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hallo!
auch ich habe einen problemhund aus dem TH zu mir geholt. er hatte schreckliche angst vor allem und jedem. auch ihm war ein spaziergang der absolute graus. er legte sich nach 20 metern einfach hin und fertig. ich entlockte ihm mit putenfleischwurst u.ä. immer mal 2 meter. von tag zu tag brauchte ich weniger bestechungsnahrung...;)
zeit lassen war das zauberwort. immer wenn ich merkte, er bekommt angst, blieb ich mir ihm stehen, und ließ ihm zeit sich alles in ruhe anzuschauen (z.bsp an der straße, menschenmengen, autos, große kreuzungen, kinderwagen, im wind flatternde tüten usw.), sprach mit ihm und streichelte ihn. so dauerte manchmal ein spaziergang 3 stunden, wobei wir lediglich einmal ums haus gingen. auch eine straße zu überqueren dauerte schon mal eine halbe stunde.
im haus ließ ich ihn absolut in ruhe, wenn ich ein buch las, las ich laut, damit ihm meine stimme vertraut wurde... bis er eines tages von sich aus zu mir kam.
nach ca. 4 wochen begann ich ihm dinge beizubringen - stop und sitz an der straße, weiter, komm hier, platz, fuß, nein und pfui, ein überschwengliches hallo und vorsichtiges geknuddel... bekam er wieder mal angst, setzte ich einen befehl ein, den er befolgen konnte - das lenkte ihn von seiner angst ab, dann wurde er überschwenglich gelobt und es konnte weiter gehen.
wir verleben unser erstes gemeinsames jahr und dieser hund ist nicht wieder zu erkennen. er ist selbstbewußt, folgsam und immer öfter mal ein schlitzohr. also: verliere nicht den mut und loben, loben, loben und immer schön zeit lassen, nicht zuviel auf einmal abverlangen und auf KONSEQUENZ achten - auch wenn er einem manchmal leid tut, was man einmal verlangt, muß er auch tun, sonst kommt er durcheinander und wird wieder verunsichert.
liebe grüße
jomi + pinoccio
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