicht rumschlabbern,
also eng anliegen ohne zu würgen und druck auszuüben.
Ich rucke überhaupt nicht rum, weil ich mittlerweile habe
lernen dürfen, daß es anders viel einfacher und effektiver
geht.
Aber trotzdem...wenns denn unbedingt sein muß....
....wenn ich nach dieser Leinenruck-Methode arbeite, dann
sage ich auf gar keinen Fall 'Fuss'. Ich will mit dem
Leinenruck das von-mir-weggehen verbieten, dazu sage ich
im Moment des Leinenrucks konsequent 'Pfui', um genau
dieses 'Pfui' in Verbindung mit dem Leinenruck als Strafe
zu konditionieren.
Ich nehme dazu am besten sofort ein Stachelhalsband, um
von Anfang an größt-mögliche Wirkung zu erzielen.
Das 'Pfui' muß konsequent in nur 2,3 oder 4 Rucken
etabliert sein, so nachhaltig, daß danach das 'Pfui'
allein wirkt. (siehe Desensibilisierung weiter unten)
Der Hund wird sich dann nach kurzer Zeit nicht mehr trauen,
diese Nahe-bei-mir-Position zu verlassen, aus Angst vor dieser
heftigen Strafe.
Geht er dann doch, reicht später in vielen Fällen das 'Pfui'
allein aus, um das zu verbieten.
(Fällt Dir auf, wie also das Fuß-Kommando in der Vergangenheit
gewirkt hat? Es ist definitiv das gleiche!)
Wenn der Hund nun Angst hat (!), sich von mir zu entfernen,
bringe ich ihm das 'Fuß'-Kommando mit Motivation bei. Ich
verstärke also die Position an meinem linken Knie mit zu mir
gerichteten Blick mit einem Leckerchen und/oder Ball. Diese
Positon kann ich nun mit dem 'Fuss'-Kommando etablieren, da
ja hier nun kein Zwang mehr notwendig ist.
Beide Übungen zusammen werden den Hund auch später veranlassen,
sofort auf Entfernung an diese Linkes-Knie-Position zu kommen.
(Allerdings zu Beginn aus der Ablage geübt)
Wie schon gessagt, es ist eine überholte Methode, uneffektiv,
stört die Beziehung zu seinem Menschen, ist einfach am
Beginn nur sinnlose Gewalt (Leinenruck). :-(((
Wer *nur* von Anfang an Leine-Ruckt und 'Fuss' schreit lebt
noch viel weiter in der Vergangenheit und hat wirklich nicht
begriffen, wie Hund lernt - sorry, aber es ist so.
Nein! Ich hoffe, aus meinen beiden Postings von heute wird
die Antwort deutlich und reicht für das Verstehen aus.
Das betrifft doch unheimlich viele Hunde - genau *so* geben
sie sich. Schmerz in der Ausbildung ist immer eine Gradwanderung.
Zuckerbrot und Peitsche. Je nach Geschick des Hundeführers verhält
sich der Hund. Schmerz kann aber desensibilisiert werden. Das
bedeutet IMMER ansteigender schmerz, also eine regelrechte
Gewaltspirale.
Es wird aber *immer* konsequent ignoriert, daß es auch komplett
anders geht. Hund und Delphin sind beides soziallebende Säugetiere.
Beide können lernen, durch einen Reifenn zu springen, der Hund
an Land, der Delphin in seinem Becken. Für beide gelten die
gleichen lernbiologischen Grundsätze. Lernt ein Delphin auch diese
Übung mit Leinenruck? Wohl kaum.....
.....Nachdenken und Weiterbildung macht aber echte Arbeit.
mfg
Thomas
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