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26.06.01 -- Gerry

Gestern begann vor dem Halberstädter Amtsgericht ein Prozess wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz














26.06.2001 Halberstadt, News:
Gestern begann vor dem Halberstädter Amtsgericht ein Prozess wegen Verstößen gegen das Tierschutzgesetz



Die Liste der geladenen Zeugen und sachverständigen Zeugen war schon lang, als gestern Richter Holger Selig die Verhandlung in einer Strafsache wegen des Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz eröffnete. Der Prozessauftakt lässt vermuten, dass die Liste der zur Wahrheitsfindung nötigen Zeugen noch länger werden könnte. Bereits jetzt türmen sich zwei dicke Aktenbände auf den Tischen der Beteiligten.


Die Doggen, das Internet und ein Knick in der Rute


Immerhin sieben Anklagepunkte trug Staatsanwalt Michael Bierwagen gestern vor. Alles dreht sich um das Leben und Sterben von Hunden. Und so werden die Doggen Grace, Zulay und Franka zu Haupthelden des Verfahrens gegen eine Frau aus Dardesheim. Sie hat "30 Jahre mit Hunden gelebt, Tierarzthelferin gelernt und ist acht Jahre im Tierschutz tätig", wie sie gestern berichtete. Nun steht sie vor Gericht.

Ihr als Tierasyl eingestuftes Heim und der Verein "Dogge in Not" hatten bereits vor vier Jahren für Schlagzeilen gesorgt (Volksstimme berichtete). Gestern Vormittag schlug das Gericht quasi das erste Kapitel einer ziemlich dramatischen Geschichte auf. Das könnte mit "Franka" überschrieben sein. Die Doggen-Dame hatte in Gronau lange mit zwei Spitzmischlingsdame in Eintracht gelebt. Bis Ostern 1997. Da fand der Besitzer einen Spitz tot vor. Er ging nach der Spurenlage davon aus, dass Franka die Täterin war. Er erfuhr von der Dardesheimer Doggen-Adresse und brachte das Tier zwei Tage später dorthin. Viereinhalb Stunden ungesichert auf dem Rücksitz eines Autos, ein Delikt, das, wie der Staatsanwalt schmunzelnd einstreute, verjährt sei.

"Ich hielt die Frau damals noch für die Mutter aller Doggen", sagte der gestern als Zeuge Geladene. Er wollte 100 Mark Futtergeld/Monat zahlen und hinterließ das Tier mit der Maßgabe, dass ein neuer Besitzer gefunden werde. Bei Problemen wollte er den Hund zurück, was nicht im Vertrag steht und nun von der Angeklagten bestritten wird. Kaum wieder in Gronau, klingelte das Telefon. "Die Mutter aller Doggen" teilte mit, Franka hätte sie angefallen. Sie habe sich retten können, und das Tier sei von einer Tierärztin eingeschläfert worden.

Soweit fand es der Mann auch in Ordnung, doch später kamen ihm Zweifel. Noch dazu, wo von Verletzungen in einem seiner Telefonate mit der Tierärztin nicht die Rede war. Heute erinnert sich der Zeuge, dass "es dort so gestunken hat, dass sich die Lungen weigerten, Luft zu holen". Später übernahm er, der dabei völlig unbeteiligt war, von einem Ehepaar, das für das Gericht derzeit nicht auffindbar ist, einen Vertrag über den Verkauf einer Dogge, deren Ruten einen leichten Knick haben soll, was gestern Vormittag noch nicht Gegenstand der Verhandlung war. Auf die Frage, warum er das tat, antwortete er: "Ich habe jede Möglichkeit wahrgenommen, der Frau ein neues Verfahren anzuhängen", um sich später zu berichtigen: "...eine Straftat nachzuweisen." Mit dem nicht mehr geglaubten Gerichtstermin sei man nun an der Stelle, wo festgestellt werde, "was rechtens und Unrecht" sei.

Ob dabei eine Homepage im Internet, auf der es um die Frau geht, durch deren Asyl nach eigenenem Bekunden in acht Jahren 180 Tiere gingen, dienlich ist, scheint zweifelhaft. Das Verfahren gegen die Dardesheimerin wird nun am Donnerstagmorgen fortgeführt.



AUS DEM GERICHT

Von Uwe Kraus


Quelle:http://www.volksstimme.de/halberstadt/show_fullarticle.asp?AID=81174+Region=


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