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10.07.01 -- Helga Kopp

RE: Vor und Nachteile einer Kastration?????(Achtung: lang)














Hallo,
ich habe beim "Aldington" über dieses Thema etwas gefunden und wörtlich kopiert reingestellt.
Vielleicht hilft Dir das weiter.

Grüsse
Helga

Zitat:
"Eine sehr frühe Kastration der Rüden führte (im Versuch) zu einer drastischen Abnahme der Reaktionsfähigkeit der Großhirnrinde. Die Hunde ermüdeten außerordentlich schnell, insgesamt war ihre Nervenaktivität schwächer. ARKHANGELS´ SKILL konnte beweisen, daß männliches Sexualhormon einen erheblichen Einfluß nicht nur auf die Aggressivität, sondern auch auf die Lernfähigkeit der Hunde hat, sie sowohl die erregenden als auch die hemmenden Reflexe vermindert. Besonders bei jungen Tieren wirkte sich die Kastration verheerend aus: Sie ließen sich zwar nach längerer Zeit durch intensive Erziehung trainieren, erreichten aber niemals die Ergebnisse anderer Hunde."
"Die Kastration männlicher Tiere führt zu einer Verminderung der Nervenaktivität der Groß-hirnrinde, bewirkt also einschneidene Veränderungen. Bei Versuchen Die PETROVA durchführte, erwies sich aber auch, daß es individuelle Reaktionsunterschiede gab, die ent-sprechend dem "Typ" des Hundes ausfielen. Tiere des "starken Typs" erholten sich einige Zeit nach dem Eingriff wieder mehr oder weniger. Tiere des "schwachen Typs" zeigten zwar zunächst bei stereotypen Übungen geringe Leistungen, dann allerdings entwickelte sich eine auffällige Leistungsminderung. Schließlich verweigerten sich die Hunde überhaupt. Gravierende Folgen hatte aber die sehr frühe Kastration der Welpen: Bei ihnen wurde vor allem der Hemmreflex gestört, d.h. sie gerieten leicht in außerordentliche Erregung, die in einer Neurose endete."
"Bei extremen Verhaltensstörungen der Rüden wird gelegentlich die Kastration empfohlen. Aus den oben genannten Gründen sollte man aber vor einem solchen Schritt überlegen, ob die Verhaltensstörung des Hundes überhaupt auf Hormoneinfluß zurückzuführen ist und nicht viel mehr ein Frage von Haltung und Erziehung ist. Erziehungsfehler lassen sich durch Kastration nicht ausgleichen! Dies muß nachdrücklich gesagt werden, weil dieser Eingriff oft genug aus diesen Gründen erfolgt, und die Besitzer vergeblich auf den Erfolg warten.
Immerhin, bei streunenden Rüden oder Überaggressivität anderen Rüden gegenüber und bei unerwünschtem Urinieren hat sich dieses Verfahren bewährt. Keine Wirkung zeigte sich auf Angstbeißer und auf territoriale Aggressivität; diese ist auch bei Hündinnen oft sehr stark und daher nicht geschlechtsgebunden."
"Bei Hündinnen ließ sich nach diesem Eingriff eine wesentlich geringere Veränderung des Verhaltens und der Trainierbarkeit feststellen als bei den Rüden. Trotzdem gilt auch für Hündinnen, daß auch bei ihnen eine Verminderung der konditionierten Reflextätigkeit fest-stellbar ist, also Kastration keinesfalls so ohne jede Nebenwirkung auf das Verhalten ist, wie oft behauptet wird. Darüberhinaus zeigen Hündinnen während des Östrus eine deutlich ge-steigerte Aktivität und abgeschwächte Hemmung, die mit Depressionsphasen abwechseln. Geschlechtshormone haben, anders als oft angenommen, nicht nur Bedeutung hinsichtlich der Fortpflanzung oder anders gesagt, gerade deswegen eine so zentrale Bedeutung, da die damit verbundenen Verhaltensweisen ja das Überleben schlechthin betreffen. Ihre Wir-kung führt zu einer mehr oder weniger starken Aktivierung des gesamten Organismus, und drückt sich entsprechend der Veranlagung des Individuums aus."
Thema: Vor und Nachteile einer Kastration?????


 
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