dagmarine@aol.com (Dagmarine) writes:
Hallo,
Deine Annahme ist so nicht ganz richtig. Fuer den Augenblick gesehen
hast Du recht. Betrachtet man das aber langfristig, so ist das toeten
- auch wenn es uns grausamm erscheint - sinnvoll. Ein Ziel ist es das
moeglichst immer die Gene der staerksten Tiere weitergegeben werden.
Wenn nun der bisherige Pascha verjagt wurde, dann ist der neue einfach
staerker. Es mag wohl haeufig der Fall sein das der bisherige nicht
mehr so stark ist wie frueher - was an den Genen keine Veraenderung
hervorruft, aber es besteht die Moeglichkeit das die neuen noch staerkere
Jungtiere hervorbringen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin das die durchmischung der Gene
weitaus hoeher ist als wenn die Jungen des vorherigen Paschas mit
aufgezogen werden. Darin sehe ich einen noch weitaus groesseren
Vorteil was das toeten aus Sicht der Natur sinnvoll macht.
Momentan ein grosser Verlust, auf lange Zeit ein groesserer Gewinn.
Wundert mich ehrlich gesagt kein bischen. Wieso sollte Mord auf den
Menschen beschraenkt sein?
Zum Punkt Mord unter Tieren gibt es einen weiteren interesannten
Bericht im Zusammenhang mit Schimpansen. So wurde bei langjaegrigen
Beobachtungen zwei Gruppen 'entdeckt' die gegeneinander regelrecht
Krieg fuehrten, bis die eine Gruppe restlos ausgerottet war und
kein Mitglied mehr lebte. Das Verhaeltniss dieser beiden Gruppen
zueinander war im Prinzip identisch zum Krieg in Serbien.
Was den Effekt hatte das sollte das verhalten dieser Loewin genetisch
bedingt vererbbar gewesen sein, die verandwortlichen Gene mit eliminiert
wurden. Grausam, aber biologisch Sinnvoll.
Nicht unbedingt. Da es nun keinen Welpen mehr gibt der mit umsorgt wurde
duerfte nun die Huendin verstaerkt umsorgt werden, was ihr zugute
kommt.
Auch wenn man es nicht gerne hoert, aber das Verhalten der Tiere ist
zum groessten Teil egoistisch gepraegt. Ein Hund macht nicht etwas
weil es seinem Herrchen/Frauchen eine Freude machen will, sondern
um bei ihren Alphas etwas auszuloesen (Verhalten, Stimmumg,...) die
fuer den Hund von Vorteil ist.
Wennd er Hund gelernt hatte das weitere Rudelmitglieder fuer einen
Entzug, Verringerung von etwas bringt, dann wird er versuchen diesen
(aus Hundesicht) Misstand zu beheben. In diesem Fall durch toeten des
(noch) rudelfremden Jungtieres.
Wenn dem Hund nach Entdeckung der Tat nicht klar gemacht wurde das
er damit keinen Erfolg hat und eher das Gegenteil erreicht hat
(auch Langfristig) dann wird er den naechsten Welpen ebenfalls
wieder toeten. Garantiert!
Wenn kein Mangel an Resourchen besteht, dann ist ein Kampf von groesserem
Nachteil, was zur Folge hat das er vermieden wird.
Da ein Kampf und Misstimmungen innerhalb des eigenen Rudels in freier
Wildbahn einen riesen Nachteil beim Ueberleben bedeutet wird immer
versucht dies zu vermeiden. Dies Geschieht durch klare und strenge
Regelungen untereinander und Bildung einer sauberen Hirarchie.
Wenn die Rangfolge nicht stimmt oder in Unordnung ist, dann wird ein
Hund (wie auch Woelfe) versuchen sie wieder zu erstellen und wenn er
dazu die Alphaposition einnehmen muss (was Herrchen und Frauchen garantiert
nicht passt).
Schwaeche ist kein Grund um sterben zu muessen. Aber dass es Probleme
im sozialen Gefuege sind, das ist sehr warscheinlich.
Wie auch schon woanderst erwaehnt wurde koennen Hunde bei ihrem Nachwuchs
koerperliche Defekte erkennen bei denen wir zuerst die Medizin bemuehen
muessen. Allerdings geschieht hier das toeten des Nachwuchses direkt
nach der Geburt. Bei dem Welpen um den es hier urspruenglich gehandelt
hat duerfe das aber kaum zutreffen, wodurch soziale Probleme anzunehmen
sind. Ob die Ursache(n) beim Hund, beim Halter oder dem Zuechter zu suchen
sind laesst sich hier kaum feststellen. Moeglich ist aber alles.
Gruss
Martin
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