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Schloß Holte-Stukenbrock/NRW, 4.8.01
"Der ist ja bekannt wie ein bunter Hund!", heißt es im Volksmund. Des Menschen bester Freund kennt seine vierbeinigen Kollegen oft schon vom routinemäßigen Beschnuppern der Laternenpfähle, aber wie sieht das bei Frauchen und Herrchen aus? Wie Gassi gehen den Bekanntschaftskreis erweitert, recherchierte die Neue Westfälische, die erneut eine Redensart wörtlich genommen hat.
"Hier gibt es immer viel zu schnuppern", erklärt Agatha Gerkens. Für sie und ihren vierjährigen Mischling Sam sind die Trampelpfade um die Kipshagener Teiche ideal für Spaziergänge. Denn nur zu gerne nimmt Sam die Duftspuren seiner Artgenossen auf. Die sind ihm meist auch nicht mehr fremd. Viele Hundebesitzer haben täglich die gleiche Route wie Agatha Gerkens.
Und mit der Zeit kennen sich nicht nur die Supernasen, sondern auch deren Besitzer. "Die kennen sich hier fast alle untereinander." Das weiß Frauchen genau. Als Gleichgesinnter nickt man sich freundlich zu oder hält gar ein kleines Pläuschchen "Schließlich teilen wir alle das Leid der Verpflichtung", scherzt Frauchen.
So sind ihr der vorbeigehende Norbert Siegburg und seine Langhaar-Schäferhündin Nena auch bekannt. Bei so manchen Spaziergängen sind sie sich bereits über den Weg gelaufen.
Ob und wie intensiv man ins Gespräch kommt, "liegt in erster Linie an den Hunden", sagt Norbert Siegburg. Verstehen sich die Hunde nicht oder hat der Besitzer seinen Vierbeiner nicht richtig unter Kontrolle, bleibt es für ihn bei einem höflichen Nicken. Da ist seine Hundedame Nena sicherlich ein Vorzeigehund: Sie ist speziell für eine Rettungsstaffel der Johanniter ausgebildet und gehorcht seinem Herrchen aufs Wort.
"Ausbildung ist halt das A und O", schließt sich auch Martin Jaekel der Meinung seines Bekannten an. Er ist mit seinem schwarzen Mischlingsrüden Anton unterwegs. Gerade bei großen Hunden sei Gehorsam unumgänglich, so die Meinung des Familienvaters.
Damit hat Dackel Flocki allerdings keine Schwierigkeiten. Gemütlich, die Schnauze nur millimeternah über den Bürgersteig hängend, trottet er neben seinem Besitzer her. "Auf unserer Runde treffen wir recht viele Leute", erzählt Flockis Frauchen Karin Martchinkobski. Ob Hundebesitzer oder nicht, für ein kurzes Gespräch reiche die Zeit eigentlich immer. Schlechte Erfahrungen mit anderen Vierbeinern haben sie und Herrchen August noch nie gemacht. "Flocki würde auch keinem etwas tun", versichern beide. Viel zu verschmust und kinderlieb sei ihr kleiner Dackel.
Bei allen Gesprächen mit den verschiedensten Herrchen und Frauchen der Gemeinde wurde eines deutlich: Um wie ein bunter Hund bekannt zu sein, bedarf es auch unter Liebhabern nicht nur eines Vierbeiners, gewisse Faustregeln sollten eingehalten werden: Sie haben einen mittelgroßen bis großen Hund? Auch wenn er eigentlich fromm wie ein Lamm ist, Ausbildung kommt gut an. Das imponiert und verwickelt schnell in kurze Gespräche. Ansonsten erntet man auch von Gleichgesinnten meist nicht mehr als ein höfliches Kopfnicken. Je kleiner der Vierbeiner, desto größer erscheinen die Gesprächschancen mit anderen Hundbesitzern. Bei älteren, ruhigeren Hunden ist der "Small-Talk" mit anderen Tierliebhabern so gut wie vorprogrammiert.
*ich hab seit ein hund im haus ist auch viele neue freunde..da sind Rocky,Mona,Ben,Tina,Trixi..usw ach ja und deren frauchen/herchen aber deren namen kann sich doch keiner merken ;-)*
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