Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




10.07.99 -- Manja Radam

Re: Hunde und Gewitter?














Hallo!

Ich denke, über die züchterischen Probleme bei der Zucht rein nach Schönheit, sind wir uns weitgehenst einig.

Aber vielleicht an der Stelle noch mal zu den Welpen. Einige hier sind der Meinung, jedenfalls hört es sich für mich so an, daß bei einem Welpen das Wesen noch nicht beprüft werden kann. Hm ..., vielleicht ein Beispiel: Ein Welpe wird im Zwinger auf Rasen groß oder besser gesagt, er kennt nur dieses Medium seit seiner Geburt. Der Kleine wird, aus welchen Gründen auch immer, auf einen Küchenfußboden gesetzt welcher aus PVC besteht oder auch gekachelt oder was weis ich ist. Der Winzling wird also in eine Situation gebracht, welcher er vorher noch nie ausgesetzt war. Er wird sicherlich erstmal etwas unsicher sein (ist auch völlig klar!). Aber die Reaktionen, die danach kommen können, können ganz unterschiedlich ausfallen. Es kann sein das der Hund sich nach einigen Momenten fängt und langsam anfängt auf dem seltsamen Untergrund herumzutappsen und merkt, wenn er langsam geht, das hier keine Gefahr droht sondern es nur ungewohnt ist. Es kann aber auch sein, das der Hund in keinster Weise damit klar kommt und lieber liegenbleibt und verhungern würde als sich nur einen Millimeter darauf zubewegen. Es liegt doch auf der Hand zu sagen, daß der Hund der sich schnell an solche Situationen, denen er noch nie vorher ausgesetzt war, deutlich mehr Nervenstärke beweist als der Hund der vor Schiß liegen bleibt. Oder: Ein Welpe sitzt auf der Treppe und soll hinunter gehen. Der Hund der nach Anpassung an diese neue Situation gelassen bleibt und diese meistert beiweist doch auch Nervenstärke.

Hunde, die salopp gesagt einen Beruf haben, sprich Hütte-, Jagd-, Blindenführhunde, müssen einfach auf Wesensfestigkeit geprüft sein bzw. müssen eine bestimmt Veranlagung haben. Ein Blindenhund muß in Situationen ruhig und gelassen bleiben denen er vorher nie ausgesetzt war und welche einfach nicht trainiert werden können, weil es einfach zu selten vorkommt, daß das Unvorhergesehene eintrifft. Ein Jagdhund kann auf vieles trainiert sein aber es gibt bestimmt Sachen, die selbst durch intensivstes Wiederholen einfach nicht zu stiegern sind, z. B. eine Hasenspur ausarbeiten. Ja, er kann ihr folgen aber wenn es darüber hinaus geht, kann der trainierte Hund dem Hund der die Veranlagung hat, aber nicht zu häufig übt, unterlegen sein. Nicht alle Menschen können gut singen, klar liegt an der Übung aber auch an der Veranlagung.

Es gibt Wesenstests, die sind Mist, stimm ich euch zu! In Schweden werden sehr gute Wesenstests gemacht (weiß nicht genau ob die von Rolf Johannssen entwickelt worden aber er ist ein sehr kometenter Mann dafür). Schweden ist eins der Länder, die sehr gute Hunde hervorbringen. Um sich Mühe zu sparen, werden Hunde (18 Monate etwa), wie bei einer Talentsuche, geprüft. Die Tierchen werden auch Situationen ausgestzt welche neu und fremd sind und auch da zeigt sich welcher Hund so veranlagt ist, daß er mit Mut und Selbstsicherheit hat und welcher nicht. Ist es denn schlimm, wenn man feige Hunde ausmustert und nur welche nimmt die sich Gegebenem anpassen? Ich denke nicht, denn man kann davon ausgehen, daß sie ihre Anlagen vererben werden (jaaaaaaaaa .... 100% ist es nicht zu sagen).

Klar auch, daß ein Hund dazu zubringen ist seine Angst zu überwinden. Er kann vor großen Tieren Angst haben. Durch Geduld ist das zu regeln, daß er der Unterordnung wegen neben einem Pferd herläuft aber (und das nur als Beispiel, daß kommt natürlich nicht vor), wenn er dieses größere Tier angreifen oder nur stellen soll, hörts doch auf. Mehr Mut gibt der kleine Verstand nicht her. Ein Hund der ein Wildschwein stellt, ein Hund der spurlaut jagt, ein Hund der keine Panik hat wenn ein Laster an ihm vorbei donnert, ist doch einem Hund der das nicht macht in der Zucht vorzuziehen.

Helmut, ich stimme Deiner Meinung der Linienzucht bezüglich weitgehenst überein. Wie Du schon sagtest, man kann nur Hunde mit sehr guter Veranlagung nehmen und man darf es nicht übertreiben. Aber man muß bei sowas wirklich ein Feingefühl haben. Durch überlegt Linienzucht kann man Merkmale komprimieren. Aber man muß auch bereit sein auszusortieren. Manche Hunderassen sind nur durch Linienzucht zu einer eigenständigen Rasse gekommen.

Hunde die gut veranlagt sind aber durch eine unkundige Führung, wie Thomas so schön sagte, hochgradige Lerndefizite aufweisen, werden kaum kaum zur Zucht verwendet und das dadurch rasseeigenes Genpotensial verloren geht ist nicht so schlimm, denn die Leute die solche Hunde haben sind auch nicht an einer Zucht interessiert (außer und das ist schlimm, sie sind Geldgeil). In der Population die diese Rasse aufweist wird es noch genug Hunde geben, welchen durch Leistung und Wesen für die Zucht verwendet werden können.

Außerdem, man kann Leuten die über Generationen hinweg gute Hunde züchten und ausbilden, ein Interesse an der Rasse haben, keine Inkompetenz zusprechen.

In dem Sinne ... Wachtelheil!

Manja Radam

http://rcswww.urz.tu-dresden.de/~ms128452/manja/index.html
Thema: Hunde und Gewitter?


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck