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Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure lieben Worte. Ich habe schon zweimal einen Beitrag begonnen, aber ich hatte nicht die Kraft ihn fertig zu schreiben.
Wir können es immer noch nicht fassen, was da gestern geschehen ist. Manchmal ist alles ganz normal - und dann bellt ein Hund oder Peggy klingelt mit ihrem Halsband, und wir denken, gleich kommt unser Großer wie ein Känguru um die Ecke geflitzt... und dann schauen wir uns an und wissen, er kommt nie wieder.
Unser Großer, der für uns immer so mutig sein konnte, aber eigentlich ein kleines Hasenherz hatte... dieses winzige Etwas, das wir vom Züchter abgeholt haben und das vor unseren Augen zu einem charaktervollen, eigensinnigen Hund heranwuchs, der zuletzt mit Bravour seine Kinder erzog. Der nicht jagende Jagdhund, der mit Freuden einen Hasen hetzte und den Vögeln nachgeflogen wär... Der Kraft und Ausdauer hatte wie kein zweiter... Der es so genoss, mit uns in Urlaub zu fahren, mit seinen französichen Kumpels am Strand zu toben und die Nacht in allernächste Enge an uns gekuschelt den Freuden des nächsten Tages entgegen zu träumen... Er hat sich schon oft in die unmöglichsten Situationen hinein manöviert, aber er hat sich immer auf uns verlassen können. Diesmal konnten wir ihm nicht helfen.
Montag morgen noch hab ich ihm ins Ohr geflüstert, dass wir bald wieder zusammen in Urlaub fahren... und nun hat er keine 24 Stunden später seine Reise allein angetreten und ich war noch nicht mal da, um mich zu verabschieden. Als ich 4 Stunden später endlich zuhause ankam, war Filou schon weit fort. Zurück blieb ein grauenhafter Anblick, kein Zentimeter Haut, in dem nicht mehrere Stacheln steckten, allein im Halsband mindestens 50 Stück. Sein Gesicht war so geschwollen, dass wir uns sicher sein können, dass er nicht lange gelitten hat. Zurück bleiben auch die Fragen, die wir uns ewig stellen werden - warum haben wir zugestimmt, dass die Bienen ihre Ferien bei uns verbringen dürfen, warum habe ich Filou nicht mit nach Koblenz genommen, warum hat er sich losgerissen, er, der sonst immer brav auf seinem Platz liegt und wacht... was suchte er in den Brombeeren und warum verfing er sich dort... warum war ich nicht zuhause, zu zweit hätten wir es geschafft, ihn zu retten!
Michael hatte keine Chance. Selbst der Imker ist fassungslos über so viel Aggressivität - und total verstochen. Der Direktor der Schule, in die die Bienen gehören, ist tief betroffen. Die Bienen wurden heute morgen abtransportiert. Wie das Projekt weiterlaufen wird, ist wohl noch ungewiss.
Nun liegt unser Filou unter seiner Tanne, neben der er immer gesessen und ins Tal geblickt hat. Wir werden ihn nie vergessen. Immer wieder schauen wir uns an, seine Kinder und Peggy, doch von unseren Tränen und unserer Trauer kann uns kein Blick und kein Wort erlösen.
Seine Kinder gehen wie geplant in ihre Familien, die sie schon sehnsüchtig erwarten. Wir werden irgendwann einen Tibet-Terrier in Not bei uns aufnehmen. Das hätte auch Filou so gewollt.
Trauernde Grüße
Steffi, Michel, Peggy, Kira, Mi'u und Juffa
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