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Hallo Nora,
da sind wir ja in der gleichen besch... Situation :-(
Ausser die Daumen zu drücken, möchte ich dir aber noch sagen, wie ich versuche, diese Situation zu bewältigen.
Vor ein paar Wochen, als mir gesagt wurde, wie es um meinen Hund steht, habe ich schon beim kleinsten Seufzer von ihm Pankianfälle bekommen und ihn erstmal untersucht... Ich glaube, damit bin ich ihm ganz schön auf die Nerven gegangen. Dann habe ich mir vorgenommen, es mal andersherum zu sehen, nicht nur schwarz. Ich geniesse ganz bewusst die Zeit die wir noch haben, er könnte jederzeit umfallen oder aber einfach morgens nicht mehr aufwachen. So ist mir jede Minute wichtig, ER ist mir wichtig, das lasse ich ihn spüren (und erzähle es ihm auch *g*). Denn wie soll er denn noch Kraft aufbringen, wenn ich unglücklich bin und nur im Kopf habe, wie es ohne ihn sein wird. Er ist doch noch da!!! Und braucht auch meine Kraft um weiterzumachen und nicht meine Gedanken, als hätte ich ihn schon abgeschrieben!!! Also bekommt er so ganz nebenbei seine Medikamente und wir machen ansonsten weiter wie bisher. Auch kein übermässiges beobachten und betütteln, er soll den Rest seines Lebens genauso fröhlich verbringen wie bisher. Das ist meiner Meinung nach die grösste Hilfe die ich ihm anbieten kann. Der Tag an dem meine Trauer beginnt kommt irgendwann, aber ich trauere nicht schon vorher, solange er noch bei mir ist. Mir hilft es auch sehr zu Wissen, dass Tiere mit dem Tod anders umgehen als wir Menschen, viele warten darauf wenn sie merken dass es soweit ist, sie wehren sich nicht dagegen, sie können loslassen. Es ist für sie kein Kampf sondern ein bewusstes Gehen dahin wo sie erlöst sind. Nur wir können schwer loslassen, wir fragen: wie soll ich ohne ihn zurechtkommen, er wird mich beim heimkommen nicht begrüssen, es wird leer sein ohne ihn etc. Wenn man aber mal ganz ehrlich zu sich selbst ist, muss man sich eingestehen, dass es alles auch recht egoistische Gedanken sind. Und egoistisch sind wir doch solange unser Hund bei uns ist auch nie gewesen? Wir haben ihm doch alles gegeben, damit er sich wohl fühlt. Darauf können wir stolz sein, müssen aber auch loslassen können um es dem Tier auf seinem letzten Weg nicht schwerzumachen. Es gibt Hunde, die raffen sich nur aus lauter Pflichtgefühl dem Halter gegenüber immer noch einmal auf... das möchte ich meinem Hund nicht antun. Wenn seine Zeit gekommen ist, dann soll er in Ruhe gehen können, erst dann habe ich einen Anlass mir Gedanken zu machen und zu heulen was das Zeug hält. Bis dahin wird geknuddelt und jeder neue Tag fröhlich begrüsst.
Alles Gute, Claudia
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