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25.04.01 -- klaus+schlomo

RE: Ich versteh die Leute nicht!














Ich möchte hier auch noch meinen Senf dazu geben. Und der dauert jetzt ein bischen länger. Als ich unseren shlomo bekam hatte ich wirklich keine ahnung auf was ich mich da einlasse, wie viel zeit dabei "draufgeht". Ich ging irgendwo von ca. 1 1/2 stunden pro tag aus. Heute weis ich es sind etwas mehr als 3 stunden pro tag. Ob wir es wollen oder nicht, leben wir in einer sehr materialistischen, schnellen und regulierten welt. Im sommer klimaanlage, im winter heizung, für jeden weg ein fortbewegungsmittel. Kein vorwurf an jemanden auch ich war da mitten drinnen.
Seit ich schlomo habe und mit ihm täglich rausgehe, erlebe ich täglich die irresten sachen. Da gibt's ja wirklich jahreszeiten da draussen, jetzt im frühling gibt’s wege die ich nach 2 wochen fast nicht wieder erkenne so haben sich die verändert. Und ich bin und war nie ein natur-freak!
Aber das absolut interessanteste für mich:
Ich habe die einmalige chance in meinem leben bekommen einen ganz kleinen teil einer völlig anderen welt kennen zu lernen. Logisch, leben shlomo und ich auf dem gleichen planeten. Aber nur diese bäume die da so rumstehen, sehen wir völlig unterschiedlich. Ihr kennt das alle: der fetzt los weil der drang dazu hat, plötzlich ne vollbremsung mit allen vieren das er sich fast überschlägt. Drei schritte zurück und 2 minuten lang rumgeschnüffelt. An einem stink normalen grasbuschen. Und ich seh und rieche da nix (und ich bin so verrückt auf die knie runter zu kriechen und dort auch zu riechen). Ich tauche durch das intensive beobachten von shlomo in eine völlig neue welt ein, welche eigentlich meine vertraute umgebung ist.
Ich sehe ihn an, wie er sich bewegt, sein schwanz, seine ohren sich verändern, er durch seine haltung, mimik und gestik mit mir "spricht", mit anderen wuffis kommuniziert.
Dadurch sehe ich diese 3 stunden am tag nicht als belastung. Wie oft haben wir menschen denn schon die chance so nah, so intensiv, so kommunikativ mit einem anderen lebewesen auf dieser erde zu leben?
Da kommt nie das gefühl auf da bleibt was an mir hängen. Im gegenteil, shlomo hat eine grosse liebe, die ist ca. um ein drittel größer als er, 50 kgs und sie lieben sich heiss. Wenn die sich einmal in der woche sehen, und sich begrüssen ist das pure und unverfälschte freude und liebe die ich beobachten darf. Die "knutschen", "knuddeln" sich fipsen vor freude und du hast das gefühl denen platzt gleich das herz, weil's so übergeht. Und ich darf dran teilnehmen.
Und dennoch bleiben es wesen welche sich stark von uns menschen unterscheiden.
Und ich hab nen wuffi der noch nie jemanden das leben retten musste, mich nicht beschützen muss, der sich durch irgendwelche heldentaten auszeichnet. Er ist und bleibt ganz einfach ein hund. Und schon deshalb kann ein hund nie arbeit für mich sein, denn sein wesen lehrt mich geduld, nachsicht, liebe, verständnis. Er verlangt mir das bemühen ab ein wesen zu verstehen welches nicht meine sprache spricht, dessen stimmungen und launen völlig konträr zu meinen sind.
Und all dies ist eine chance für soo viele erfahrungen für mich, und keine arbeit oder kein hängenbleiben.
Und gibt’s was lustigers als nen wuffi zu sehen der sich im strömenden regen in der grössten schlammpfütze wältz, dabei den super genuss hat, ohne sich um irgendwelche spätfolgen für eine klinisch supergeputze wohnung auch nur das geringste zu kümmern. Ich, zumindest für mich, ziehe dabei einige witzige rückschlüsse auf ach so menschliche Pedanterie.
klaus
Thema: Ich versteh die Leute nicht!


 
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