Hunde.com Startseite Wildemann. Natur erleben im Harz
Google
   Home - Hunderassen - Züchter - Urlaub - Magazin (Archiv) - Kleine Hundeschule - Belana's Tagebuch - Gästebuch - Hundeforum (Archiv) - Impressum




19.04.01 -- nati

RE: Hilfe, hyperaktiver Hund mit Verlassensangst (lang)














Hi Svenja

Auch Rouanne (Berger Picard) ist ein hyperaktiver Hund, der aufgrund eines schlimmen Erlebnis als Welpe (bevor ich sie übernommen habe) nicht alleine bleiben wollte. Heute ist sie 15 Monate alt und wir habe es langsam aber sicher im Griff.

Zur Hyperaktivität: ich habe Rouanne, wenn sie nach dem Spaziergang völlig überdreht durch das ganze Haus raste zur ihrer eigenen Sicherheit mit einer Leine bei ihrem Schlafplatz im Wohnzimmer angebunden und bin einfach im gleichen Raum geblieben; schon nach wenigen Minuten hat sie sich jeweils gefangen und ist ruhig geworden, so dass ich sie wieder losbinden konnte und danach ist sie meist sogar eingeschlafen. Es ging wirklich drum, sie ein wenig "runterzuholen" und danach war wieder gut. Heute genügt es, wenn ich sie kurz festhalte (ein Arm um die Brust, einer über den Rücken und beruhigend den Bauch streicheln) und dann auf ihren Platz schicke.

Auch habe ich sowohl im Haus wie im Auto eine Box, die sie als ihre absoluten Lieblingsplätze ansieht. Die Boxen sind nicht da um sie wegzusperren, sondern damit sie ihre festen Rückzugsort hat wo sie sich sicher fühlt.

Nach meiner Beobachtung ist diese Hyperaktivität (bei Rouanne) ein Zeichen für Unsicherheit und einen Art Ventil für innere Spannungen. Z.B. wenn ich sie auf dem Hundeplatz anbinden muss, sie nach einigen Minuten wieder hole, reagiert sie genau wie der Hund Deiner Eltern (obwohl sie denn Platz und das Training liebt). Darum versuche ich, mit festen Ritualen und Orten (wie z.B. Box im Auto) ihr Sicherheit zu geben. Wenn sie dann so überdreht rumhüpft, sich auf den Boden wirft halte ich ihr ein Leckerli hin, lasse sie einige Meter "bei Fuss" gehen und "Sitz" machen (d.h. richtige Unterordnung) und gebe ihr dann dass Leckerli. Durch die ihr bekannten Uebungen und das Fixieren auf die Belohnung vergisst sie dann das irre Herumhüpfen.

Ich kann gut verstehen, dass die ganze Sache Deine Eltern recht schafft, es ist wirklich nicht einfach und vor allem nimmt es ja kein Ausbilder und niemand wirklich ernst (meine Erfahrung).

Das Alleinbleiben: ich würde, vorallem da der Hund ja noch recht jung ist, das Alleinbleiben nochmals von vorne aufbauen, d.h. zuerst ca. 45 Minuten (da er ja bis zu einer Stunde ruhig ist) und dann bewusst langsam ausdehnen, jeden Tag üben, damit der Hund Sicherheit bekommt und weiss, dass immer irgendwann jemand zurückkommt. Ist der Hund im Auto frei oder in einer Box? Wenn nicht, könnte ev. eine Box dem Hund mehr Geborgenheit und Sicherheit geben (nach entsprechend langsamem Eingewöhnen).

Falls Du mehr Infos brauchst, vor allem wie man mit der Hyperaktivität umgehen kann, schick mir doch eine Mitteilung.

Liebe Grüsse. Nati
Thema: Hilfe, hyperaktiver Hund mit Verlassensangst


 
Copyright 1996-2020 Thomas Beck