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Liebe Bibbi,
prinzipiell stimmt es schon, dass man den Rang des dominanteren Hundes im Rudel stärken sollte und normalerweise machen Hunde ihre Rangordnung auch ohne unser Zutun aus. Nachdem was Du schilderst, würde ich aber zwei Faktoren bedenken:
1. wiederholte Kämpfe und gegenseitiges Beißen scheinen mir keine Bestätigung einer geklärten Rangordnung! Als unsere jüngere Hündin zu unserem Rüden kam, gab es wilde Jagden durchs Wohnzimmer, Balgereien in denen die Kleine an den Schlappohren des Großen hing und sie richtig lang zog (sah grauenvoll aus). Aber es gab keinen Moment Zweifel, dass es sich dabei um Spiel handelte! Wenn es um Belästigung im Körbchen oder am Futternapf ging, dann knurrte der Große und dann gab es mal ein gegenseitiges "böses" Gezeter - die Zähne sind für beide Beteiligten gut sichtbar, aber nie spürbar! Ein ernstgemeintes Beißen hat m. E. nichts mit Klärung der Rangordnung zu tun und - so habe ich oft gelesen - eine einzige ernsthafte Beißerei kann lebenslange Feindschaft zwischen zwei Hunden auslösen!
2. Die größten Probleme im Zusammenleben gibt es bei Hunden, die sich ähnlich sind. Je größer die Differenzen (Alter, Geschlecht, Größe), desto seltener wird es Rangstreitigkeiten geben. Zwei Wurfgeschwister können bis zur Geschlechtsreife friedlich miteinander leben und sich später an die Kehle gehen, weil der Rang letztlich nie eindeutig geklärt werden kann.
In der Natur können sich Gleichrangige aus dem Weg gehen, aber in einem Haus müssen sie sich Tag für Tag ertragen: das ist purer sozialer Stress! Dass es Eingewöhnungsprobleme gibt ist vielleicht normal, aber ich würde mir überlegen, ob die Hündin nicht in einem anderen Haushalt als Einzelhund die bessere Zukunft hat. Was ist, wenn sich die Beißereien weiter entwickeln? Je älter die Hündin wird, desto mehr sinken ihre Chancen gut unterzukommen.
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