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18.05.01 -- Tanja, Achim + Cyril

RE: Warum in US fuer Kastration geworben wird! Sollte hierzulande genauso sein!














Liebe Barbara,

als Halterin eines (deutschen) Mischlings, eines spanischen Wuselhundes und einer spanischen Katze stimme ich Dir in vielen Punkten zu. Aber nicht in allen :-)

Der Preis für die gesunden Vollmischlinge aus dem südländischen Raum ist mir schlicht zu hoch. Zu viele einzelne Hunde bleiben dabei auf der Strecke, da es viel zu viele gibt. Dagegen nützt aktuell nur ein umfassendes Kastrationsprogramm und da ist es mir ehrlich gesagt lieber eine Hündin zu kastrieren und wieder auszusetzen, als dass 10 - 30 ihrer Welpen jämmerlich verhungern, verdursten oder zu Tode gequält werden. Auch wenn ich die dritte Alternative, nämlich, dass sie ein gutes Heim findet, viel viel besser fände.

Auch gefällt mir der Weg zu dem robusten Mischling in der 4. Generation nun mal nicht. Nämlich die natürliche Selektion, dass die die zu schwach oder krank sind, schlicht verhungern und jammervoll eingehen. Allerdings kann er vorher durchaus noch eine Generation gezeugt haben, die zur Hälfte das gleiche Schicksal ereilt. Da erscheint es mir doch humaner schlicht die schwachen und kranken unfruchtbar zu machen, bevor sie die nächste Generation gezeugt haben.

Letzendlich empfinde ich es auch als ethisch bedenklich, erst zu züchten und dann die gezüchteten Exemplare wieder ihrem Schicksal zu überlassen, denn nun soll die "Natur" es wieder richten. Das kann "sie" aber nur nach dem Prinzip der Selektion.

Auch mir gefällt in der Rassehundezucht sehr vieles nicht (das gilt jetzt nicht für jeden Züchter und jede Rasse), auch ist mir bekannt, dass a) immer mehr Rassehunde in den TH sitzen und b) sind die (erb)krankesten Hunde, die ich bislang kennengelernt habe, die aus den sogenannten Zufallsverpaarungen zwischen 2 Hunden der gleichen Rasse, sowie die von HUndehändlern und Massenzüchter. Das Thema "gesunde Rassen" ist ein weites Feld und hier schon oft diskutiert.
c) weiß ich, dass es mittlerweile doch recht viele Leute gibt, die unabhängig vom Geldbeutel, keinen Rassehund kaufen würden, da sie ihnen zu überzüchtet sind. Zu diesen Menschen gehört übrigens mein eigener Ehemann:-).

Und jetzt kommt das aber :-): So wie viele dieser Mischlinge entstehen und wie mit vielen von ihnen umgegangen wird, kann es trotz allem nicht weitergehen. Sprich es gibt hier und erst recht in anderen Ländern viel zu viele von ihnen. Das bedeutet, dass es keine unkontrollierte Vermehrung von ihnen geben DARF! Ebensowenig wie bei den Rassehunden.

Damit gedenke ich nicht die Mischlinge auszurotten. Dass was mir als Ideal vorschwebt ist ein Heimtierzuchtgestz, dass sowohl die Rassehundezucht, als auch die Mischlingszucht sehr streng regelt.
So, dass a) nur mit definitiv genetisch 100% gesunden (Wesen und Körper) gezüchtet werden darf und b) sich die Zuchtzahlen am Bedarf orientieren. Dieser Bedarf wiederum wird durch einen Sachkundenachweis eines jedes Menschen, der einen Hund halten möchte sinnvoll reguliert. Das wäre in meinen Augen das Ideal, von dem wir meilenweit entfernt sind.

Vorerst können wir 2 beide uns als Kompromiß aber gerne erstmal auf einen Kastrationszwang nur für Rüden einigen. Denn auch das würde erstmal etwas bringen.

Sorry für die Überlänge und viele Grüße
Tanja
Thema: Warum in US fuer Kastration geworben wird!


 
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